Das Unwort des Jahrhunderts

In unseren heutigen Leben ist Prävention allgegenwärtig.
Prävention in der sozialen Arbeit.
Prävention in der Medizin bzw. im Gesundheitssystem.
Prävention in der Technik.
Prävention in der Politik. …
Prävention meint (vom lateinischen praevenire kommend) ‚verhüten‘, ‚zuvorkommen‘, vorausschauend vermeiden‘, also generell Probleme vorbauend vermeiden.

‚Das ist doch eine wunderbare Sache‘ könntest Du sagen. ‚Wer will schon Probleme!? Da ist es doch besser sie zu vermeiden!‘
Ja, in diesem uns allen so vertrauten Denk- System schon! Aber, wie ‚paradise your life‘ sagt, ist einer unserer Schwachpunkte unsere derzeitige Art zu denken.

Wir denken praktisch ausschließlich zielgerichtet und zweckorientiert.
Dieses Denken ‚lockt‘ uns

a) aus dem Hier und Jetzt! Und dieses Denken inkludiert
b) neben dem postiven – zu schaffenden Aspekt – auch immer das Negative, das Befürchtete und dieses neutralisiert sofort wieder das Positive.

Plus und Minus heben sich auf, wusste schon der Mathe- Lehrer …
Oder wie man in Wien sagt: ‚Zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben‘.
Wenn jemand etwas ausschließlich aus Angst (vor eventuell Kommendem) macht, macht diese Angst ihn bereits krank bzw. schwächt ihn.

Ein anderes Beispiel: Immer wieder wird bekannt, dass Tabakkonzerne sich an Anti- Rauch- Kampagnen beteiligen. Sie wissen, dass das Nennen des Rauchens – und wenn es im ‚Nichtrauchen‘ ist! – ihnen mehr bringt, als das Verschweigen des Rauchens.

So schwingt mit jeder Prävention die Angst vor dem eventuell Eintretenden mit und nährt und entwickelt diese Negativenergien.

Gesund leben UM lange zu leben, beinhaltet die Angst vor einem frühen Tod!
Vorsorge- Untersuchungen UM gesund zu bleiben beinhalten die Angst vor Krankheit.
Drogenaufklärung UM Schlimmes zu verhindern, beinhaltet die Angst vor Drogenabhängigkeit bzw. machen erst auf Drogen aufmerksam bzw. ‚interessant‘.
Gesunde Ernährung UM schlank zu bleiben nährt die Gustos auf anderes und erinnert immer wieder an ‚geiles Essen‘.
Bewegung UM fit zu bleiben inkludiert immer die unangenehme Plackerei, das ‚Aufraffen- Müssen‘.

Was also ist stattdessen zu tun?
Schlicht und einfach ‚im Hier und Jetzt‘ zu leben. Zu tun, was Spaß macht.

Natürlich wird uns das durch die derzeit allgegenwärtigen ‚bösen Angebote‘ gehörig erschwert. Doch die können wir jederzeit durch Besseres ersetzen.

Ich esse nicht roh, um länger zu leben, sondern weil es geiler schmeckt, weniger Arbeit macht, mich ‚auf-powert‘.
Ich brauche keine Vorsorgeuntersuchung, denn ich spüre dass ich topfit bin; ich lebe maximal gesund und brauche keinen Gedanken an Krankheit zu verschwenden …
Ich nehme keine Drogen weil ich die Fülle des Lebens und des Glücks bereits habe und erlebe.
Ich bin schlank, weil mir meine Art zu essen schmeckt, weil ich mich gerne bewege …
Ich bewege mich wann und wie es mir Spaß macht; das reicht!

In diesem Sinne: Guck Dir genau, ja fast misstrauisch jedes ‚UM‚ an! Es hat praktisch immer seinen Rucksack voller Ängste mit dabei, die Du absolut nicht brauchen kannst 😉

So gesehen sollte man die so harmlos und vermeintlich helfend ‚daherkommende‘ ‚Prävention‚ zum Unwort des Jahrhunderts erklären!

 

4 Responses to Das Unwort des Jahrhunderts

  1. susisu sagt:

    Wunderbar! Einmalig!
    Danke für diese Art zu denken!
    Bussi

  2. inge henneberg sagt:

    Prävention z.B. um Krankheiten zu vermeiden – sehe ich durchaus positiv. Die Angst bleibt da bei mir zumindest außen vor, weil ich ja eben durch entsprechendes Verhalten im Bereich der Ernährung, Gesundheitsprobleme langfristig vermeide.

    Angst ist immer ein schlechter Ratgeber, macht alles nur noch schlimmer, daher: Prävention ja – Angst nein.

    Vorsorgeuntersuchungen (da stimmt schon die Bezeichnung nicht) sind ja Früherkennungs-Untersuchungen, die sich jeder getrost ersparen kann, wenn er sich immer richtig verhalten (ernährt, bewegt usw.) hat. Ausschließlich Letzteres ist eine Garantie um Krankheiten zu vermeiden.

    Es liegt also an uns worauf wir hinsteuern, – paradise your life – ist die Devise.

    • schorsch sagt:

      Wilhelm, Dir gebührt der Nobelpreis!
      Das hab noch noch nirgends sonst gelesen, aber es stimmt! Soald man etwas tut um … hat man auch schon das im Kopf das man damit vermeiden will und das wirkt natürlich. Ich glaub ich muss neu denken lernen!
      Ganz großer dank vom
      Schorsch

      • payoli sagt:

        Du bringst es wieder mal auf den Punkt, lieber Schorsch!
        Wir alle sollten schleunigst ’neu denken lernen‘! Unter anderem dafür gibt es diesen blog …

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