„Wir sind in eine Struktur eingebaut, die auf das Auto passt, aber nicht mehr auf den Menschen.
Bei Kindern kommt diese Wertehaltung am deutlichsten zum Ausdruck. Die Menschen geben Geld für das aus, was sie für wertvoll halten. 15 Prozent der Haushaltsausgaben werden im Schnitt für das Auto ausgegeben, knapp 11 Prozent für Kinder.
Eltern ist das Auto wichtiger als ihre Kinder.
In unserer Zeit der schnellen Verkehrsmittel haben sie auch weniger Zeit für ihre Kinder, dafür arbeiten sie etliche Wochen pro Jahr für ihr Auto. Das erhöht auch das Bruttonationalprodukt (BNP), wohingegen die Zeit, die sie ihren Kindern widmen, keinen Beitrag leistet und daher wertlos ist.
Schon wertvoller sind bezahlte ‚Ablagestellen‘, Kinderkrippen für Babys, weil sie den Eltern die Möglichkeit geben, sich so schnell wie möglich wieder in den ‚Arbeitsprozess einzugliedern‘.
Das wird als sozialer Fortschritt bezeichnet, obwohl es fast immer der Beginn einer meist lebenslangen Käfighaltung ist.
Dass der Großteil der Bevölkerung, seit es Autos gibt, de facto unter gefängnisähnlichen Bedingungen aufwächst und lebt, ohne schuldig oder gefährlich zu sein, ist aber kaum bewusst. Wenn wir durch die Stadt fahren, passieren wir unsichtbare Gefängnismauern, hinter denen sich die Fußgänger auf Gehsteigen zu bewegen haben. Ausgang bekommen sie nur an besonders dafür markierten Stellen, häufig noch durch Signallichter zeitlich dosiert. Ausbrüche können leicht tödlich enden, vor allem für Kinder.
Kinder sind ja wegen ihrer Unberechenbarkeit allgemeingefährlich, weshalb man sie in den Wohnungen und beim Spielen in Gitterkäfigen halten muss, damit die Autofahrer ungehindert herumtoben können.
… In der Bauordnung wird zwar kein Kinderzimmer bei einer Wohnung vorgeschrieben, aber es wird bei jeder Wohnung ein Abstellplatz für Autos vorgeschrieben.“
All diese teilweise verblüffenden Wahrsätze und absurden Tatsachen habe ich dem Buch ‚ZURÜCK ZUR MOBILITÄT‘ des wunderbaren Professor Hermann Knoflacher (Wiener Verkehrsexperte) entnommen.
Lieber Payoli! Du bist vom Glück verfolgt! Ich verleihe dir den Best Blog Award: http://hexesofia.wordpress.com/2013/05/15/best-blog-award/
Ich nehm das mal gleich als Vorab- Geburtstagsgeschenk, freu mich sehr und sag herzlich Danke [fröhlich herumhüpf] 🙂
Ach so ja, und zu dem Artikel: Ich finde es auch krass, wie unwichtig Kinder geworden sind und vor allen dingen die gemeinsame Zeit die man zusammen haben könnte! Zuerst kommt Tagesmutter oder Kinderkrippe, dann Kindergarten, dann Ganztagsschulen und dann ziehen se aus zum studieren… doll. Ich habe zwar noch keine Kinder, aber ich möchte so viel Zeit wie nur möglich mit ihnen verbringen und freue mich schon sehr auf sie 😉 Gut, dann muss ich jetzt mal los und einen Mann finden hihi 🙂 tschüss
Nicht das Auto ist zu verteufeln, sondern die generelle Einstellung der Menschen zum Götzenbild Materialismus. Weil heutzutage es wichtiger ist wieviel Papierfetzen jemand auf dem Konto hat und nicht wie gefühlvoll er mit seinen Mitmenschen umgeht. Eines würde mich aber auch brennend interessieren: warum fahren die GRÜNEN noch immer mit ihren eigenen Autos und/oder mit ihren Dienstautos?