Wie wichtig meine Begriffe ‚Urur..sache‘ und der demnächst folgende ‚Urgrand‘ sind, wie wichtig meine Denkanstöße für die Menschen sind, zeigte sich mir erst kürzlich wieder, als der Journalist Johannes Kaup eine Radio- Reihe ‚Über das Trauern und den Umgang mit Verlusten‘ mit vielen Betroffenen, Trauernden und mit ‚hochkarätigen‘ Therapeuten, Sozialpädagogen, Begleitern, u.Ä. präsentierte.
Die Sendungen waren vollgestopft mit tragischen Verlusten und trieften förmlich vor Leid und Trauer. Nie und mit keinem Wort aber wurde erwähnt, dass JEDER all der vielen Tode
a) unnatürlich (viel zu) früh eintrat, – egal ob durch einen sinnlosen oder vermeidbaren Unfall, durch eine Zivilisationserkrankung oder durch den ’normalen Zivilisations- Frühtod‘, und dass
b) ALL unser Leiden und Trauern (‚bloß‘) kulturell konnotiert ist, dass immer und immer wieder ein völlig unnötig schmerzliches Gedankenkonstrukt von Generation zu Generation, von Mensch zu Mensch, weitergegeben wird.
Mit welchen Fehlprogrammierungen sich selbst hochintelligente Menschen ihr Leben ruinieren!
Was Kindern z.B. an Unsinn erzählt wird!
Was da an Zivilisations- und Kultur- geschaffenen Strukturen transportiert wird!
Alles nicht notwendig, alles entbehrlich.
Alles Kultur- ‚Leistungen‘ deren Sinn in längst zurückliegendem Dunkel liegt.
Diese vielen destruktiven Konstrukte gehörten längst hinterfragt, eliminiert und ersetzt, anstatt mit ihnen und läppischen Oberflächenpolituren weiterzuleben.
Dabei ist es egal ob es um ’normale‘ Ernährung geht, die krank und viel zu frühe Tode macht oder um ‚übliche‘ Trauer die bloß unsere zivilisationsbedingten Liebesdefizite spiegelt.
Vielleicht wird zumindest unser Trauer- Irrweg klarer, wenn wir dran denken, dass es Kulturen gibt, die lachen, feiern und fröhlich sind, wenn jemand die Daseinsebene wechselt.
Oder warum weint kein Tier!?
Ja, es ist sogar umgekehrt! Ich sah mal eine Doku, in der ‚weinende Elefanten‘ gezeigt wurden und prompt fanden die Menschen das rührend und schrieben diesen Tieren deshalb sofort ein Herz, eine Seele zu. – Bis sich rausstellte, bis gesagt wurde, dass das Drüsen sind, die unabhängig von Verlusten und Trauer tränenähnliche Flüssigkeiten absondern … 😉
Es gibt soviele schreckliche Dinge auf die wir uns dennoch freuen.
Bewegungs- und Freiheits- liebende Kinder freuen sich auf schulisches Stillsitzen, auf schulischen Zwang!
Menschen kaufen freiwillig, teuer und mit Begeisterung, sie krank- und kaputtmachende Substanzen.
Menschen sehen sich freiwillig Filme an die sie zum Fürchten und Weinen bringen.
Menschen zahlen für die Zufügung von Schmerz.
Menschen ziehen jubelnd in Kriege!
und, und, und …
Einzig, weil die Erwartungen darauf dementsprechend positiv konnotiert sind.
Der Tod aber, der eigentlich nichts besonderes ist, der allen gewiss ist, wird schmerzlich ‚gemacht‘!
Dabei: Wie bitte sähe es aus, wenn alle je Geborenen noch rumlaufen würden!?
Wie sähen unsere Entwicklungen und Fortschritte aus, wenn es keinen Tod gäbe!?
Ja klar, ist jeder Todesfall ein Verlust. Aber auch das ist doch hausgemacht, dass Verluste und Entbehrungen als schmerzlich empfunden werden. Durch unsere Mangel an Liebe (die wir durch nicht artgerechte Betreuung, von Kindesbeinen an, schon erleiden mussten) klammern wir uns lebenslang krankhaft an alles was uns guttut.
Ein völlig entspannter Mensch, der in sich und in der Liebe ruht, kann völlig entspannt durch die Welt und durch alle Zustände gehen. Für ihn ist jede Veränderung einfach eine Veränderung, eine Bereicherung; nicht mehr!
DAS alles müssten die Menschen m.E. erfahren!
Dass sie selber es sind, die (sich) das Leid machen!
Das förmliche Suhlen aber, in Trauer und Schmerz, wie es jetzt rund um Allerheiligen/ Allerseelen betrieben wird, treibt die Massen nur in die Arme der Beutelschneider und Seelenfänger. Das muss man schon auch so sehen!
Unglaublich auch, wenn man sich ansieht oder sogar misst WIEVIEL Energie, wertvollste Lebensenergie, uns dieses willkürliche Konstrukt kostet!
All dieses Leid, all diese Trauer, all dieser Energieverlust ist aber nur der fatale Endpunkt einer unseligen Zivilisations- Kette die mit unserem bzw. unserer Kinder völlig lieblosem und nicht artgerechtem Aufwachsen beginnt …
Jetzt aber genug mit diesem Thema!
Wie schön sind doch die jetzt gerade sterbenden, sich verfärbenden Blätter, die sich wandelnden Wälder und Wiesen. Wie herrlich ist doch das Verdecken der angenehm wärmenden Sommersonne durch märchenhafte Nebelschleier … 🙂
PS: Nachdem ich diesen Beitrag geschrieben hatte, radelte ich zu meiner ‚herzallerliebsten‘ Gärtnerei. Dort erzählte mir eine Dame, dass sie mit ’sozial ungewöhnlichen‘ Kindern, so gerne die Gärtnerei und die angeschlossenen Ställe besucht oder die Kinder mit ihrem Therapiehund besucht. Besonders die türkischstämmigen Kinder würden ganz wunderbar aufblühen durch den Natur- und besonders Tierkontakt. In deren Kultur sind Tiere unrein und absolute ‚Unterwesen‘. Um so mehr genießen diese Kinder das Knuddeln, Angreifen oder auch nur Zusammensein mit den Tieren …
‚Tja‘ denke ich mir, ‚Das passt sehr gut zu meinem Trauer- Text. So baut sich jede ‚Kultur‘ die Dinge, an denen sie dann leiden, die sie entbehren, ‚dürfen‘ … 😉
Da ist es doch besser, Du hältst es mit:
paradise your life! 🙂