„Den mache ich fertig! Den bringe ich vor Gericht! Das wird dieser Oberarzt büßen. Nur weil dieser Alternativ- Fuzzi meinen Papa nicht auf Corona getestet hat, hat dieser sterben müssen.“ schluchzte die Mittfünfzigerin.
„Bei uns war es genau umgekehrt“, mischte sich eine ebenfalls Anwesende ein. „Unsere Mama musste sterben, weil sie getestet und dann völlig unnötig auf Corona behandelt, vermutlich an ihr experimentiert, wurde. Sie kann nicht infiziert gewesen sein, da sie allein lebte und ich ihre einzige Kontaktperson virenfrei bin. Dennoch wurde sie positiv getestet.“
„Ach, papperlapapp! Immer schon sind Menschen gestorben. Früher hat man das einfach mit Grippe, Altersschwäche oder sonstwie begründet. Heute heißt es eben ‚Corona‘.“, winkte ein etwas verwahrloster Bartträger ärgerlich ab.
„Ich“, ließ sich ein weißhaariger Alter, auf seinen knorrigen Gehstock gestützt, leise vernehmen, „Bin kürzlich vor meinem Haus neben dem alten Nussbaum gesessen. Ich spür einen ganz leisen Windhauch, denk mir noch ‚Der hat kaum die Blätter bewegt‘, da kracht ein dicker Ast vom Baum. Nicht gestern in der Sturmnacht, nicht am nächsten Tag, als ein Wolkenbruch über uns niederging. Nein, in und vielleicht auch durch diesen leisen, leisen Lufthauch.
Ist der letzte Tropfen auch noch so klein, bringt er das Fass dennoch zum Überlaufen.
Ich würde keine Sekunde mehr mit Erklärungen und Vermutungen verschwenden.“