Ab in die Klapse!

22. Juni 2012

Zwei der interessantesten Menschen, die ich je kennengelernt habe waren Friedensreich Hunderwasser und August Walla.
Hundertwasser, ein großer und hochverehrter Künstler.

August Walla, nicht minder begabt, künstlerisch wie persönlich selten ausdrucksstark und hoch individualistisch. Um seine Art Brut- Bilder reißen sich heute die reichsten Sammler. Seine Landschaftsgestaltungen in der Klosterneuburger Au waren illegal und er bald in der Klapse!
Dort war er dann einer der Künstler des Künstlerhauses Gugging, im ehemaligen Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie.
Heute wäre er 76 geworden …

Was wir von beiden lernen können?
Jeder kann alles! Und: Alles läßt sich gestalten!
Wenn diese beiden einfachen Tatsachen nur einige wenige Menschen mehr beherzigen und umsetzen würden, hätten wir eine weitaus buntere und lebenswertere, als unsere einförmige Grau- Welt.

Sieh Dir jeden Gegenstand, jede Wand, jedes Haus, jeden Garten, jeden Baum, jedes Straßenstück, jeden Hydranten, jedes Auto, jede Handtasche, jede … mal mit einem anderen, mit einem künstlerischen, mit einem ‚Kritzler‘- oder ‚Maler- Blick an.
Frag Dich, was könntest Du ‚behübschen‘, verändern, künstlerisch, kunsthandwerklich, originell, farblich, gestalterisch … verändern?
Oder schnapp Dir ganz einfach einen Pinsel und ein paar Farbtöpfe und pinsel Dich durch die Welt.
Krall Dir einen Spaten und eine Scheibtruhe und gestalte DEinen Garten, irgend ein Grundstück um.
Kram auf Schuttplätzen rum, mauer aus alten Ziegeln etwas ‚Sinnloses‘ auf, stell einen alten Türstock mitten auf eine Wiese, häng einen alten Autoreifen, Schuh oder eine Strumpfhose mit Pflanzen bestückt in einen Baum.
Nagel einen Schuh Deiner letzten Geliebten an Dein Tor, an den nächsten Baum, in einen Bilderrahmen, auf den Klodeckel, an den Wegrand …

Werd‘ ein Hunderwasser, Walla oder ganz einfach DU! 😉

  So sah Wallas ‚Au- Garten‘,          so sein Zimmer in Gugging, aus

Ich wünsche ihm aus ganzem Herzen ein Jenseits in dem er mindestens ebenso krativ seine Kunst ausleben kann, sich aber vielleicht etwas geborgener und angenommener fühlen kann …