Paradies oder Schlaraffenland?

6. März 2010

Was ist der Unterschied?

Das Paradies ist – je nach Sicht – von Gott, von der Evolution, von der Natur geschaffen, seit unvorstellbar langen Zeiten bestens erprobt und in seiner Fülle, Großzügigkeit und Genialität unerreicht. Wir bzw. unsere Ururur…- Ahnen haben Jahrmillionen in diesem Paradies, das wir heute Regenwald oder Tropen nennen, ganz wunderbar, eben paradiesisch gelebt. Für alle ihre Bedürfnisse war gesorgt. Wir waren perfekt an diese Gegebenheiten angepasst. Dieses Paradies war und ist die Natur. In Spuren ist sie auch heute noch vorhanden und es bedarf bloß unserer Entscheidung wieder dorthin zurückzukehren, was aber nicht heißt wie die Affen zu leben!
Zu einem großen Teil besteht dieses Paradies in unserem Kopf. Aber auch in den wunderschönen Bildern von Landschaften, Himmelsformationen, in den wunderbaren Menschen, den knuffigen bis interessanten Tieren, den herrlichen Früchten, Gemüsen, Wildkräutern, Nüssen und Samen und den unendlichen Weiten und Zeiten die uns geschenkt sind (und die wir uns leider selber begrenzen).

Das Schlaraffenland ist sozusagen ein menschenerdachtes Paradies, das wir in unserem Zivilisations- Bestreben offensichtlich errichten wollen. Die Energie soll aus der Steckdose, das Geld unbegrenzt aus dem Bankomaten kommen. Wir wollen nicht gehen sondern von Autos, Liften und Rolltreppen transportiert werden. Maschinen und Roboter sollen unsere Arbeit tun, Filme sollen für unsere Unterhaltung sorgen.
Kälte soll von Heizungen vertrieben, warme Räume sollen von Klimaanlagen gekühlt, werden. Das Essen soll aus der Mikrowelle, die Gesundheit aus Pille und Klinik kommen.

Funktioniert das wirklich so, wie wir uns das erträumt haben? Oder blättert der Glanz unserer Visionen bereits ab? Zeigen uns Finanzkrisen nicht bereits, was jedes Kind weiß? Dass Geld nicht arbeitet und sich nicht vermehren, sondern nur anderen etwas wegnehmen, kann.
Zeigen uns unsere, trotz immenser Gesundheitsausgaben, steigenden Erkrankungsraten, immer jünger an Krebs erkrankende Kinder, zunehmende Allergie- Raten und zahllose Zivilisationserkrankungen nicht die Grenzen unserer Träumereien auf?
Arbeiten wir trotz angeblich so toller Rationalisierungen nicht immer mehr? Verelenden trotz steigendem Wohlstand nicht immer mehr Menschen?

Wollen wir all das tatsächlich?
Wollen wir wirklich weiterleben in diesem Schlaraffenland, in dem wir für Autos, Pestizide und Raketen bezahlen müssen in bar oder mit Leib und Leben, während das Wachsen in der Natur uns geschenkt wird?