Weit oder eng

Der Blickwinkel den wir einnehmen ist entscheidend für unser Leben, für unser Glück.

Je weiter, je breiter man seinen Bildausschnitt wählt desto mehr sieht man, desto mehr an Wundern erlebt man, desto demütiger wird man gegenüber der Schöpfung werden. Als ein um so ‚kleineres Rädchen‘, dafür aber umso besser angepasst, eingefügt und geborgen wird man sich fühlen.

Umgekehrt, je enger man seinen Blickwinkel wählt, je stärker man einen Blick einengt, sich bescheuklappt, je schmälere, speziellere Bereiche man bearbeitet, desto mehr wird man vom Wenigen, vom Eingeschränkten sehen, desto mehr wird der Blick für’s Ganze verlorengehen, desto eher wird man sich groß sehen bzw. überbewerten.

DU hast die Wahl! Willst Du alles ‚genauer‘, und dafür anderes über-, sehen oder den Blick für ‚das Große‘ behalten?

Die letzten Jahre wurde die Spezialisierung und Arbeitsteilung extrem forciert.
Ein Bauer konnte vor hundert Jahren noch melken, maurern, schustern, gärtnern, tierpflegen und seine Frau kochen, sticken, buttern und schneidern. Heute sind daraus im Prinzip 5, tatsächlich und industriell dutzende spezialisierte Berufe geworden und jeder davon beschränkt sich selbst, hat sich verarmt, hat sich abhängig gemacht.

Dadurch ‚herrscht‘ heute eher das Prinzip ‚Ich bin unentbehrlich, ich bestimme den Preis, ich maximiere meinen Gewinn, ich bescheiße wo ich nur kann, denn der andere macht das mit mir auch‘.
Ich hab das leider selber schon x-mal erlebt. Die Unterschiede zwischen Lieferanten, Baustellen, Dienstleistern mit und ohne sachkundiger, unabhängiger Aufsicht sind oft schier unglaublich …

Was hat man für eine Wahl?
Arbeiten ‚was das Zeug hält‘ um alles Verlangte zahlen zu können und bei dieser Geldbeschaffung selber über’s moralisch vertretbare Ziel hinausschießen?
Oder möglichst viel selber machen, sich für möglichst viel selber interessieren, vielfältiger werden, sich breiter anlegen, mehr Abwechslung in sein Leben bringen?

DU hast die Wahl!
DU vervielfältigst, paradiest Dein Leben, – oder auch nicht 😉

 

3 Responses to Weit oder eng

  1. große worte, ich habe die wahl. ich beobachte, wie die lüge herrscht, wie menschen lügen wg. ihrer angst vor nachteilen und welche äußere wahl soll ich da haben? so kann ich aufklären, ohne mit mit den erfahrenen dingen abhängig zu machen, um nicht völlig zu verzweifeln, doch jedes angebot, was mir sagt, ich habe die wahl, sagt mir damit, ich könnte alleine die welt gestalten, doch das passiert das kann man hier hören, doch wer will es hören?

  2. inge henneberg sagt:

    Der letzte Absatz bringt es auf den Punkt: Möglichst viel „selber“ machen etc..
    Jeder der mich kennt weiß, daß ich ein moderner Typ bin. Trotzdem habe ich nie verstanden warum Frauen „Karriere“ machen wollen, lieber einer einzigen beruflichen Tätigkeit nachgehen anstatt zu Hause viele unterschiedliche Berufe ausüben zu können.
    (Gärtnerin, Schneiderin, Strickerin, Friseurin, Köchin, Bäckerin, Fotografin, Lehrerin, Erzieherin, Seifensiederin usw..)

    Mein ebenfalls (wie ich erst jetzt weiß) viel zu lange ausgeübter Beruf als Industriekauffrau war relativ langweilig – er hat mich noch dazu zeitlich sehr eingeschränkt. Man könnte es auch als Karriere bezeichnen, keine Ahnung was daran so erstrebenswert sein soll.

  3. Atreju sagt:

    „Der SINN wird verdunkelt, wenn man nur kleine fertige Ausschnitte des Daseins ins Auge faßt.“
    Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland

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