Kürzlich hatte ich einen Teil von Rudolf Steiners wunderbarem ‚Ich schaue in die Welt‘ hier präsentiert.
Dieses ‚in die Welt schauen‘ hat aber noch einen anderen, einen weitaus komplexeren und wunderbareren Aspekt.
Wir sehen in der Regel nur ‚gegenständliche‘ Dinge wie Bäume, Menschen, Autos, Wolken, Tiere, etc.
Wir nehmen auch nur Bewegungen eben dieser ‚Gegenständlichen‘ wahr.
Tatsächlich aber ist es so, dass es kein Nichts auf dieser Welt gibt, dass es nirgends einen leeren Platz, eine absolute Stille gibt. Jedes Bild, jede Ansicht ist überlagert von und durchwoben mit unzähligen Parallel- Bildern.
Alle offensichtlichen Bewegungen werden umspielt, begleitet und schattiert von zahllosen Parallel- Bewegungen und Entwicklungen.
Jedes Geräusch setzt sich aus zahllosen Einzelgeräuschen zusammen. Jede Stille ist das Ausklingen unendlich vieler Ereignisse.
Es ist sogar so, dass wir nur Ereignisse in unseren kleinen Grenzen wahrnehmen können. Das Universum ist uns zu groß für eine Wahrnehmung, das Herumwusseln von Bakterien ist uns zu klein und schnell und ‚Hänschen klein‘ können wir nur als Lied wahrnehmen, wenn seine Töne in ‚unserem‘ Tempo gespielt werden; schneller wär’s bloß ein uninteressanter oder gar überhörter Pieps für uns, langsamer würden sich die Einzeltöne im Tagesablauf verlieren …
Neben dem ‚richtigen‘ Tempo und der ‚richtigen‘ Größe gibt es noch weitere Aspekte, die unsere Sinneseindrücke bereichern können.
Die oben erwähnten Parallelbilder können Energien, Temperaturen, Geschichten, Schicksale, … sein.
Jedes handtellergroßes Stück Boden beherbergt Millionen von Kleinstlebewesen. In ihnen wieder weben und leben wiederum Zellen, die wiederum Universen von Atomen, Elektronen, Protonen, Neutonen … beherbergen. Ebenso könnte dieses Stück Erde Geschichten ‚ohne Ende‘ über erlebtes, über entstandenes und verstorbenes erzählen.
Jeder Atemzug Luft war schon in abertausenden anderen Wesen, seine Inhaltsstoffe und Atome waren schon in Karl dem Großen, in Steinzeitmenschen, Ameisen und Elefanten!
Während ein Kind heranwächst, stirbt es unentwegt in ihm. Während Wesen versterben geben sie Lebens und Lebensgrundstoffe ab und weiter.
Wohin wir auch sehen, überall ist Leben, ist Auf-, Um- und Abbau. Selbst wenn wir ins scheinbare ‚Nichts‘ sehen, blickt uns ein ‚Meer seelischen Lebens, vergangener und kommender Generationen‘ – wie Viktor Schauberger sagt – entgegen.
Ist das nicht ganz, ganz wunderbar!? 😉