Gruß- Yoga

31. Oktober 2010

Es gibt viele Arten von Yoga. Die, m. W. letzte bzw. neueste Art ist das Lach- Yoga.
Nun kann auch ich mit einer Yoga- Art aufwarten, die sich in der Zusammenarbeit mit einer Klientin ergeben hat:
Das Gruß- Yoga.

Das Gruß- Yoga hat viele, viele Vorteile!
Es kostet Dich weder teure Yogastunden, noch teure Freizeit. Es verfolgt das Ziel, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen, Deine Achtsamkeit zu schärfen, Dich beliebter zu machen, Freude und Glück in die Welt zu bringen, der Liebe eine Chance zu geben, und, und, und.
Das Gruß- Yoga ist ganz einfach ins Normalleben integrierbar, ja bedarf sogar der anderen Menschen, die Dir im Alltag begegnen.
Wie also kann man dieses Wunder- Yoga üben, wie funktioniert es, was ist dafür und dabei zu tun?
Einfach möglichst alle Menschen zu grüßen! 🙂
Nein, nein! Nicht lachen!
Das ist gar nicht so einfach!
Denn es gilt, ja, ALLE Menschen, außer vielleicht in wirklich großen Menschenansammlungen – da brauchen wir uns natürlich nicht zum Affen zu machen – zu grüßen.
Wo immer nur möglich, versuche den Blickkontakt zu einem Menschen zu erlangen, was schon gar nicht – besonders in Städten – immer so einfach ist.
Dann gilt es besonders achtsam zu sein und Dich genau zu beobachten und diese Person zu grüßen.
Beobachte Dich dabei WIE Du grüßt! Wirst Du übersehen, bist also ‚zu’ unauffällig? Bist Du ‚zu’ Leise? Bist Du ‚zu’ laut, ‚zu’ auffällig?
Grüßt Du mit einer erhebenden oder nach unten nickenden Kopfbewegung? Lachst Du oder verkrampfst Du Dich? Wie leicht fällt es Dir, freundlich/ herzlich zu sein?
Diese Liste ließe sich unendlich fortführen …
Du kannst wie in jedem Yoga, wie, genau genommen, in jeder Handlung, in jedem Wort Dein ganzes Seins- Universum gespiegelt bekommen.
Lass Dich darauf ein!
Mach den Menschen eine Freude!
Mach Dir eine Freude!
Lerne vom Spiegel Deiner Mitwelt!
Lerne von Deiner Achtsamkeit!
Werde ein Gruß- und Grüß- Yogi! 😉

 


Sich Gutes tun …

29. Oktober 2010

… ist nicht gleichbedeutend mit sich Gutes tun! 😉
Was sich als gut anspürt ist oft zerstörerisch und schafft unendliches Leid.
Wie kann es so etwas geben?
Wir sind doch intelligent, gebildet, können uns auf unser Gefühl verlassen …
Oder doch nicht?
Nein! Wir haben zwar tatsächlich einen unfehlbaren Instinkt, ein gutes Gefühl. ABER nur für Dinge, die wir gelernt haben, gefühlvoll zu erleben.
Also alle natürlichen Dinge, die uns schon seit Jahrmillionen begleiten.
Das heißt nichts anderes, als dass wir in einem Fach alle Hausaufgaben gemacht haben, darin perfekt sind, aber verwirrterweise in einem völlig anderen Fach zur Prüfung antreten.
Und da fallen wir natürlich durch!
Unsere Sinne, die uns ermöglichen uns Gutes zu tun, entwickelten sich ja nur deshalb, weil wir uns dadurch tatsächlich Gutes taten.
Ein Beispiel:
Ein Urwesen geht vor 10 Millionen Jahren auf Nahrungssuche und kommt zu einem Busch mit glänzend roten, fetten Beeren. Es kostet, sie munden ihm hervorragend, es geht ihm danach besser und es kann sich noch oft fortpflanzen und weitere Urwesen mit diesem Geschmack hervorbringen. Von einem zweiten Busch mit glänzend schwarzen, fetten Beeren kostet es ebenfalls, belässt es aber dabei, da sie ihm nicht munden.
Ein anderes Urwesen, mit anderem Geschmack isst sehr wohl die schwarzen Beeren, vergiftet sich und bringt keine Nachkommen mit solch einem fatalen Geschmack mehr hervor.

Da wir alle heute hier Lebenden eine schier unendlich lange Ahnenreihe aufweisen, scheinen alle unsere Vorfahren den ‚richtigen’ Geschmack gehabt zu haben. Wir könnten uns also beruhigt auf ihn verlassen.
BLOSS, heute verändern zahllose food- designer und Köche unsere Nahrungsmittel so sehr, dass der heutige ‚Ernährungs- Müll’ nie das beinhaltet, wonach es schmeckt, riecht, aussieht. Es wird verfälscht, gefärbt, gewürzt, aromatisiert was das Zeug hält. Wir bzw. unsere Sinne werden nach Strich und Faden betrogen. Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass wir uns etwas Gutes tun, wenn wir uns – vermeintlich – etwas Gutes tun.
Deshalb: Geh mit Köpfchen und ‚paradise your life’- Wissen vor und tu Dir nur Gutes, das Dir WIRKLICH GUT tut!

 


Liebe, Energie, Können, …

26. Oktober 2010

Die ‚paradise your life‘- Philosophie beruht auf einer artgerechten Lebensweise die wir uns größtenteils von der Natur, von unseren ‚unzivilisierten‘ Mitwesen abgucken und die grob in die Bereiche Ernährung, Bewegung, Mentales und Soziales eingeteilt werden kann.
Besonders ‚hartnäckig‘ entziehen sich uns die artgerechten ‚Denkweisen‘, da wir in unserem Zivilisationsdenken sozialisiert wurden und darin fast peinlich verhaftet sind.
Einige dieser betriebsblinden Beispiele gab es bereits in der Reihe ‚Liebe (x)‘.
Ein besonders verbreiteter Trugschluss um nicht zu sagen, ein besonderes Zuckerl, heute:

‚Warum soll ich so ein Ekel lieben?‘
‚Wieso soll gerade ich nachgeben?‘
‚Ich unterstütze doch nicht auch noch solche Schwachmaten/ Gangster/ Faulpelze!‘
‚Gleiches Recht für alle!‘
‚Warum sollte ich so etwas verzeihen?‘

und ähnliche Stellungnahmen sind allerorten zu hören und werden von vielen für ‚gerecht’ und völlig in Ordnung befunden.
Sind sie auch!
Aber nur für Menschen, die im ‚alten System’ verhaftet sind.
Dieses geht davon aus, dass alle dieselben Voraussetzungen haben, dass alle denselben Wissens-, Liebes- und Gefühlshorizont haben.
Es geht davon aus, dass alle gleich tüchtig, alle gleich liebenswürdig, alle gleich gut ausgestattet sind.

Das ‚neue System’ aber erkennt, dass enorme Unterschiede, sowohl persönlich, als auch regional, wie global bestehen.
Zudem würde ich sagen, es ist doch wunderbar, mehr zu wissen, mehr lieben zu können, agiler zu sein, nachsichtiger, großzügiger sein zu können, einfach alle seine Fähigkeiten anwenden und nutzen zu können.

Wer sagt: ‚Mach Dir das doch selbst. Warum soll ich Dir den Deppen machen?’ zeigt doch nur, dass für ihn diese Verrichtungen, diese Hilfestellungen ein Problem und keine Kleinigkeit, die man ‚mit Links macht’, sind.
Das vermitteln und lehren wir durch unser Verhalten natürlich auch diesen ‚Unfähigen’.
Würden wir solche Arbeiten sofort, flott, hilfsbereit und problemlos tun, würden wir zeigen

    a) wie einfach und problemlos das ist und
    b) dass Tüchtige Null Problem damit haben, es sofort zu erledigen.

Nur wer selber eher knapp ist mit Talenten, Energien und Emotional- Kräften wird auf Gleichberechtigung pochen!
Andere erfreuen sich daran, problemlos helfen und vermitteln und zeigen zu können, was sie ‚drauf haben’.

Und das Verrückte und gleichzeitig Gerechte: Nur solch eine Denkungsart, wirkt harmonisierend auf uns, auf all unsere Organe.
Egoismen, Gerechtigkeitsdenken, das ja nichts anderes als ständiges Beur-teilen und damit teilen und ‚die Ganzheit entbehren‘ bedeutet, schwächt uns.
Demnächst mehr darüber aus feinstofflicher Sicht.

Betrachte doch mal die Welt aus diesem Blickwinkel …

 


Arzneimittel-Tollhaus Deutschland

25. Oktober 2010

Da ich mich eher für positive, bzw. Lösungs-, Vorschläge zuständig fühle aber doch auch immer wieder einmal die div. Schieflagen und Gesellschaftsprobleme dargestellt werden sollten, hier ein Beitrag, den Tobis Knorr entdeckt hat:

Das Diktat des Überflusses. Eine Bestandsaufnahme der gigantischen Verschwendungen im deutschen Medizinbetrieb von Kurt G. Blüchel

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/dokumentation/?cnt=271056&page=4
(Erklärung: Leider hat die „Frankfurter-Rundschau“ umgebaut und in Folge dessen alle Adressen geändert. Deshalb stimmt die hier Angegebene nicht mehr, finde aber auch den Artikel in deren Archiv nicht wieder. Na ja, obige war jedenfalls die Originaladresse)

http://www.miprox.de/Sonstiges/Arzneimittel-Tollhaus-Deutschland.htm

Der von Bundesregierung und Opposition ausgehandelte Gesundheitskompromiss gebietet der systematischen Plünderung der Krankenkassen durch medizinische Überversorgung kaum Einhalt. Die Verschwendungsorgie im Gesundheitswesen koste die Versicherten aber jährlich fünfzig Milliarden Euro, kritisiert Kurt G. Blüchel. Ausländische Pharma-Multis erfänden völlig neue Massenkrankheiten, um den deutschen Markt für Arzneimittel zu vergrößern. Die Schulmedizin verkomme zur Quacksalberei; ihre Misserfolge machten das Gesundheitswesen unbezahlbar. Und die Politik kuriere den Medizinbetrieb zu Tode.

Der weltberühmte Arzt Ferdinand Sauerbruch, Chef der Berliner Charité im Dritten Reich, wurde einmal zu einem Notfall in seiner eigenen Familie gerufen. Bei dem schwer kranken Patienten handelte es sich um den Hund seiner Tochter. Nach dem Eingriff kommentierte er das Resultat seiner Bemühungen mit jener Bemerkung, die als geflügeltes Wort zu zweifelhaftem Ruhm gelangen sollte: „Operation gelungen, Patient tot.“

Vor einem ähnlich jammervollen Schicksal steht vermutlich das soeben von Regierung und Opposition verabschiedete Gesundheitsreförmchen. Sein größter Fehler: Rücksichtnahme auf vordemokratische Systemstrukturen. Sein größtes Handicap: Nichtberücksichtigung eines rasant wachsenden Verschwendungspotenzials. Nicht etwa leere Kassen treiben den schwer angeschlagenen Medizinbetrieb in die Katastrophe, sondern die maßlose Vergeudung des Beitrags-Reichtums durch nimmersatte Interessengruppen.

Die Diagnose ist unstrittig, und sie gibt wenig Anlass zur Hoffnung: Das deutsche Gesundheitswesen, einst das Mekka der Medizin und jahrzehntelang von Experten im In- und Ausland als vorbildlich gepriesen, ist enorm überteuert und gleichzeitig unglaublich ineffizient. Im Ergebnis produziert es inzwischen mehr Kranke als Gesunde. Die Versicherten zahlen für die Luxusklasse, der Service allerdings ist – von rühmlichen Ausnahmen abgesehen – drittklassig. Dieses Fazit legen nicht nur internationale Studien mit zum Teil vernichtender Urteilsbegründung nahe, die beispielsweise der deutschen Herzmedizin – für viele das Filetstück unseres Medizinbetriebs – weit gehende Inkompetenz bescheinigen. Beschämender noch ist der Qualitätsstandard der deutschen Krebsmedizin, die seit Jahren im internationalen Ranking das Schlusslicht bildet. Mittlerweile ist selbst die wenig verwöhnte „Kundschaft“ unzufrieden: Mehr als die Hälfte aller Deutschen bewerten nach jüngsten Umfragen die Qualität der „Leistungserbringer“ im Medizinbetrieb als mangelhaft, in vielen Bereichen gar als völlig ungenügend. Hauptkritikpunkte: falsche und überflüssige Diagnosen sowie unsinnige und riskante Behandlungsmethoden.

Durchleuchtungswahn
In Deutschland werden jährlich rund 1250 Röntgenuntersuchungen pro 1000 Einwohner vorgenommen. In den Niederlanden und Schweden liegt diese Zahl zwischen 500 und 600. Dabei ist die ärztliche Versorgung in diesen Ländern auf Grund europäischer Vergleichsstudien erheblich besser als bei uns. Auf bis zu 50 Prozent der jährlich rund 100 Millionen von Internisten, Orthopäden, Chirurgen und Ärzten anderer Fachrichtungen durchgeführten Röntgenuntersuchungen könnte verzichtet werden, ohne dass die Qualität des ärztlichen Handelns darunter leiden würde – Einsparpotenzial: eine Milliarde Euro. Prof. Dr. Horst Kuni von der Universität Marburg weist darauf hin, dass infolge von Röntgenuntersuchungen in Deutschland etwa 50 000 Menschen jährlich an Krebs erkranken, 15 000 davon sterben.

Von den jährlich rund 200 000 an deutschen Kliniken vorgenommenen Gebärmutterentfernungen ist „mindestens jede Zweite überflüssig“. Bei Frauen, denen auf Grund von Bauchbeschwerden der Blinddarm entfernt wurde, stellte sich laut Prof. J. Waninger von der Universität Freiburg heraus, dass in 75 Prozent aller Fälle die Beschwerden auch nach dem Eingriff noch vorhanden waren. Bei 40 Prozent aller Eierstockoperationen lag nach Prof. Dr. H. Koester, ehemaliger Direktor der Frauenklinik der Städtischen Kliniken Dortmund, keine ausreichende medizinische Begründung vor.

Die Zahl der Herzkatheter-Labors hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Katheteruntersuchungen um 250 Prozent auf rund 490000 angestiegen. „Sicher wird heute zu viel und zu unkritisch kathetert“, erklärt Dr. Ernst Giert vom Städtischen Krankenhaus Offenbach. Aber: „Wer einen Hammer hat, tendiert dazu, jedes Problem für einen Nagel zu halten.“ Die Zahl der Ballondilatationen (mit Ballondilatationen werden Verengungen der Herzkranzgefäße aufgesprengt) ist gar um 400 Prozent angestiegen. Mit 4267 Linksherzkatheter-Untersuchungen pro eine Million Einwohner liegt Deutschland in Europa mit Abstand an der Spitze. Im europäischen Durchschnitt, so ist einem Herzbericht der obersten Landesgesundheitsbehörden zu entnehmen, wurden 1873 Linksherzkatheter-Untersuchungen pro eine Million Einwohner durchgeführt. Die meisten Herzkatheter-Unterschungen werden anscheinend nur um ihrer selbst willen gemacht, es schließt sich keine Therapie an. „Da kann man schon auf die Idee kommen“, so der Berliner Herzspezialist Professor Eckart Fleck, „dass mancher Kardiologe mehr für sein Konto als für den Patienten arbeitet.“

Deutschland nimmt im internationalen Vergleich mit rund 70 Betten je 10 000 Einwohner einen Spitzenplatz ein. Gleichzeitig dauert die Krankenhausbehandlung hier zu Lande mit durchschnittlich 12 Tagen je Krankenhausfall am längsten. Der Grund: Die Betten müssen belegt sein. Regierungsberater Professor Karl W. Lauterbach rechnete vor, dass hier zu Lande etwa 230 000 (von rund 550 000) Klinikbetten abgebaut werden müssten, um auf den internationalen Durchschnittswert zu kommen. Das Sparpotenzial beläuft sich in diesem Bereich auf rund 20 Milliarden Euro.

Unnötige Überdiagnostik
Bei der Krebsdiagnostik könnten nach Prof. Dr. Henning König von der Universität Erlangen bis zu 25 Prozent der Kosten eingespart werden. Die Einsparungen seien möglich, ohne dass die Qualität der Diagnosen und der nachfolgenden Behandlung leidet. Es sei lediglich erforderlich, auf die gegenwärtige „unnötige Überdiagnostik“ zu verzichten – damit könnte gleichzeitig Zehntausenden von Patienten viel Leid erspart werden. Jedoch: „Das im Gesundheitssystem erbrachte Leistungsspektrum orientiert sich primär – völlig zu Recht – an den wirtschaftlichen Überlebenschancen der Leistungserbringer und nicht an den Bedürfnissen der Leistungsnehmer“ (Patienten), wie einem Leitartikel des Deutschen Ärzteblattes zu entnehmen war.

Eine von der Schwäbisch Gmünder Ersatzkasse in Auftrag gegebene Studie ergab, dass 30 Prozent aller Knie-Operationen überflüssig sind und darüber hinaus 50 Prozent der Operierten mit dem Ergebnis nur bedingt oder gar nicht zufrieden waren. Andererseits ist es, wie Professor Jani in der Ärztezeitung Medical Tribune darlegte, innerhalb von nur drei Jahren zu einem Anstieg arthroskopischer Eingriffe von 600 Prozent gekommen. Bei 442 kontrollierten Spiegelungen des Magens waren 43 Prozent medizinisch unbegründet.

Deutsche Chirurgen amputieren bei Zuckerkranken viel zu häufig: In unseren Kliniken werden pro Jahr fast 30 000 Amputationen vorgenommen. „Das sind viel mehr als in anderen europäischen Staaten wie Frankreich, den Niederlanden, Italien und den skandinavischen Ländern“, sagte Hans Henning Wetz von der Universität Münster. „Es könnten 8000 bis 10 000 weniger sein.“ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Deutschland schon vor Jahren in einer Deklaration aufgefordert, die Amputationen bei Zuckerkranken zu halbieren.

Derzeit werden auf Grund von jährlich vier Millionen „grauen Mammographien“ 100 000 Frauen operiert, die nicht operiert werden müssten, wenn stattdessen mit der Qualität der europäischen Nachbarländer wie zum Beispiel der Niederlande gescreent würde, heißt es in einem Gutachten des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen. Von den jährlich 100 000 operierten Frauen sterben im Schnitt 4000.

Überflüssige, d. h. medizinisch unbegründete Operationen werden fast allen Fachgebieten vorgeworfen. Insgesamt sollen sich von den jährlich acht Millionen vorgenommenen Eingriffen etwa die Hälfte als nicht notwendig erweisen. Der Münchner Medizin-Informatiker Wilhelm von Eimeren warnte vor allzu unspezifischen Massentests. Damit drohen die Deutschen zu einem „Volk von Vorsorgegeschädigten“ zu werden.

Falls das Verhalten der Ärzte selbst und ihrer Familienangehörigen zum Maßstab genommen würde, könnten nach Schätzungen von Experten allein 30 Millionen Krankenhaustage oder ca. 22 Milliarden Euro eingespart werden – aber auch Zehntausende von Toten sowie Hunderttausende Medizingeschädigte pro Jahr verhindert werden. Bei Operationen der Gallenblase liegt die Eingriffshäufigkeit 84 Prozent höher, bei Hämorrhoiden-Operationen 83, bei Gebärmutteroperationen 53 Prozent und bei Mandeloperationen immer noch 46 Prozent höher als bei Ärzten und ihren Familienangehörigen. Lediglich bei Blinddarmoperationen liegen die Vergleichszahlen bei der übrigen Bevölkerung mit acht Prozent nur unwesentlich höher als bei Ärzten. Dafür lehnen fast 95 Prozent der Ärzte für sich und ihre Familienangehörigen eine Chemotherapie bei Krebs ab.

Das Wissenschaftliche Institut der Allgemeinen Ortskrankenkassen hat errechnet, dass die Lebenserwartung der Bevölkerung im gleichen Maße sinke wie die Arztdichte in Ballungsräumen zunehme. Der renommierte Medizinpublizist Dr. med. Hans Halter ist auf Grund eigener Nachforschungen zu ähnlich alarmierenden Ergebnissen gelangt: „Bürger, die in einem Gebiet mit vielen Ärzten und reichlich Krankenhäusern wohnen, verwandeln sich rascher in Patienten, werden häufiger operiert, nehmen mehr nebenwirkungsreiche Medikamente und sterben, gemessen am statistischen Durchschnitt, früher.“ 46 Prozent der Ärzte sind nach einer Emnid-Umfrage davon überzeugt, dass es in Deutschland zu viele Ärzte gibt. Zwei Drittel aller Patienten haben das Gefühl, dass im Verlauf einer Behandlung mit wechselnden Ärzten viele Untersuchungen doppelt vorgenommen werden. Rund die Hälfte aller Patienten hat die Erfahrung gemacht, dass Ärzte überflüssige Leistungen erbringen. Die Ärzte bestätigen diese Erfahrung: Zwei Drittel geben an, dass Ärzte gelegentlich oder sogar häufig therapeutisch überflüssige Leistungen erbringen.

Sinnlose Verschreibungen
Obwohl die Bevölkerungszahl (Versicherte) sich in den letzten zwanzig Jahren mit rund sechs Prozent nur wenig entwickelt hat, stieg nach einer Mitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung die Zahl der niedergelassenen Ärzte um das Zehnfache auf 65 Prozent. Die Zahl der Fälle je Arzt ist seither jedoch konstant geblieben. Hartmut Recke vom Berufsverband Deutscher Laborärzte schätzt die jährliche Verschwendung allein durch falsche und überflüssige Labortests auf 250 Millionen Euro. Mit der Zahl der Ärzte ist, so berichtet der Deutsche Apothekerverband (ABDA), gleichzeitig auch die Zahl der Apotheken in Deutschland kontinuierlich angestiegen – innerhalb von vier Jahren um rund 4,4 Prozent. Dies hat jedoch nicht zu Umsatzrückgängen geführt, sondern im Gegenteil: Der Umsatz je Apotheke ist in diesem Zeitraum um 23,1 Prozent angestiegen. Für die Gesetzliche Krankenversicherung bedeutet dieser Anstieg eine zusätzliche Finanzbelastung von mehr als 15 Prozent.

Im Bereich der fast 130 000 niedergelassenen Ärzte führen nach einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Kiel die Überkapazitäten zu einem regelrechten Abrechnungskrieg. Im Rahmen der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen – im Zusammenhang mit der explosionsartigen Leistungsmengenentwicklung – wurden reihenweise Abrechnungsbetrügereien aufgedeckt. Niedergelassene Ärzte rechneten zum Beispiel Leistungen ab, für die sie mehr als 30 Stunden am Tag hätten arbeiten müssen. Aus den Abrechnungen ging hervor, dass manche Ärzte sogar Säuglinge über Sexualität, Drogenkonsum und Verhütungsmittel im Rahmen der „Lebensberatung“ aufgeklärt haben wollten.

Skandalöse Qualitätsmängel in der Arzneimitteltherapie verursachen nach Meinung von Prof. Dr. Manfred Wehling, Leiter des Instituts für Klinische Pharmakologie Mannheim, „eine extreme Schieflage“: Bluthochdruck-Behandlungen seien nach umfassenden Studien nur bei sechs Prozent der Patienten „leitliniengerecht realisiert“ worden, Cholesterin-Behandlungen bei Herz-Kreislauf-Krankheiten gar nur bei vier Prozent. Der Hauptgrund für diese Tragödie: Mehr als die Hälfte der deutschen Ärzte kann nicht fachgerecht mit Arzneimitteln umgehen. Der bekannte Internist und Klinische Pharmakologe Prof. Dr. Jürgen C. Frölich an der Medizinischen Hochschule Hannover sagt in diesem Zusammenhang: „Ein erheblicher Teil der Ärzte weiß nicht, wie viel Wirkstoff sie einem individuellen Patienten verschreiben dürfen und wie viel ihn womöglich umbringen wird.“ Frölichs Institut hat diese erschreckende Erkenntnis an 168 Ärzten in deutschen Krankenhäusern gewonnen. Diese Ärzte arbeiteten im Durchschnitt seit drei Jahren an ihren Kliniken, „waren also keine Neulinge“. Professor Frölich, der 1994 zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen den Arzneimittelinformationsdienst AID einrichtete, fragte nach den richtigen Dosierungen der 17 meisteingesetzten Medikamente – „bei einem geradezu irreal einfachen Kranken: ungestörte Leber- und Nierenfunktion, Normalgewicht, mittleres Alter, keine Begleiterkrankungen“. Das Ergebnis: 46 Prozent der befragten Ärzte machten korrekte Angaben zur Dosierung. 15 Prozent der Angaben hätten deutliche Unterdosierungen bedeutet, „so dass kein Behandlungserfolg zu erwarten gewesen wäre“. Sieben Prozent der Antworten waren Überdosierungen – „und zwar heftige“. 32 Prozent aller befragten Mediziner hatten es vorgezogen, zum Thema Dosierung überhaupt keine Antwort zu geben …

Kein Wunder, dass auch die Zahl der durch Arzneimittel geschädigten Patienten ohne direkte Todesfolge ungeheuer groß ist. So kam Professor Wehling an seinem Mannheimer Institut zu einem nicht weniger skandalösen Resultat: Mehr als zwei Millionen ältere Menschen über 60 Jahre müssen jährlich nur deshalb in Kliniken eingewiesen werden, weil sie von niedergelassenen Ärzten unsachgemäß mit Medikamenten behandelt werden.

Seit langem gilt Deutschland im internationalen Vergleich als das Arzneimittel-Tollhaus Europas. Schon heute zählt hier zu Lande die unüberschaubare Fülle der Zäpfchen und Pillen, Tropfen und Salben – insgesamt soll es zwischen 50 000 und 60 000 verschiedene medikamentöse Darreichungsformen geben – zu den wichtigsten Todesursachen. Würden auf den Gräbern aller Arzneimittelopfer Kerzen brennen, wären unsere Friedhöfe des Nachts erleuchtet wie sonst nur zur Adventszeit. Der frühere Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer bezeichnete es bereits in den neunziger Jahren als „schwachsinnig, risikoarme Arzneimittel durch risikoreiche und billige durch teurere zu ersetzen“.

Das „abwartende Offenlassen“ von Diagnosen von Hausärzten und Internisten sowie der Einsatz „angemessen wirksamer“ Medikamente dürfte künftig die einzige Möglichkeit sein, vor allem Patienten mit Bagatellerkrankungen – das sind mehr als 80 Prozent aller Behandlungsfälle im Bereich der niedergelassenen Ärzte – vor Schäden zu bewahren. Der Münchner Arzt Dr. med. Klaus-Eberhard Haase, ehemals leitender Manager in der pharmazeutischen Industrie und Mitglied der Transparenzkommission beim Bundesgesundheitsamt, hat in einer viel beachteten Abhandlung über „Positiv-Liste: Risiken und Gefahren für Patient und Arzt“ schon vor Jahren auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht: „Je ernsthafter die Erkrankung, desto wirksamer muss das Arzneimittel sein, auch unter Inkaufnahme von Risiken – und umgekehrt! Eine Nutzen-Risiko-Abwägung als Voraussetzung für die Verordnung eines angemessen wirksamen Arzneimittels ist allerdings nur beim jeweiligen Patienten durch den behandelnden Arzt, nicht pauschal durch bewertende Listen (z. B. Positiv-Liste!) möglich. Er muss deshalb schwächer wirksame (nicht unwirksame!), aber gut verträgliche Arzneimittel ebenso ungehindert verordnen können wie stärker wirksame und nicht so gut verträgliche.“

Gesundheit rechnet sich nicht
Die internationalen Pharma-Konzerne sind jedoch stattdessen zu einem globalen Arzneimittel-Wettrüsten angetreten. Das hat inzwischen dazu geführt, dass heute bei fast 20 Prozent der Todesfälle in einem Krankenhaus die unerwünschten Nebenwirkungen von Medikamenten und ihre fehlerhafte Anwendung infolge falscher Diagnosen die Hauptrolle spielen. Vor allem die aktuellsten, in US-Laboratorien entwickelten Medikamenten-Innovationen können nicht nur zehntausende Todesfälle verursachen, sie können auch hunderttausende Todesfälle mitverursachen; ganz zu schweigen vom Schicksal jenes Patientenheeres, das auf Grund der heute üblich gewordenen Übermedikalisierung viele kranke Menschen für den Rest ihres Lebens zu Krüppeln stempelt.

Unterdessen werden durch millionenschwere Aufklärungskampagnen alle möglichen Allerweltsleiden zu bedrohlichen Krankheiten aufgebauscht oder – schlimmer noch – Massenkrankheiten völlig neu erfunden. Handel treiben mit Krankheiten („Disease Mongering“) bezeichnen Kritiker dieses makabre Spiel mit der Angst der Bürger, das nicht nur zum festen Bestandteil von Marketingstrategen der Pharma-Multis zu werden droht, sondern sich offensichtlich auch für das ständig wachsende Heer der Ärzteschaft auszahlt. Denn „der Wettbewerb zwingt zur Erschließung neuer Märkte“, so das Thema einer Titelgeschichte, die im September vorigen Jahres im Deutschen Ärzteblatt erschien. Dort heißt es weiter: „Das Ziel muss die Umwandlung aller Gesunden in Kranke sein …“

Die Urologen sprangen als Erste auf den Zug in eine verheißungsvolle Zukunft. Der „Männer Leibärzte“ wollen sie werden, „unverzichtbare Begleiter für ein ganzes Männerleben“. Der Bundesverband Deutscher Urologen etablierte flugs einen „Innovationsausschuss“, um künftig auf der „Erfolgswelle“ mitzuschwimmen. Bei so viel Zukunftsbegeisterung wollen die Frauenärzte natürlich nicht abseits stehen. Sie waren ja schon in der Vergangenheit nicht ohne Kreativität und Fantasie. Von präventiven Brustamputationen bis zu vorsorglichen Gebärmutterentfernungen haben sie in den letzten Jahren ihre Patientinnen stets mit einer erstaunlich großen Angebotspalette überrascht. „Häufig macht man sogar Hysterektomien, um die Frauen von ihrer menstruellen Migräne zu befreien“, wundert sich die Ärztin Dr. A. Gendolla von der Neurologischen Universitätsklinik Essen. „Die haben natürlich überhaupt keinen Einfluss. Die absurdesten Dinge, von denen ich gehört habe, waren Brustreduktionen wegen Migräne.“ Dass die Pfründe der Gynäkologen nicht austrocknen, dafür wollen künftig auch die Pharma-Hersteller sorgen. Mit „Viagra für Frauen“ werden jetzt Arzneimittel-Unternehmen die Normierung des Geschlechtsaktes vorantreiben – wer nicht mitmacht, wird als krank erklärt.

43 Prozent aller US-Amerikanerinnen über 18 Jahre sollen an einer „sexuellen Funktionsstörung“ leiden, weil sie angeblich keine Lust oder 0rgasmusschwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr haben. Alle diese Frauen seien behandlungsbedürftig. Nur ganz vereinzelt gibt es hier zu Lande kritische Stimmen: „Jeder zweiten Frau eine Sexualstörung anzudichten, ist eine üble Tour“, meint Klaus Diedrich, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Angst bringt Profit
An einer Fülle anderer Beispiele für Disease Mongering mangelt es nicht: Schlafstörungen, Essstörungen, Angst, Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern, aber auch unerwünschte Kinderlosigkeit oder Schönheitsmängel, Erektionsstörungen, Sodbrennen, Existenzangst, Vergesslichkeit, Fußpilze, Glatzenbildung, Depressionen oder das so genannte Reizdarmsyndrom werden durch konzertierte Aktionen vom großen Bruder Pharma und seinen medizinischen Handlangern in den Stand gefährlicher und behandlungsbedürftiger Krankheiten erhoben – besonders dann, wenn auch die passenden Medikamente zur Verfügung stehen. Die Pharma-Industrie macht die Angst der Menschen zum Programm; ihre subtilen „Aufklärungskampagnen“, die subjektiv Krankheit heilen wollen, in Wirklichkeit aber der Bevölkerung nachhaltig die Gesundheit austreiben, wirken sich, wie der Hamburger Psychiater Prof. Dr. Klaus Dörner es formuliert, „umso destruktiver aus, je mehr sie der Vermarktung und dem Wettbewerb überlassen werden“. Diese Prinzipien seien in der übrigen Wirtschaft segensreich, im Gesundheitswesen jedoch „tödlich“.

Nach Prof. Dr. Peter Schönhöfer, Pharmakologe und seit vielen Jahren Mitherausgeber des unabhängigen Arznei-Telegramms in Berlin, steht zweifelsfrei fest: „Das allgemeine Handlungsprinzip im deutschen Gesundheitswesen ist Betrug.“ Mit einer im medizinischen Fachschrifttum seltenen Deutlichkeit hat sich auch die altehrwürdige Münchner Medizinische Wochenschrift in die gesundheitspolitische Diskussion eingemischt. Unter der Überschrift „Weiße Kittel und schmutzige Hände“ nahm das angesehene Ärzteblatt den Medizinbetrieb als „Unrechtssystem“ ins Visier und zitierte den Leiter der Sonderkommission „Abrechnungsbetrug“ beim Bundeskriminalamt, Raimund Schmidt, mit einer vernichtenden Feststellung: „Die kriminellen Strukturen im Gesundheitswesen sind nur noch vergleichbar mit der ‚organisierten Kriminalität‘.“

Damit der deutsche Medizinbetrieb nicht unter dem Primat der Ökonomie verkommt, fordert auch Professor Dr. med. Jürgen C. Frölich vom Institut für Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Hochschule Hannover auf einem Gesundheitsforum in München radikale Konsequenzen. Angesichts der von ihm geschätzten 30 000 Arzneimitteltoten pro Jahr sei nun vor allem die Politik zu raschem Handeln aufgefordert; denn die durch diese Todesfälle verursachten Folgekosten allein beziffert Frölich auf mehr als 30 Milliarden Euro pro Jahr. Noch bizarrer sind die Untersuchungsergebnisse seines Kollegen Wehling, der jüngst in dem angesehenen Fachjournal Deutsche Medizinische Wochenschrift die Vermutung anstellte, dass von den 500 000 Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wahrscheinlich 100 000 verhindert werden könnten, wenn die Patienten nicht die falschen Arzneimittel bekämen.

Ulla Schmidt und Horst Seehofer haben mit ihren derzeitigen Reformbemühungen fast nichts gegen die gigantische Verschwendung im Gesundheitswesen getan, vor allem die vordemokratischen Systemstrukturen unangetastet gelassen. Nicht der medizinische Fortschritt lässt das marode System aus dem Ruder laufen, vielmehr sind es die weltweit einmaligen Verhältnisse des deutschen Medizinbetriebs als Anbietermarkt. Kliniken und Ärzte, Apotheker, Krankenkassen und Arzneimittelhersteller beeinflussen das Preisgefüge viel nachhaltiger. als es Patienten je könnten. Für die so oft zitierte „Anspruchsinflation“ der Bürger konnten empirische Belege bis heute nicht beigebracht werden.

Zweifelsfrei belegt ist dagegen die Erkenntnis, dass Ärzte die Leistungen in Praxis, Klinik und vielen anderen Gesundheitseinrichtungen festlegen, die Produzenten pharmazeutischer und medizinischer Gerätschaften den Preis bestimmen, gesetzliche Krankenkassen ohne Kontrolle Rechnungen bezahlen – von den Beiträgen, die den 72 Millionen Versicherten monatlich zwangsenteignet werden.

Eigenverantwortung der Bürger ist gut, Transparenz und hinreichende Aufklärung ebenfalls. Doch als Kontrollinstanz, als reformerischer Machtfaktor, der gewissermaßen vom Feldherrnhügel die Richtung vorgibt, ist der Kranke maßlos überfordert. Die Patienten stehen im undurchdringlichen Labyrinth des Gesundheitssystems auf verlorenem Posten. Deshalb sollte die Bundesregierung endlich die Selbstverwaltungsorgane und ihre Leistungserbringer zwingen, zumindest eklatante Versäumnisse und Mängel bei der medizinischen Versorgung zu beseitigen, die Strukturen durchsichtig zu machen, und damit ansatzweise Kundensouveränität im chaotischen Gesundheitsmarkt sicherstellen.

 


Mach Dir einen Einser

23. Oktober 2010

So gefürchtet von vielen die Benotungen in der Schule waren, so nützlich kann die Rückmeldung anderer auf einer Benotungs- Skala sein. Man kennt dann seine Defizite und Stärken besser, kann gezielter gegensteuern, fördern oder die Stärken besser nutzen.
Genauso klärend kann unsere eigene Benotung einzelner Lebensbereiche sein.
Ich möchte, dass Ihr Euch irgendwann in allen Euch wichtigen Fächern einen Einser geben könnt.

Überleg Dir, was Dir (ev. warum) wichtig ist. Welche Lebensbereiche Dir wichtig sind, welche Du ‚bearbeiten’, verändern willst und benote Dich von 1 bis 5.
Dazu ist es natürlich notwendig wirklich und offen hinsehen zu können, was allein für sich schon eine sehr wichtige und lehrreiche Übung ist.
Danach geht’s an die Analyse, warum etwas noch nicht perfekt ist und die Fantasier- Liste, was Du dagegen tun könntest.
Es lassen sich für alle Schwachstellen effiziente Verbesserungen finden. Nur Du aber kannst sie finden. Niemand kennt Dein Umfeld, Deine Vorlieben, Deine Eigenheiten so gut, dass er Dir etwas raten könnte; – vorschlagen natürlich schon …
Es hat also wenig Sinn, einen eingeschlagenen Weg zu verlassen um etwas völlig anderes zu versuchen. Damit lassen wir uns eine Lern- und Optimierungs- Aufgabe entgehen die wir auch auf dem neuen Weg irgendwann wieder brauchen werden.
Also nicht jammern über die Probleme der Welt, der Mitwesen oder der eigenen, sondern überlegen, wie das verbesserbar wäre und anpacken …
Bin ich zu schnell schlapp, kann ich mehr trainieren, schmeckt die Rohkost nicht immer, kann ich einen Zubereitungs- Kurs besuchen, meiden mich gewisse Menschen, kann ich an meinem Denken und Verhalten arbeiten, usw.
Selbst ist der Mensch!
Es macht Spaß, etwas zu erreichen, etwas zu verbessern, etwas zu perfektionieren!
Es macht Spaß, mit sich rundum zufriede zu sein!
Mach Dir Dein Zeugnis voller Einser! 😉

 


Tod oder lebendig

21. Oktober 2010

Nur EINE Frage, die sehr erhellend sein kann.
Schau Dir mal genau an was Du tagtäglich tust, isst, wie Du denkst, wie Du Sozialkontakte pflegst und überprüfe es auf Lebendigkeit.
So absurd es auch klingen mag, der überwiegende Teil der heute Lebenden ist näher beim Tod, beim Un- Lebendigen als voll im Leben.

Zum Beispiel tagtäglich zur selben Zeit aufzustehen, dieselbe Strecke zu fahren und dann mehr oder weniger dieselbe Arbeit zu verrichten ist nicht lebendig. Das ist Routine, Gewohnheit, vielleicht (vermeintliche) Notwendigkeit. Aber sicher nicht lebendig!
Zum Frühstück ein Brötchen mit Butter und Marmelade zu essen ist genauso wenig lebendig. Einerseits, weil es ebenfalls Routine ist, andererseits weil es sich um völlig totes, weil denaturiertes, erhitztes Essen handelt.
Auch das Denken, das uns zu diesem Verhalten führte ist nicht lebendig! Lebendiges Denken ist kreativ, sucht Herausforderungen, will Abwechslung, will lebendig, vielleicht spontan, vielleicht sogar ver- rückt sein.
Detto unsere Sozialkontakte. Es ist schön alte Kontakte zu pflegen, aber es ist krankmachend tagtäglich an hunderten Fremden vorbeizulaufen, keine Beziehung zu ihnen zu haben, sie zu ignorieren, keinen von ihnen anzusehen, zu berühren.

Leben, im Sinne von lebendig, ist bunt, herzlich, natürlich, ‚artgerecht’ und glücklich.
Natürlich kann das alles auch Routinen oder eine der oben angeführten Verhalten beinhalten, aber nur als Ausnahme bzw. nicht ausschließlich.

Vielleicht ist es ein bisschen viel, gleich alle Deine Handlungen auf Lebendigkeit abzuklopfen. Es ist schon sehr erhellend wenn Du Dir bloß mal einen dieser Ernährungs-, Bewegungs-, Denk- oder Sozial- Bereiche vorknöpfst.
Für den stellst Du Dir dann vor, wie Tiere, vielleicht, weil sie uns am ähnlichsten sind, Primaten diesen Bereich leben und dann checkst Du jeden Bissen, jede Bewegung, jeden Gedanken oder jeden Sozialkontakt darauf ab, wie ‚artgerecht’ er ist.
Du wirst staunen wie wenig Lebendigkeit wir für normal halten bzw. wieviel lebendiger, im Sinne von abwechslungsreicher, bunter wir noch werden könnten! 😉

 


Liebe (Nachtrag 1)

19. Oktober 2010

Treffen sich 3 Menschen auf einem Aussichtsturm. Der Erste sagt: ‚Toll, dieser Dom dort hinten!’.
‚Besonders sein imposantes Portal’ meint der Zweite.
‚Was, wo?‘ fragt der Dritte verwirrt. ‚Ich seh dort, wo ihr hinseht, nichtmal einen Dom’.
In dieser Situation ist es völlig klar, dass der der am wenigsten sieht

    a) die stärkste Brille, die massivste ‚optische Zuwendung’ bräuchte und

    b) natürlich völlig schuldlos daran ist, dass er gewisse bzw. weit entfernte Dinge einfach nicht sieht.

Unser Gerechtigkeitsdenken dagegen funktioniert umgegehrt und ist noch sehr an das alttestamentarische ‚Aug-um-Aug, Zahn-um-Zahn’- Rachedenken angelehnt.
Wer Böses tut/ getan hat muss büßen! Da wird nicht daran gedacht, dass gerade dieser am meisten Zuwendung bräuchte, da er den schlimmsten (Liebes-, Bewusstheits-, Wissens-, etc.)Mangel hat. Da wird nicht bedacht, dass er gewisse Dinge einfach (noch) nicht sehen kann, die für andere deutlich sichtbar sind.
Jedermensch kann solch einen Mangel, sei es ein Liebes-, Geld-, Herzensbildungs-, Gefühls- oder Wissens- Mangel, haben.

Niemand der einen dicken Mercedes in der Garage und vergoldete Hähne im Bad hat wird auf Diebstour gehen oder alten Frauen die Geldbörse aus der Tasche ziehen.
Niemand, der ein gesundes Selbstbewusstsein und eine nächstenliebe Einstellung hat, wird jemandem Gewalt antun.
Wer sich des Diebstahls, Raubes oder Gewalt oder gar Tötung schuldig macht hat eindeutig ein massives Defizit, das aufgefüllt gehörte, anstatt ihm noch einmal in diese Wunde zu hacken bzw. ihn zu bestrafen.
Oder würdest Du den Aussichtsturm- Besucher der den Dom nicht sieht verurteilen?

 


DAS soll Zivilisation sein?

17. Oktober 2010

Was soll man halten von Menschen

  • die bei Karotten das wertvollere und gehaltvollere Grün wegschmeißen?
  • Denen die giftigen Rückstände von Spülmitteln lieber sind als die ihres letzten Essens?
  • Die Ihr Leben mit der Herstellung, dem Vertrieb und der Reparatur von Arbeitserleichterungen verbringen um sich dann erst wieder im Fitnesscenter abzuschwitzen?
  • Was soll man halten von einer ‚Kultur’ die alle Nahrung vor dem Essen entwertet?
  • Die einer Wissenschaft huldigt, die alle paar Jahre ohnehin umgeschrieben wird?
  • Die ganzjährig arbeitet um sich einen Urlaub zu leisten, den ‚dumme’ Tiere und Ethnien ganzjährig und kostenlos haben?
  • Die sich selber Regeln, Riten und Benimmvorschriften auferlegt, die das Leben erschweren?
  • Was soll man über Menschen denken, die Krankheiten die es nirgends in der Tierwelt gibt für normal halten)?
  • Die für Genuss halten, was sie als Kind schaudern ließ und schütteln machte (Alkohol, Zigaretten, Kaffee, etc.)
  •  


    Kleine Pause

    8. Oktober 2010

    Ich verabschiede mich für eine Woche auf eine Almhütte.
    Danach sehen wir uns an, was wir von unseren Feinden lernen können, setzen die Reihe ‚Liebe’ mit einigen Nachträgen fort, da es so viele Fragen dazu gab und ich stelle eine völlig neue Yoga- Art vor, die höchst wirkungsvoll und dennoch kostenlos ist.
    Ich wünsch Euch eine wunderschöne, paradiesische Woche!

    PS: Mit
    Fundstücke
    und
    x aus 100
    kann man sich locker eine Woche beschäftigen …

    PPS: ‚Mein‘ Lennon Johnny wäre heute 70 geworden …
    Da wurden mir doch ein wenig die Augen feucht als ich sein

    You may say that I’m a dreamer
    But I’m not the only one
    I hope someday you’ll join us
    And the world will be as one

    hörte.
    Da singt er mir, ebenfalls unverbesserlichem Nicht- Träumer, so richtig aus dem Herzen …

     


    Hendi statt Handy

    7. Oktober 2010

    Kürzlich erzählte mir ein Imker sehr glaubhaft, dass ein an der Außenseite eines Bienenstockes angeklebtes, eingeschaltetes Handy innerhalb einer Woche die halbe Bienenpopulation tötet und die verbleibenden Bienen ‚völlig verrückt’ und aggressiv macht.
    Vielleicht erklärt das auch so manche menschliche Verhaltensauffälligkeiten … 😉

    Dass die Handy- Strahlung tatsächlich auch für Menschen nicht gerade das Beste ist, kann man ja in div. Publikationen nachlesen.
    Eine für mich neue Arbeit ist die von Professor Bernd Kröplin von der Uni Stuttgart. Er hat eine Studie mit dem Titel „Mikrooptische Untersuchungen zum Einfluß von elektromagnetischen Feldern, Magneten und Handys auf Wasser“ durchgeführt. Ihr Ziel war herauszufinden, ob Wasser Einflüsse von außen speichern kann:
    Wasser ohne Handy hat ein Grundbild, mit Handy hat es eine typische Veränderung. Meistens sind das so streifenartige Überlagerungen, die durch diese elektromagnetischen Felder entstehen. Das ist reproduzierbar.
    Da auch unser Körper zum überwiegenden Teil aus Wasser besteht, ist es natürlich interessant, ob diese Veränderung auch in unserem Körperwasser stattfindet.
    „Also nehmen wir“ schreibt Prof. Kröplin, „eine Speichelprobe vorher als Referenz, dann lassen wir jemand definiert Handy telefonieren. Und dann sehen wir, dass der Speichel sich ganz deutlich verändert hat, dass es eine Zersetzung gibt, die wir im wesentlichen mit der körperlichen Ebene assoziieren.“
    Wer mit dem Handy telefoniert, belastet das Immunsystem. Diesen Test hat Prof. Kröplin viele Male gemacht: mit Wasser, Speichel, Blut und Urin. Das Ergebnis war immer das gleiche!
    – Und unsere Kiddies haben rund um die Uhr dieses Ding bei sich! … 😦

    Dabei gäbe es auch von der psychologischen Seite her mehr als einen Grund auf die ständige Verfügbarkeit zu verzichten.
    Nicht zufällig wurde in der Salutogenese, die erforscht, warum manche Menschen (überdurchschnittlich) gesund sind, festgestellt, dass das Wichtigste eine positiv zuversichtliche Grundeinstellung ist. Sozusagen das Gefühl ‚Mir kann nichts passieren. Alles ist gut’.
    Genau das aber wird durch die ständige Erreichbarkeit, durch das ständige ‚Alle-erreichen-können-müssen’ ersetzt. Es kann nichts mehr angenommen werden, wie es geschehen will. Es wird egomanisch alles willentlich bestimmt und gelenkt.
    Schlimmer als an der Mama- Brust hängen die Menschen an dieser unsichtbaren Strahlungs- Schnur um nur ja nichts zu versäumen, um nur ja jederzeit Zuwendung zu bekommen, um nur ja jederzeit andere nach den eigenen Ego- Marotten ‚springen’ zu lassen.

    Klar kann ein Handy auch eine wunderbare Bereicherung sein, kann Leben retten.
    Dazu aber bräuchte es nicht rund um die Uhr online zu sein und Gespräche a la ‚Was machst denn Du grade?’ zu übertragen.

    Liebe Leute, nutzt doch dieses kleine Wunderding wirklich zu Eurem Vorteil und Lebensqualitäts- Gewinn!
    Tut Euch was Gutes, schaltet das Handy aus!
    Dadurch überlegt man sich vielleicht doch jeden Anruf etwas besser, bevor man es dafür einschaltet. Und 2- 3 Checks pro Tag, bei denen man nachguckt, wer angerufen hat und zurückruft, müssten eigentlich reichen …
    Wer das Handy sozusagen als Liebesersatz, als elektronische Schmusedecke (miss)braucht, könnte es auch mit einem Hendi probieren 😉
    Die sind verschmuster, intelligenter und anhänglicher als man gemeinhin annimmt, brauchen nicht aufgeladen zu werden, strahlen nicht Körperflüssigkeits- verschlechternd und legen Dir sogar immer wieder mal ein Ei 😉