Sex, Sex, Sex (2)

20. März 2011

Nachdem das letzte Sex- Thema so gut angekommen ist bzw. so viele Fragen auftauchten, hier vielleicht eine etwas konkretere Version:

Wie unser heutiges Sex- Leben läuft, brauche ich ja vermutlich nicht allzu ausführlich erörtern. Männer wollen f*cken und haben lieber harte P*rnos als Schmeichel- Frauen die eher der Herzensliebe und Romantik zugeneigt sind. Dazwischen immer wieder Frauen, die meinen es den Männern gleichtun zu müssen, sich aber nach einigen missglückten Versuchen ähnlich rasch zurückziehen, wie andere aus dem ‚Sex- Geschehen’ in längerdauernden Partnerschaften.
Frau spürt einfach, dass es den Männern nicht um die Liebe geht, die sie bräuchten, aber recht genau wissen was sie tun und sagen müssen, um sich ‚ihr Ziel’, nämlich Sex, zu erspielen.
Zudem eröffnet der weibliche Rückzug den Frauen ungeahnte Möglichkeiten. Sie verknappen damit den Männern das was diese dann umso dringender brauchen, sie selber aber ohnehin nicht mehr wollen. Das versetzt sie in eine wunderbare Macht- und Manipulations- Position, die sie für entbehrte Liebe – vermeintlich – reichlich entschädigt.
Die Männer wieder, fühlen sich mit ihren Testosteron- Schüben im Recht und unverstanden, halten die Frauen für 0rgasmus- unfähig und verstehen die Verknappung dieses ‚kleinen Entgegenkommens’ überhaupt nicht.
Die Frauen sind frustriert über Männer, die ‚immer nur das Eine wollen’, fühlen sich schuldig oder nicht voll funktionsfähig, weil ihnen ein 0rgasmus nur unter besten Bedingungen bzw. nicht so leicht gelingt wie den, auch unter Stress, 0rgasmus- fähigen Männern.
Um zumindest kleine Teile an zärtlicher Zuwendung zu bekommen spielen viele eine Zeitlang diese Tausch- Spielchen ‚Sex für Zärtlichkeit‘ mit, werfen aber meist auch irgendwann das Handtuch und ziehen sich zurück.

Nun gibt es jede Menge Sex- Ratgeber, Tantra- Seminare, Sex- Spielzeuge, und, und, und. Bloß, es ist ein Trugschluss zu meinen, wir bräuchten nur ein klein Wenig an gewissen Schräubchen zu drehen und schon flutscht es wieder in alter Geilheit.
Es ist in unserem Sexleben prinzipiell der Wurm drinnen!

Ich lass jetzt hier sicher nicht den Fachmann auf diesem Gebiet raushängen, möchte aber auf 2 Wege hinweisen, die ich teilweise selber erlebt, teilweise erlesen und sehr interessant gefunden, habe.
Die erste Möglichkeit ist meine eigene Erfahrung und ist sozusagen zwischen dem oben beschrieben, aktuellen P*rno- Sex und einer, im anderen Extrem angesiedelten, Liebes- oder Seins- Sex- Version angesiedelt.

Mich machte als Naturbeobachter immer schon stutzig, dass nur wir Menschen den Sex bzw. 0rgasmus so (Muskel-)verkrampft, zuckend, schreiend, stöhnend, – einfach orgastisch, erleben.
In der Natur kann man bloß ein – vielleicht nur für uns scheinbares – Desinteresse bis maximal entspanntes ‚gemeinsam Schwingen’ beobachten.
Nachdem ich nach Naturbeobachtungen auf anderen Gebieten begann meine Lebensgewohnheiten dahingehend abzuändern, veränderte sich nach und nach auch meine Sensibilität, mein Denken, mein Empfinden, mein Sex.
Ich wurde offener für die Wunder der Natur, damit auch für die Geschenke unserer Körper. Ich wurde empfindsamer, leiser, ruhiger, ausgeglichener und – was mir wie ein Segen erschien – weniger ‚dauergeil’/ ‚ständig-Sex-haben-müssend’.
Ich konnte plötzlich – relativ – ‚drucklos’ auch zarte Berührungen genießen, herrliche Gänsehäute allein durch ein gehauchtes Wort bekommen, endlos, tief und befriedigend in Augen sehen – und länger und selbstloser die Vereinigung genießen.
Heute ist es Fakt für mich, dass unsere Übersexualisierung nicht nur von den unzähligen Außenreizen, sondern auch durch unser unartgerechtes Verhalten, primär vermutlich durch unsere aufputschende Ernährung, verursacht wird.
Roh- Ernährung schärft bzw. sensibilisiert z.B. alle unsere Sinne – inkl. 6.! – und die meist damit einhergehende vegane Lebensart öffnet unser Herz (für unsere Mitwesen). In Summe ist damit ein weitaus achtsameres und liebevolleres Zusammensein möglich.

Einen Schritt weiter geht z.B. Jürgen Fischer, der sich auf Wilhelm Reich und Barry Long bezieht und eine sehr interessante und freigiebige web- Seite betreibt.
Er lehnt jegliche Art von ‚F*cken’ und sexueller Erregung ab und propagiert die ‚energetische Liebe’.
Das bestechende bei dieser Methode ist, dass sie dem reinen SEIN sehr nahe kommt und all die Ego- Ängste und Tricks, die unser aller Liebesleben und und unsere Beziehungen bestimmen – und letztendlich meist ruinieren –, erkannt und ‚abtrainiert’ werden.
Ein erster Einstieg in diese durchaus empfehlenswerte Art zu Lieben ist der Barry Long- Text, den ich kürzlich als Gratis- ebook ins Netz gestellt habe.

Als ersten Schritt, hin zu einem liebevollerem Umgang und Sex empfehle ich aber dennoch erst eine Umstellung der Lebensweise im ‚paradise your life’- Sinne. Denn damit macht man enorme gesundheitliche und befindliche Fortschritte und wandelt fast nebenher sein ganzes Empfinden, Fühlen und Handeln in eine liebevollere Richtung. Zudem stellt ein durch und durch gesunder und fitter Körper auch für weiterführende Übungen des Geistes ein beseres und tauglicheres Vehikel dar.

PS: Irgendwie musste ich bei Jürgen Fischers Lektüre schmunzeln. Er hat sich dieselbe ‚Herausforderung’ umgehängt wie ich. Er will Menschen ein besseres (Sex-)System nahebringen, obwohl niemand ein Manko mit seinem derzeitigen Sex sehen kann.
Mir geht’s so mit den vielen Schnitzel- verliebten Couch- potatoes, die ja auch kein Problem in ihrer Lebensweise, und später dann schon gar keinen Zusammenhang mit ihrem Krebs, Herzinfarkt, oder was immer, sehen 😉