Kürzlich gaben Kommentatoren dieses blogs ihrem Entsetzen Ausdruck, dass der Rohkostpionier Konz beim Essen von Gekochtem ‚erwischt‘ wurde.
Auch sonst habe ich hier im blog sehr oft mit Dogmatik zu tun.
Deshalb hier meine Sicht zu menschlicher Geradlinigkeit und vielleicht für manche eine erhellende Korrektur des gängigen Geradlinigkeitsdenkens.
1) Ehrlichkeit, Geradlinigkeit, Treue, etc. sind keine natürlichen Eigenschaften. Sie wurden von den Herrschenden ‚erfunden‘ bzw. dem ‚einfachen Volk‘ mit Hilfe des Klerus übergestülpt, um es leichter lenkbar zu machen.
‚Die Kirche hat die Sünden, die es nirgends in der Natur gibt, erfunden, um dann die Menschen davon freizusprechen‘
‚Herrschende nehmen sich was sie wollen, lügen, dass sich die Balken biegen, aber verlangen – mit Justiz- Unterstützung – von anderen Ehrlichkeit‘
2) Dieser historischen Vorgabe entsprechend reagieren Menschen gerne mit einem ausgeprägten ‚Schubladendenken‘. Nur zu gerne vereinfachen wir, beurteilen wir.
Beur-teilen aber bedeutet teilen. Und teilen heißt, wir bekommen nie mehr das Ganze; beschränken uns also selber …
3) Sehen wir uns eine Schublade, etwas Künstliches an! Welche Kontur hat sie?
Geradlinig! Toleranz- und Bewegungs- los. Einengend und geradlinig.
– Schon Friedensreich Hundertwasser hielt die gerade Linie für gottlos!
Dagegen: Sehen wir uns die Kontur eines Baumes, einer Wolke, eines Menschen, etwas Natürlichen an!
DAS soll unser Rahmen sein!
Nicht pingelig und ‚gottlos geradlinig‘, sondern Konsistenz mit weichen, beweglichen Konturen!
Denn
4) Akribische Grenzen haben etwas von Enge, von Beurteilen, einen Hauch von Negativ- Energie.
Weiche, diffuse Formen aber ziehen ebenfalls Grenzen. Aber weiche Grenzen, die die Energie von Freiheit, von Großzügigkeit, von Größe haben …
Eben natürliche und menschliche Eigenschaften!
Solch ein Bild und Verhalten ist Natur! Und damit gesund!