Immer wieder ‚ertappe‘ ich mich beim ‚Ausnahmen- Machen‘ vom Angestrebten, vom Vorgenommenen, vom Gewohnten, vom Alltag. Auch bei anderen beobachte ich diesen Effekt immer wieder.
Leider verselbständigen sich diese Ausnahmen recht gerne …
Das ergibt dann postulierte Veganer, die ihr Brot schon mal auch, und das meist unbewusst mit Frischkäse bestreichen, Antialkoholiker, die in einer prostenden Gesellschaft ‚brav mithalten‘ oder Rohköstler die schon mal auf ein Eis gehen.
Das ist natürlich völlig ok. Etikettierungen sind ohnehin nur unnötig einengend. Wir wollen uns, sollen uns ‚erlauben‘ was uns Freude macht. Alles Unterdrückte schafft bloß künftige Probleme.
Doch wie kommen wir dann weg, von unserem derzeitigen – vielleicht ungeliebten – Gewohnheiten?
Durch BEWUSSHEIT!
Indem wir uns allem was wir tun bewusst sind! Indem in unserem Kopf immer ein kleiner Buchhalter alles, was wir tun, mitschreibt.
Da wir von unserer Zukunftsvision ja vermutlich ein fertiges Bild im Kopf haben – zum Beispiel ein ‚paradise your life‘- Bild mit ausschließlich veganer Rohkost, mit viel Bewegung in freier Natur, mit liebevollem Denken und Umgang mit allen Mitwesen – schreibt der kleine Buchhalter jede Handlung, jeden Gedanken sofort in die entsprechende Spalte. So haben wir immer einen Überblick, was wir ‚gut‘ gemacht haben und was eine ‚Ausnahme‘ war.
Nocheinmal: Für Ausnahmen verurteilen wir weder uns noch andere. Sie sind ok.
Es reicht, sie anzusehen bzw. zu beobachten, wie sie ganz von alleine weniger und weniger werden …
So ist es z.B. ein ’nettes Spielchen‘ zu versuchen einen ganzen Tag, eine Woche, ein Monat, ein Jahr – ganz wie Du willst und wie ‚gut‘ Du schon bist – ausschließlich die ‚gut‘- Spalte zu füllen. Also eine Woche lang ausschließlich vegan rohköstlich zu leben, einen Tag ausschließlich dankbar liebevolle Fülle- Gedanken zu haben, eine Woche kein motorisiertes Fortbewegungsmittel zu verwenden, täglich 2 Stunden nackt Frischluft zu baden, einen Tag lang niemanden unumarmt ‚entkommen‘ zu lassen, und, und, und …
Oder umgekehrt, zu gucken wie lange man den jeweiligen Vorsatz ausnahmslos durchhält.
Dabei hilft sehr die Denkweise, sich nichts vorzunehmen, sondern so zu tun als wäre man schon ‚dort‘.
Wie wichtig dieser kleine Tipp ist, zeigen zahlreiche erfolgreiche Nichtrauch- Beispiele. Solange man z.B. denkt ‚Ich werde aufhören zu rauchen‘, ‚denkt‘ sich unser Unterbewusstsein, das man sich wie einen willfährigen Sklaven vorstellen kann: ‚Aha, er will aufhören. Raucht also noch. Also rauchen wir‘.
Sobald man sagt: ‚Ich bin Nichtraucher‘ – wobei allein schon das Wort ‚Nicht- RAUCHER‘ proplematisch ist – ist man Freiatmer und hat es, wenn überhaupt, bloß noch mit seltenen Ausnahmen zu tun, die einfach nur beobachtet werden wollen …