Ur- Ursache

15. Juni 2011

Ein Punkt der für viele etwas knifflig zu sein scheint, der häufig Fragen aufwirft, der in meinen Vorträgen oft fragende Gesichter hinterlässt ist die Ur- Ursache. Sozusagen, die Ursache hinter der Ursache, hinter der Ursache, hinter der Ursache, hinter der …

Wenn ich sage, im Krankheitsfall sollen nicht (schulmedizinisch) die Symptome unterdrückt, sondern die Krankheits- Ursachen beseitigt werden, kommt wie das Amen im Gebet: ‚Der Arzt bekämpft doch ohnehin den Virus, der die Ursache ist‘.
Doch ein Virus ist maximal ein Auslöser der Krankheit. Die Ursache ist ein zu schwaches Immunsystem (das das Virus nicht ausschalten konnte).
Dahinter gibt es aber eventuell auch noch eine weitere Ursache warum das Immunsystem so schwach ist!
Hinter dieser Ursache gibt es ev. wiederum eine Ursache, und so weiter und so fort.
Irgendwann kommt man immer zu einer selbst- oder Menschen- verursachten Ursache!
Und die hat den Vorteil, dass man sie abändern kann.

Ein Beispiel:
Jemand ist unglücklich, wurde vom Liebsten/ von der Liebsten verlassen, hatte Streit, hat Stress, o.Ä.
Soetwas schwächt! Schwächt unser Immunsystem, unsere Abwehr.

Dieser Jemand neigt zum Frustessen, isst noch mehr Ungesundes als sonst und schwächt so sein Abwehrsystem (dieser Punkt könnte auch übersprungen werden).

Das geschwächte Immunsystem wirkt sich bei diesem Jemand vielleicht in einer leichten Nasenschleimhaut- Schwellung aus. Er bemerkt es nichtmal, aber sie führt dazu, dass er nachts durch den geöffneten Mund atmet und dadurch die Mundschleimhaut austrocknet.

Eine trockene Mundschleimhaut ist eine geschwächte Schleimhaut und ermöglicht die Besiedlung durch eingeatmete pathogene Keime. Der Jemand bemerkt vielleicht ein empfindliches Zahnfleisch oder entzündete Stellen im Mund. Tut aber noch immer nichts dagegen.

Nun trocknet auch noch der Hals durch die Mundatmung aus und setzt dem Weiterwandern der entzündlichen Mund- Prozesse nichts entgegen. Unser Jemand muss sich vielleicht öfter räuspern, verspürt vielleicht Halsschmerzen. Doch Termine gehen vor, Bewusstheit ist nicht seine Stärke, er merkt es viellelcht auch gar nicht oder unterdrückt es mit Lutschbonbons.

Die Entzündung breitet sich weiter in die Lunge, in die Bronchien aus, Jemand beginnt zu husten, vielleicht sticht es auch schon fallweise in der Brust …
Eine Lungenentzündung könnte die Folge sein.

In diesem Stadium werden wohl primär die Symptome, wird die Entzündung durch Antibiotika bekämpft werden.
Nun ist die ganze Ursachen- Kette nur mehr sehr schwer oder kaum noch zurückverfolgbar!
Nun ist die wirkliche Ur- Ursache, nämlich der Stress oder Liebeskummer, vom Jemand kaum mehr eruierbar. Von einem Außenstehenden (Arzt) schon gar nicht!

Doch nur dieser erste Schritt wäre abänderbar gewesen!
Mit jedem weiteren Schritt wird die Ursachen- Auffindung schwieriger.
Je achtsamer wir sind, um so früher spüren wir, dass etwas nicht in Ordnung ist, desto früher können wir Maßnahmen ergreifen, können wir die Ur- Ursache finden und etwas daran ändern.

Diese Überlegung zeigt, dass das sogenannte Diagnostizieren ziemlich sinnlos ist. Wir sind einfach gut bedient, wenn wir dafür sorgen, dass wir immer achtsam sind und es uns immer gut geht! – Ist doch nicht schlecht! Oder? 😉