Ich stelle unser aller (Zuvielisations-)Probleme gerne anhand des Vergleichs Paradies/ Schlaraffenland dar. Einen kleinen Artikel dazu gabs schon einmal unter ‚Paradies oder Schlaraffenland‘.
Heute möchte ich einige konkretere Vergleiche unseres gelebten und ’normalen‘ Lebens den ebenfalls möglichen, aber kaum gelebten Alternativen gegenüberstellen.
Beginnen wir ganz allgemein:
Paradies | Schlaraffenland |
Natur | Zivilisation |
alt, erprobt | neu, in Nachbesserung |
Natur-/ Gott-/ Evolutions- gemacht | Menschen- gemacht |
Fülle/ Überfluss- Prinzip | Mangel- Prinzip |
alles wird geschenkt | alles hat seinen Preis |
Glück, Zufriedenheit | Unzufriedenheit, Geiz, Gier |
Entspanntheit, ‚Gottvertrauen’ | Stress, Angst |
‚Arbeitskräfte’ der Natur | Eigene/ anderer Arbeitskraft |
es ist wie es ist | wir gestalten uns alles genau SO |
Sein | Haben |
Innere Lösung | Äußere Lösung |
unzielgerichtet | zielgerichtet, berechnend |
Salutogenese | Pathogenese/ Medizin |
Lebenslange Dauergesundheit | zahllose Krankheiten |
an Sinne angepasst | Sinne werden entmündigt |
an Bedürfnisse angepasst | Bedürfnisse werden geschaffen |
nackt, frei | bekleidet, behaust |
Sonnenlicht | Kunstlicht |
Frischluft | ‚abgestandene’/ verschmutzte Luft |
Im Bewegungsbereich sieht der Unterschied so aus:
Paradies | Schlaraffenland |
alle 650 Muskeln | einzelne Hauptmuskeln |
Ruhe- Anspannung- Ausgewogenheit | Extreme in beide Richtungen |
Adrenalin wird abgebaut | Unstimmige Belastung |
selbstverständlich, spielerisch | explizit, erzwungen |
eingebunden | solitär |
mit Spaß/ nach Erfordernis | verbissen oder gar nicht |
Auch bei der Ernährung kann man sich das Leben leicht machen oder unnötig verkomplizieren:
Paradies | Schlaraffenland |
wie es wächst | gezielt gezogen |
wie es schmeckt | damit es schmeckt |
unverändert | (hoch)verarbeitet |
abwechslungsreich | monoton |
Vielfalt aus der Fülle | vermeintliche ‚Vielfalt’ aus wenigem |
saisonal | global, künstlich |
artgerecht | nichtartgerecht |
angepasst | Würzbetrug |
rohköstlich | gekocht, gegrillt, gebacken, … erhitzt |
Muttermilch als Säugling | artfremde Milch für Erwachsene |
0- 2% Fleisch | >100kg/ Jahr |
kaum Samen/ Körner | überwiegend Weizen |
Dass wir uns unsere Leben durch Zivilisationsverhalten nicht eben glücklicher machen zeigen die Unterschiede der verschiedenen ‚Denk- Arten‘:
Paradies | Schlaraffenland |
Bauchdenken, Instinkt | Kopfdenken, Intellekt |
Nichtdenken | Dauerdenken |
unzielgerichtet | berechnend |
Hier und Jetzt | Vergangenheit, Zukunft |
Sicherheit | Zweifel |
annehmen, bleiben lassen | zurechtbiegen, verändern |
‚es ist wie es ist‘- zufrieden | rastloses Beurteilen und Verändern |
sowohl als auch | entweder oder |
beobachtend, neugierig | eingreifend, verändernd |
ganzheitlich, harmonisch | beur- teilend |
Fülledenken | Mangeldenken |
Liebe, Zuversicht | Angst, tun müssen |
Abschließend zeigt noch der Sozial- Bereich, dass wir heutzutage tatsächlich unsere Urbedürfnisse und damit unser Glück mit Füßen treten:
Paradies | Schlaraffenland |
Babys am Körper | allein in Kinderwagen/ Bett |
ständige Gruppen- Zuwendung | punktuelle Einzelperson- Kontakte |
in vertrauter Umgebung | viel Fremdes |
Natur- Vielfalt | Kunst- Monotonie |
solange und was Kleine wollen | Pläne lt. Fachleuten, Krippenzeiten, etc. |
Du bist ok | Du musst alles erst lernen |
eigene Erfahrungen | entmündigender Lernstoff |
Teil eines Ganzen | Ego pur |
grenzenlos | eingeengt |
viel Körperkontakt | Steif- u. Reserviertheit |
freier, unkomplizierter Körperbezug | zahllose Tabus und Verbote |
Ich möchte noch hinzu fügen , dass die Krankheiten in Wahrheit willkommene Entgiftungen sind , und deshalb werden sie im Schlaraffenland so schnell wie möglich von den Ärzte abgebrochen durch neue schlimme Vergiftungen , wie Spritzen und Medizin . Im Paradies werden die wenigen und meistens harmlosen Krankheiten gefördert durch Ruhe und Gelassenheit .
Ja, danke! Wie wahr!
Lieber Payoli, du hast ja so recht und
Wie schön wäre es , wenn es so paradiesisch wäre. Habe mehrere Versuche unternommen in dieser Gesellschaft mehr vom Paradies zu erreichen, sogar mich beruflich so orientiert, um mich dafür kompetent einsetzen zu können. Ich brauchte andere Menschen mit denen ich meine Vorstellungen hätte gemeinsam realisieren können, wir wirklich etwas bewegt hätten. Haben auch etwas erreicht, aber letztendlich landet man in dieser Gesellschaft im Gewinnstreben um zu überleben und besonders als Frau in der Selbstausbeutung. Schau dich doch um wer in dieser Welt sich durchsetzt und immer mehr das Sagen hat, mir graut es. Global betrachtet sind Wir, die Masse, dazu da andere wenige reich und noch reicher zu machen. Die Menschen spüren, dass sie “ benutzt“ werden. Teilweise entstehen reaktionäre Strömungen, wer sich wehrt und eine kritische Meinung äußert wird verunglimpft. Eine neue Gesellschaft müsste entstehen auf der Basis des Grundgesetzes, auf Fairness, Mitgefühl und Respekt vor allem Leben und der Natur. Alte und Neuentwicklungen müssten nach Schaden/Nutzen bewertet und nicht nach möglichem Profit. Biolandbau wäre da absolut im Vorteil. Aber wie kann eine Gesellschaft sich von lebensfeindlichen Entwicklungen und globalen Verwicklungen abkoppeln? Wer soll, kann das durchsetzen? Schon vor 35 Jahren waren die Strände Spaniens mit Plastik vermüllt. Es gab Proteste aber Nichts ist all die Jahre passiert. Manchmal denke ich, du bist der Rufer in der wachsenden Wüste.
So richte ich es mir wenigstens gemütlich ein, in meiner privaten, ökologisch gerade noch für mein Gewissen vertretbaren Nische, ärgere mich über die unsinnige Corona-Politik, genieße Bio- und viel Frischkost, den schönen Spätsommer, und mein stressfreies Leben als Neu-Rentnerin.
Herzliche Grüße
Ursula
Danke für die sehr plastische Darstellung Deiner Situation. Ich kenn das auch sehr ähnlich. Ich denk mir: ‚Vermutlich haben nicht nur die Anderen ‚Paradies‘ zu lernen, sondern auch wir etwas. Und zwar Geduld‘ 😉
Weiterhin schönes Einnisten in Deinem Nischchen!