(Reisebericht Äthiopien)
Ich hab’s zwar noch nicht in Äthiopische Schlafzimmer ‚geschafft’, kann mich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass es dort ähnlich freud- und lustlos zugeht wie bei uns vor 50- 100 Jahren, was auch dem Entwicklungs- Rückstand auf anderen Gebieten entsprechen würde.
Dadurch dass die Frauen hier so devot sind, die Gesellschaft sehr religiös ist und ich noch nie auch nur einen Anflug von Geschlechterannäherung in der Öffentlichkeit mitbekommen habe, ist es mir nicht vorstellbar, dass die dann ab der Schlafzimmertür die 180°- Kurve zu einem liebe- lust- und freudvollen Geschlechterleben kriegen. Es wird wohl eher ein einerseits Dulden, andererseits eine schnelle Sache sein.
In unserer Wohnhausanlage habe ich sogar das abendliche Heimkommen eines jungen Mannes zu seiner Frau beobachtet, die eben heraußen stand. Sie haben beide etwas kurzes gemurmelt. Vielleicht hat es ja geheißen ‚Meine Glutäugige’ und ‚Mein Sehnen hat ein Ende, Geliebter’. Ausgesehen hat es körpersprachlich und mimisch wie ‚Das Essen schon fertig?’ und ‚Oh Gott, Du schon wieder’ 😉
Da die Sprache gut Auskunft über Verhalten und Gebräuche gibt, habe ich mich erkundigt, was es für Worte rund um die se schönste Sache der Welt in der Äthiopischen Sprache gibt. Viel mehr als ‚Sex‘ hab ich nicht gehört! Die paar Worte, die ich aufgezählt hab, die es bei uns gibt, wie Schmusen u.ä. wurden in die ‚Unrein‘- Ecke verwiesen …
DASS sie Sex haben kann ich eigentlich nur daraus schließen, dass es jede Menge ursüßer Kinder und in jedem Äthiopischen Spielfilm Warnungen vor AIDS gibt 😉
Mir und vermutlich auch Euch wird es ja herzlich egal sein, wie Äthiopier sich lieben, doch schien mir dieser mein Eindruck nicht unwichtig für ein rundes Bild dieses Landes.
Ähnlich freudlos – noch freundlich ausgedrückt – ist das Thema ‚Essen’. Davon morgen mehr!