Ich fahr‘ mit dem Rad.
Ein Eichkätzchen quert vor mir in gestrecktem Galopp die Fahrbahn. Ursüß! Ich lächle.
Ich schnappe die Worte ‚wie oft hab ich Dir schon gesagt‘ einer Mutter auf, denke an meine ‚Sünden‘ den Kindern gegenüber und lächle.
Ich durchquere eine Lindenblüten- Duftwolke, bin wie berauscht, fühle mich beschenkt. Ich lächle.
Das surren meiner Reifen am Weg wird mir bewusst. Ich bin dankbar für meine Kraft, das Fahrrad, das wunderbare Umfeld. Ich lächle und fühle mich glücklich.
Ein Landwirt bringt bestialisch stinkende Gülle auf einem Feld aus. Ich denke: ‚Heeee! Eine tolle Erinnerung daran, wie schnell aus einem Körper- Tempel eine schlimme Gärgrube werden kann, wenn man ihn nicht achtsam behandelt‘ und lächle.
Ein Autofahrer schneidet mich auf einer Kreuzung. Ich sehe milde seine unnötige bis lächerliche Gehetztheit und bin zufrieden. Vielleicht lächelte ich auch da.
Ich unterquere eine Baumkrone, die dem Gelärme nach der Sperlings- Treffunkt dieser Gegend sein dürfte. Diese Geschäftigkeit belustigt mich.
Ein Kleinkind in seinem Buggy staunt mich mit großen Augen an. Ich bin verzaubert, winke ihm zu und lache.
Ein mir bekannter Trunkenbold sieht heute aus wie der Oberschlumpf. Ich finde ihn süß und muss lachen über solch eine überperfekte Kopie.
Ich biege in meinen Garten ein und freue mich wie schön er ist.
Ich sehe meinen steinalten, schwerst zuckerkranken Nachbarn und freue mich, dass er noch lebt.
Ich freue mich auf noch viele, viele glückliche und lachende Lebens- Kilometer, Minuten und Stunden.
Ja, ich bin tatsächlich sehr nahe am ‚reinen Toren‘.
Ich lache und lächle ständig. Deshalb bin ich auch allen die mich lachen und lächeln machen dankbar.
Oder sind sind sie gar nicht die Quellen sondern ’nur‘ die Erinnerer meiner inneren Zufriedenheit?
Egal! Ich lächle auch über diese meine krausen Gedanken … 😉