Geld distanziert

31. August 2012

Des öfteren habe ich hier schon vom ‚pösen Geld‘ geschrieben.
Ein weiterer Aspekt, warum und wie Geld unser Tun und Denken ungünstig beeinflusst, ist die Distanz die es schafft.

Kaum jemand würde es bei Selbstgestricktem, Selbstgebautem, Selbstgezogenem auf diese irrwitzigen Wegwerf- Raten bringen, die wir bei unseren Konsumprodukten erreichen …

Kaum jemand würde es übers Herz bringen jemandem den man kennt einen Hungerlohn zu bezahlen. Schon gar nicht, wenn man auch noch seine Kinder vor Hunger weinen sieht …
Geld schafft hier ‚wunderbar beruhigende‘ Distanzen. Wir können völlig entspannt auf Schnäppchenjagd gehen ohne auch nur einen Gedanken an die Herkunft und die Herstellungsumstände der Produkte verschwenden zu müssen.

Damit verrohen wir ohne es zu merken.
Damit stürzen wir die Welt in Abgründe von denen wir nichts wissen (wollen).
Damit werden vermeintliche Unschuldslämmer und Hochmoralische zu Tätern wider Willen, wider besseren Wissens.

Natürlich ist nicht wirklich das Geld, dieses, in diesem Fall anonymisierende Hilfsmittel der Täter. Natürlich sind wir selber es. Natürlich sind es einige wenige, die sich solch schlaue Verschleierungs- Strategien ausdenken.
Doch das Gro der Menschen kauft tatsächlich gutgläubig ’schlimmste Dinge‘.

Damit ist nun Schluss!
Muss Schluss sein!
Sieh Dir jedes Konsumgut zwei-, dreimal gut an, bevor Du es kaufst. ‚Überschlafe‘ selbst kleine Anschaffungen nochmal. Sei lästig in den Geschäften, frage nach Herkunft, Inhaltsstoffen, Arbeitsbedingungen. Die Geschäftsleute sollen wissen, dass die Kunden Interesse an fairen Produkten haben.

UND kaufe möglichst wenig!
Denn selbst fair trade- Produkte verändern die Welt zu unser aller Nachteil!
Je mehr fair trade- Produkte wir kaufen desto mehr Menschen zwingen wir an Arbeitsplätze, desto stärker wird dort rationalisiert. Es wird also den Menschen des Südens unser ehemaliger Weg, den wir nun langsam zurückzurudern haben, aufgezwungen.

Sei nicht länger ‚comfortably numb‘, wie es Pink Floyd nannten.
Mach Dir wieder mehr selber.
Kauf wieder vermehrt bei Bekannten.
Kauf weniger.
Mit einem Satz:
paradise your life!

In diesem Fall ist das Gegenteil von Distanziertheit, Dankbarkeit. Je näher Du der Natur, je näher Du den Menschen, mit denen Du (Dich aus)tauschst kommst, desto weiter wird eine unendliche Verbunden- und Dankbarkeit in Dir wachsen und Dein Glück mehren …