Paradies oder Schlaraffenland?

Was ist der Unterschied?

Das Paradies ist – je nach Sicht – von Gott, von der Evolution, von der Natur geschaffen, seit unvorstellbar langen Zeiten bestens erprobt und in seiner Fülle, Großzügigkeit und Genialität unerreicht. Wir bzw. unsere Ururur…- Ahnen haben Jahrmillionen in diesem Paradies, das wir heute Regenwald oder Tropen nennen, ganz wunderbar, eben paradiesisch gelebt. Für alle ihre Bedürfnisse war gesorgt. Wir waren perfekt an diese Gegebenheiten angepasst. Dieses Paradies war und ist die Natur. In Spuren ist sie auch heute noch vorhanden und es bedarf bloß unserer Entscheidung wieder dorthin zurückzukehren, was aber nicht heißt wie die Affen zu leben!
Zu einem großen Teil besteht dieses Paradies in unserem Kopf. Aber auch in den wunderschönen Bildern von Landschaften, Himmelsformationen, in den wunderbaren Menschen, den knuffigen bis interessanten Tieren, den herrlichen Früchten, Gemüsen, Wildkräutern, Nüssen und Samen und den unendlichen Weiten und Zeiten die uns geschenkt sind (und die wir uns leider selber begrenzen).

Das Schlaraffenland ist sozusagen ein menschenerdachtes Paradies, das wir in unserem Zivilisations- Bestreben offensichtlich errichten wollen. Die Energie soll aus der Steckdose, das Geld unbegrenzt aus dem Bankomaten kommen. Wir wollen nicht gehen sondern von Autos, Liften und Rolltreppen transportiert werden. Maschinen und Roboter sollen unsere Arbeit tun, Filme sollen für unsere Unterhaltung sorgen.
Kälte soll von Heizungen vertrieben, warme Räume sollen von Klimaanlagen gekühlt, werden. Das Essen soll aus der Mikrowelle, die Gesundheit aus Pille und Klinik kommen.

Funktioniert das wirklich so, wie wir uns das erträumt haben? Oder blättert der Glanz unserer Visionen bereits ab? Zeigen uns Finanzkrisen nicht bereits, was jedes Kind weiß? Dass Geld nicht arbeitet und sich nicht vermehren, sondern nur anderen etwas wegnehmen, kann.
Zeigen uns unsere, trotz immenser Gesundheitsausgaben, steigenden Erkrankungsraten, immer jünger an Krebs erkrankende Kinder, zunehmende Allergie- Raten und zahllose Zivilisationserkrankungen nicht die Grenzen unserer Träumereien auf?
Arbeiten wir trotz angeblich so toller Rationalisierungen nicht immer mehr? Verelenden trotz steigendem Wohlstand nicht immer mehr Menschen?

Wollen wir all das tatsächlich?
Wollen wir wirklich weiterleben in diesem Schlaraffenland, in dem wir für Autos, Pestizide und Raketen bezahlen müssen in bar oder mit Leib und Leben, während das Wachsen in der Natur uns geschenkt wird?

 

 

 

6 Responses to Paradies oder Schlaraffenland?

  1. Eva sagt:

    Ich glaube, wir sind da ganz auf einer Linie. Die Warte, von der aus wir aufs selbe schauen, ist vielleicht nicht dieselbe, weil ich mich leidenschaftlich psychologischen und soziologen Hintergründen widme.
    Das Paradies – von dem wir aber nicht wissen, ob es das jemals gab, denn es ist im Grunde eine Behauptung von Religionen – können wir ganz egal ob es das jemals gab oder nicht, nur heute anstreben. Und für mich stellt sich da die Frage, wie wir diesem näher kommen können. Dass wir es auf einen Schlag erreichen, ist eher Utopie, doch meine Visionen gehen schon auch dahin, dass man dazu einen Beitrag leisten kann.

    Man muss sich nur sehr gut überlegen, wie dieser Beitrag aussehen sollte – auch längerfristig. Man kann niemals die Zeit zurück drehen. Wäre auch nicht gut. Denn vieles, das wir entwickelt haben, ist äußerst gut.

    Liebe Grüße
    Eva

    • payoli sagt:

      Wir sind auf einer Linie!? Huch!
      Eva!!!
      Aber nicht am Gürtel! 😉
      T’schuldigung! Das Kind in mir …

      Freut mich, dass wir uns so ähnlich sind!
      ‚Deine‘ Psychologie und Soziologie hab ich in meiner ‚Evolutions- basierten Salutogenese‘ mit drinnen; die fußt auf naturrichtiger Ernährung, Bewegung, Mentalem und Sozialem.
      Gerade in der Pyschologie sieht man ja besonders gut, finde ich, dass all unsere Probleme – durch unzählige Gesellschafts- Konventionen und Tabus – hausgemacht sind.

      ‚Mein‘ Paradies gabs und gibt es. Guck Dir mal eine Doku über Primaten im Regenwald an oder red mit Leuten wie der Jane Goodall o.Ä.! – DAS ist Paradies.

      So wie ich es sehe und erlebe, brauchen wir nichts übertreiben oder gar ‚auf einen Schlag‘ erreichen. Die Natur ist so genial bzw. wir stecken bereits so tief im Irrtum, dass selbst Kleinigkeiten unseres Verhaltens, die wir in Richtung ’naturrichtig‘ ändern, bereits wunderbare Ergebnisse zeigen.

      Bei Deinem ‚Zeit nicht zurückdrehen‘ musste ich jetzt lachen. ‚Bio‘- Qualität ist heute unumstritten ein Fortschritt gegenüber der alten Pestizid- Technik und dennoch war es vor Jahren noch ein heiß umkämpftes Thema wo ich nicht nur einmal hörte ‚Jojo, geht’s zruck auf de Bam ihr Offen!‘ 😉
      Aber ich will weder zurück auf die Bäume noch in die Höhle. Ich integriere bloß Altbewährtes in mein modernes Leben und gucke mir alles sehr kritisch an.
      Liebe Grüße vom
      Wilhelm

  2. Peter Berger sagt:

    Einfach geilo: Du triffst den Nagel auf den Kopf, du Karl(Willi) Kraus des Gesundheitsblogwesens,

    Stay unangepasst, Peter

    • payoli sagt:

      ‚Karl Kraus des Gesundheitsblogwesens‘! Herrlich!
      Das kommt in gülgnem Rahmen über mein Bett … äh, über mein Baumnest 😉
      Danke und liebe Grüße

  3. platonisch sagt:

    „Wir bzw. unsere Ururur…- Ahnen haben Jahrmillionen in diesem Paradies, das wir heute Regenwald oder Tropen nennen, ganz wunderbar, eben paradiesisch gelebt. Für alle ihre Bedürfnisse war gesorgt.“

    Ich schicke dann mal die Fakten über unsere Urur…ahnen
    hinzu, die Sie nicht erwähnen möchten, weil es nicht in Ihr Bild der Vergangenheit passt. Nääämlich, dass man damals von Raubtieren zerfleischt wurde, dass man an Parasiten und Knochenkrankheiten litt, dass man spätestens mit 40 starb. Dass man Läuse hatte und von Zeckenbissen schreckliche Krankheiten bekam. Dass man starb, wenn man zu schwach war, um Nahrung zu suchen.
    Dass der Regenwald, so schön und Farbenfroh er auch anmuten mag, voller giftiger, Krankheiten übertragender Spezies ist.

    • payoli sagt:

      Lieber platonisch!
      Ich sag ja nicht, dass alles an der Natur gut bzw. alles an der Zivilisation schlecht ist.
      Du willst mir immer wieder etwas beweisen, was nicht zu beweisen ist.
      Niemand muss 100% Natur leben. Ich stell eine Alternative zum gängigen Lebensmodell vor das ich selber mit zahllosen anderen tagtäglich sehr erfolgreich lebe. Wer das ebenfalls versuchen will tut das , pickt sich nur Teile davon raus oder lässt es bleiben.
      Deine obigen Punkte sind schlicht und einfach Unsinn. Man weiß heute aus der Feldforschung, dass Primaten z.B. sehr gut leben. – Ohne Zerfleischungen, Läusen und ’schrecklichen Krankheiten‘.
      Wo, bitte soll da ein Problem sein?
      Außerdem hast Du mir immer noch nicht beantwortet, warum Du so akkribisch beweisen willst, dass Gesundes nicht gesund sein soll!

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