Stell dir vor (2)

10. Mai 2010

Stell dir vor, ja, stell Dir ganz lebendig folgendes vor.
Stell Dir vor, eine Welt der Fülle, in der wir völlig kostenlos mit allem beschenkt werden, dessen wir bedürfen, in genau der, für uns passenden Qualität und Ausformung.
Eine Welt, in der ausschließlich selbstlos geschenkt wird, was aus Fähigkeiten, Interessen und eigenen Antrieben gerne geschaffen wurde.
Eine Welt der selbstlos geschaffenen und verteilten Fülle. Eine Welt in der jeder gerne macht, was ihm Spaß macht, womit er Freude bereiten kann. Eine Welt, in der jeder in der Gewissheit schenkt, dass alles ein Kreislauf ist, dass alles immer da ist, dass nichts verschwindet, dass die Natur und die Mitwesen ständig weiterproduzieren und schenken.

Nun wird durch widrige Umstände dieses harmonische Gefüge gestört. Mangel tritt auf und einzelne Wesen beginnen, aus mangelndem Vertrauen in die Zukunft, auf den eigenen Vorteil zu achten.
Da das scheinbare, kurzfristige Vorteile bringt, breitet sich diese Einstellung rasch aus und wird nach einigen Steigerungsspiralen sogar irgendwann zu einer alltäglichen ‚Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen’- Einstellung.
Niemand bemerkt, dass die Mangelzeiten längst wieder vorbei sind bzw. mit neu gewonnenen Erkenntnissen rasch überwunden werden könnten.
Je rücksichtsloser und egoistischer – man nennt das jetzt ‚erfolgreicher’ – die Wesen sind, als um so angesehener gelten sie nun. In ihrem Eifer und ihrer Blindheit beginnen sie sogar, Reste des alten Paradieses zu zerstören und festigen damit sogar noch ihre Position und Wichtigkeit. Gelten sie doch nun als kreative Umgestalter und Lieferanten von angeblich wichtigen, künstlichen Ersatzstoffen …. (wird fortgesetzt)