Schon die chemische Pharmazie stand mit ihren Medikamenten von Anfang an unter keinem heilsamen Stern, da sie
bloß Symptome unterdrückte,
auf einzelne isolierte Wirkstoffe setzte und
sich auf Diagnosen bzw. die ‚Behandlung‘ einzelner Erscheinungen stützte.
Der medizinische Einsatz von Kräutern ist da schon ein wenig ganzheitlicher. Da allein schon praktisch immer das ganze Kraut und damit ein ganzes, gut abgestimmtes Wirkstoff- Bouquet Verwendung findet.
Dass auch hier wieder von den Pharmas und der Wissenschaft – oder sind diese beiden eh schon gar nicht mehr trennbar? 😉
Also, dass auch hier wieder die Wissenschaft einzelne Wirkstoffe aus naturrichtigen Mischungen extrahiert, untersucht und ev. verwendet führt zu der bekannten aber absurden Situation, dass nun zum Beispiel allerorten vor dem Beinwell, von dem es in jedem Jahrhundert fast hymische Empfehlungen bis Wundergeschichten gab, gewarnt wird. Bloß weil er Pyrrolizidinalkaloide enthält die isoliert und in großen Mengen Probleme machen können.
Also, Kräuter sind schon besser als Medikamente.
Aber ein Haken ist auch bei der Kräuterverwendung immer noch dabei:
Der Mensch kann und kann offensichtlich nicht einsehen, dass er nicht die Krone der Schöpfung ist, dass ihm die Natur/ Schöpfung immer noch über ist. Er will immer be-handeln, diagnostizieren, retten, helfen, sich wichtig machen.
Sieht man sich die zahllosen Uralt- Rezepte vom Parazelsus, der Bingener Hildegard oder anderer Kräuterkundiger, oder sogar die der neuen, wie hier in Österreich den Kräuterpfarrer Weidinger an, ist die Absurdität kaum zu überbieten.
Da wird völlig unbegründet ‚am Tage zweye‘, ‚alle 3 Stunden 7 Tropfen‘ und ähnlicher Unsinn, der wohl nur das Ego des Behandlers fütterte, verzapft …
– Als hätte da je einer untersucht was bei 6 oder 8, statt 7 Tropfen passiert …
Auch das gezielte Einsetzen bestimmer Kräuter gegen bestimmte Gesundheitsprobleme, wie ‚Rosmarin stärkt das Herz‘, Brennessel entwässert‘ ist vom Prinzip her Unsinn. Es zeigt zwar, dass die Menschen sehr wohl beobachten können. Doch wird m.E. viel zu schnell verallgemeinert.
Und vor allem, es wird stillschweigend impliziert, dass bei Problemen der Mensch, am Besten ein (Kräuter-)Kundiger eingreifen muss.
Dabei – und das ist das wunderbare Geschenk der Natur an uns! – tut die Natur ohnehin sofort, bereitwilligst und am effizientesten. – Wenn wir sie nur lassen!
Wir brauchen also weder gezielt das Kräutl suchen dass gegen unser Leiden gewachsen ist, noch einen Kräuterkundigen. Wir brauchen uns bloß ‚artgerecht‘ und wildkräuterreich zu ernähren. Dann – und hier hatte Parazelsus Recht – wird unsere Nahrung auch unsere Medizin sein.
Entweder sorgen wir bei dieser Methode für eine möglichst große Vielfalt in unserer Ernährung. Oder wir vertrauen auf unseren Instinkt, der uns mit unseren Gustos und Verlangen sehr genau zeigt, was wir brauchen.
Mit solch einer ‚richtigen Fülle‘ hat unser Körper genug um das für ihn Richtige richtig anzuwenden.
Und er tut das besser als jeder Arzt oder Kräuterkundige!
Tja, so einfach ist ein Paradies- Leben! 😉