Schon 1952 …

… hielt der wunderbare Bertolt Brecht auf dem Wiener Volkskongress seine ‚Rede für den Frieden‘, die uns heute noch zeigt wie wenig sich seither geändert hat und wie sehr die Bevölkerung mit den perfiden Vorgehensweisen der MachthaberInnen überfordert ist und wieder und wieder in deren ein und dieselben Kriegsfallen tappt:

Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz.
Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast noch geringer.
Die Beschreibungen, die der New Yorker von den Gräueln der Atombombe erhielt, schreckten ihn anscheinend nur wenig. Der Hamburger ist noch umringt von Ruinen und doch zögerte er, die Hand gegen einen neuen Krieg zu erheben.
Die weltweiten Schrecken der vierziger Jahre scheinen vergessen.
„Der Regen von gestern macht uns nicht nass“, sagen viele.
Diese Abgestumpftheit ist es, die wir zu bekämpfen haben, ihr äußerster Grad ist der Tod.
Allzu viele kommen uns schon heute vor wie Tote, wie Leute, die schon hinter sich haben, was sie vor sich haben, so wenig tun sie dagegen.
Und doch wird nichts mich davon überzeugen, dass es aussichtslos ist, der Vernunft gegen ihre Feinde beizustehen.
Lasst uns das tausendmal Gesagte immer wieder sagen, damit es nicht einmal zu wenig gesagt wurde !
Lasst uns die Warnungen erneuern, und wenn sie schon wie Asche in unserem Mund sind!
Denn der Menschheit drohen Kriege, gegen welche die vergangenen wie armselige Versuche sind und sie werden kommen ohne jeden Zweifel, wenn denen, die sie in aller Öffentlichkeit vorbereiten, nicht die Hände zerschlagen werden.

Besonders verblüffend in dieser Rede ist das ‚Kriege …, die sie in aller Öffentlichkeit vorbereiten‘. Ja, auch heute wieder nehmen sich, diesmal eher die Frauen in der Politik kein Blatt vor ihre kriegstreibenden Münder. Und Blindtaube, die heute noch versichern, dass man zu Hitlers Zeiten ‚von nichts etwas wusste‘, leben auch heute wieder unter uns! – Und hören und sehen und tun wieder nichts dagegen!

Dabei überflutet die Deutsche Bundeswehr derzeit die Plakatwände mit Werbung, wird die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert, werden Umfragen gemacht, wieviele Junge in einen Krieg ziehen würden, schwadroniert von der Leyen von ihren Kindern in einem eventuellen Krieg, gibt es EU- standing ovations für Selinsky, rufen die USA ihre Bürger umgehend aus Russland zurück … Bitte, was braucht so einE DurchschnittsschläferIn noch alles an Warnungen!?

Naja, und dass und wie sehr österreichische Politiker, unter Dummhaltung der Bevölkerung, seit dem EU- Beitritt schrittweise unsere Neutralität aushöhlen ist sowieso ein unfassbarer Skandal! Doch auch für Österreich gilt: Wer den Frieden verschläft, könnte im Krieg erwachen.


 
 
 

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