Sehr oft schon habe ich hier über die Geldproblematik geschrieben. Viele der negativen Aspekte der Geldwirtschaft hab ich selber erkannt bzw. haben sich mir förmlich aufgedrängt.
In der fesselnden Doku ‚Der Banker – Master of the univers‘ (auf youtube!) wurde von einem weiteren Aspekt berichtet, der mir bisher nicht so klar war:
Das Geld – je mehr, desto heftiger – trennt uns vom ‚wirklichen‘ Leben, vom Erleben!
Der Banker in dieser Doku berichet von seiner wohligen Geborgenheit in der Bank. Er brauchte nur ihm Vertrautes zu tun. Alles andere, alle lebenserhaltenden und lebensverschönernden Dinge wurden ihm abgenommen von Firmen, von Personal.
Irgendwie geht es jedem von uns so, denke ich.
Die Kinder erziehen Fremde.
Erleben wird ersetzt durch Zusehen/ Beobachten von gespieltem Leben in TV und Film.
Unsere Nahrung säen, noch düngen, pflegen und ernten, noch füttern, schlachten und verarbeiten wir selber.
Strom kommt aus der Steckdose,
Geld aus dem Automaten oder von der Karte.
Geburten und Schmerzen werden uns abgenommen.
Kleine Wege nimmt uns das Auto,
größere Bahn und Flieger ab.
‚Dreckarbeit‘ die Putzhilfen und Straßenkehrer.
Das Rechnen und ’schön‘ Schreiben der Computer.
Das Zielfinden, das Navigationssystem
und, und, und …
Das ist ja alles recht schön und bequem. Doch verdummt und ‚vercouch-potatod‘ es uns nicht nur, sondern raubt uns auch noch den größten Teil unseres (E R) L E B E N S !
Unser Leben verarmt!
Keiner kann sich mehr am Kochen, Schneidern oder Tischlern erfreuen. Niemand weiß woher der Schuh, das Leder kommt, wie sich Gerben, Tierhaut, ein Fingerhut, eine Aale anfühlen. Wie frische Erde zu verschiedenen Jahreszeiten duftet. Das Gefühl, wenn Stoff beim Säumen zwischen den Fingern gleitet, wenn Hobelspäne hochrollen, wenn Regenwürmer sich am Spaten kringeln. Der Geruch frischen Holzes, das Bröseln von Brotteig zwischen den Fingern, das Vogelgezwitscher beim zu Fuß gehen, das ‚Nach-dem-Weg‘- Fragen mit den vielen hilfsbereiten Menschen, erst der Geruch von Staub, dann die Freude, wenn alles blitzt, das schöne Schwingen, Schlingen und Schlaufen einer Feder am Papier …
Wollen wir das wirklich alles ausblenden!?
Für alle, die etwas vorschnell vielleicht ‚Ja!‘ gesagt haben:
Erleben tun wir mit 6 Sinnen!
Ersatzerleben mit maximal 2 Sinnen! 😉