Der Jugend Denkfehler

21. Juli 2022

Jedermensch kennt das. Als JugendlicheR verschwendet man nicht einen Gedanken ans Älterwerden. Der Energielevel ist so hoch, die Vitalität so ungebrochen und die Gesundheit das Selbstverständlichste der Welt.

Das ist auch gut so! Stammt auch dieses Gefühl, wie so viele andere auch, doch noch aus unseren Paradieszeiten, in denen wir uns tatsächlich keinerlei Gedanken um die Zukunft zu machen brauchten. Man bekam von Eltern und Vorfahren sein ‚Guthaben‘ mit, erhielt es, durch den gesund naturnahen Lebenswandel, den alle pflegten und war damit nur der ohnehin unabänderlichen natürlichen Alterung ausgesetzt.

Diesen Paradieszustand haben wir uns gehörig vermasselt.

Heute sieht es völlig anders aus! Die Kinder bekommen schon jede Menge an Defiziten und ‚Schwachstellen‘ von ihren Eltern und Vorfahren mit und können diese im Lauf ihres Lebens, durch Zivilisations- Lebensstile, die alle so leben, sogar noch massiv verschlechtern.

Der Haken an dieser noch immer empfundenen Einstellung ‚Ich bin doch ohnehin fit/ hab doch kaum Probleme‘ lässt sich am Besten mit Übergewicht erklären:

Nimmt man jedes Jahr nur 1 kg zu, ist das lange Zeit vollständig läppisch, erzeugt jedoch einen schwer übergewichtigen Senior!

Sehr ähnlich mit allen anderen Gesundheitsfaktoren:

Zeigt der Körper einmal ein Defizit, das nicht ursächlich behoben wird, bleibt dies – eventuell sogar unsichtbar, aber latent bestehen, verschlimmert sich nach und nach und irgendwann ist man einE AlteR voller chronischer Gesundheitsprobleme.

Oder auch in puncto Beweglichkeit: Warum erscheinen praktisch alle Alten so unbeweglich, erstarrt ‚verknöchert‘? Da alle kleinen Beweglichkeits- und Fähigkeitsverluste, die aktuell kaum auffallen, sich unbemerkt zu späterer Gebrechlichkeit aufsummieren …

Das wollte allen Jungen bloß einmal ans Herz gelegt haben


 
 
 


Sport

12. Mai 2022

Ja, Sport ist das Um und Auf eines gesunden Lebens.
– Glauben die Menschen!

Neben

gesunder Ernährung, von der kaum jemand einen auch nur Schimmer hat, aber überzeugt davon ist, sich gesund zu ernähren, über

richtigem Denken, von dem jeder überzeugt ist, es ohnehin zu tun, nach dem Motto: ‚Anders kann man doch gar nicht denken‘, über

die vielen Sozial- Irrtümer, die alle, alle leben

gilt SPORT als der gamechanger schlechthin!

Doch

nicht nur, dass Sport das Wettkampf– und damit ‚Feindschafts‘- Denken fördert und damit jedem Einzelnen schadet

verkürzt Sport auch noch das Leben. Ja, tatsächlich! Je mehr Pulsschläge und Atemzüge, desto kürzer das Leben. So ganz nach dem Motto: Lieber kurz und ereignisreich, als lang und fad.

Auch hier wieder: Nimm Dir ein Beispiel an der Natur!

Alle bewegen sich; bewegen ist wunderbar und gesund!

Doch Bewegen ist nicht Sport!

Bewegen ist, was sich gut anfühlt, wasSpaß macht.

Sport ist, was Ego will!

Doch selbst das Bewegen sollte man sich seeehr gut ansehen!

Sieh Dir die Natur an!

Die Pflanzen stehen ’stocksteif‘ und bleiben dennoch gesund. Doch sie können etwas, was wir lernen sollten von ihnen: Sich von Äußererlichkeiten widerstandslos bewegen zu lassen. Und ansonsten in sich zu ruhen.

Oder die Tiere wenn Du Dir ansiehst. Sie sind meist sehr faul, bewegen sich minimiert, aber toben sich auch immer wieder aus, wenn ‚es sie überkommt‘!

Also unsere 9 to 5- Tage sind der absolute Wahnsinn, machen uns kaputt, und haben keinerlei Vorbild in dieser sonst so perfekten Natur.

Lass einzig DEINE Bedürfnisse die Motoren zu Deinen Aktivitäten sein!

Vergiss all diese Zivilisations- Vorgaben!
Sei primär in Ruhe und in Dir!
Sei ‚faul‘!
Beweg Dich lustvoll, sobald Dir danach ist!
Schlaf gut und ausgiebig!

Aber vergiss all diese Umtriebigkeit, die uns so erstrebenswert und unerlässlich scheint!

Genau genommen sind alle unsere Probleme, naja, zumindest ein Großteil von ihnen, genau dieser Hyperaktivität geschuldet.

Klar war es wichtig, nach diesen verheerenden Kriegszeiten, wieder aufzubauen, überviel zu arbeiten.

Doch man muss auch wieder abschalten können!

Jeder Maler kann nur das (Lebens-)Bild malen, das die Farbenvielfalt seiner Palette zulässt. So ist es auch mit unseren Leben. Oder wie es der wunderbare Giulio Cesare Giacobbe darstellt: Wir sind die Zirkusdirektoren die alle Tiere und Artisten in die Manege rufen können. Wobei jeder Artist, jedes Tier für eine bestimmte Eigenschaft steht . Fehlt der Löwe, sind wir Schwachmaten, fehlt der Seehund, fehlt uns die ausbalanzierende Ausgeglichenheit.

So halte Deine Sportaktivitäten ausgeglichen und bedürfnisorientiert im Sinne von


 
 
 


Was passiert eben mit unserem Gehirn?

2. April 2022

Eine blöde bis uninteressante Frage, meinst Du?

Ich sage Dir, eine Katastrophe bahnt sich an!

Es dürfte bekannt sein, dass Gedanken nichts anderes als Verbindungen zwischen Gehirnsynapsen sind. Je häufiger ein bestimmter Gedanke gedacht wird, umso ‚dicker, besser ausgebauter‘ wird diese Verbindung. Vergleichbar mit Wegen in der Natur, die von kleinen Tierspuren ausgehend, sich im Laufe der Zeit zu unterschiedlich breiten Wegen entwickelten.

Seit unserer Zivilisation/ Technisierung lagern wir immer wieder Gedanken aus. Ein Rechenschieber, Taschenrechner, Handy, Auto oder PC sind gängige Beispiele dafür: Denn was das Handy sich merkt, braucht das Gehirn nicht an Verbindungen erstellen, geschweige zu massiveren, und in der Folge ‚leichter fallenderen‘, Verbindungen zu machen.
So weit so gut! – Wenn! Wenn man diese äußeren Hilfsmittel immer zur Verfügung hat!

Heute, in dieser fast schon komplett durchdigitalisierten Zeit, sind all diese Denk- Tools in der Hand von wenigen Konzernen!

Der körperliche Verfall, den man leicht beobachten kann, ist das Ergebnis der vielen mechanischen Hilfsmittel und Maschinen. Viele Kinder können heute schon nicht mehr auf der Reckstange ihr Körpergewicht hochkriegen, während es für meinen Urgroßvater noch völlig normal war, täglich 10 km zu seiner Arbeits- bzw. Baustelle zu gehen, dort 10 Stunden zu mauern und denselben Weg wieder heim zu gehen.

Ein ähnlicher Verfall droht auch unserem Gehirn! Wenn wir dann irgendwann selbst für unseren Namen bereits das Google- Wissen aufrufen werden müssen, ist das ähnlich dem handtuchartigen Reckstangenhängen heutiger Kinder …

Praktisch alle heutigen Zivilisationserkrankungen, und das sind über 90% aller Erkrankungen, sind auf Bequemlichkeit zurückzuführen.
Und jetzt gewöhnen wir uns eben an die Bequemlichkeiten des Netz- Wissens!     
– und werden bald teuer dafür zu bezahlen haben!


 
 
 


Wir sind heillos überfordert

27. März 2022

Viel Unheil und Leid wird in Kriegen und durch Morden allein schon dadurch verursacht, dass mensch die Auswirkung dieser kleinen Millimeterbewegung eines Fingers am Abzug einer Waffe nicht abschätzen kann. All diese Abermillionen- Morde wären Aug in Aug viel schwieriger, wen nicht sogar unmöglich gewesen. Unserem Steinzeit-, wenn nicht sogar Primatenkörper und -fühlen wurde sozusagen ein Gehirn aufgesetzt, das zwar Waffen konstruieren und bauen, nicht aber immer deren Auswirkungen erfassen kann.

Sehr ähnlich werden wir tagtäglich durch Zahlen, die berichtet werden, überfordert, wenn nicht sogar über den Tisch gezogen.
Wer bitte kann sich schon unter einer Milliarde etwas vorstellen!? Nichteinmal unter einer Million!
Ein kleines Beispiel:
1 Million Sekunden ergibt leicht vorstellbare 12 Tage.
1 Milliarde entspricht dann schon 33 Jahren.
Und eine, mittlerweile gar nicht mehr so selten kommunizierte Billion, unvorstellbare 33.000 Jahre!

Oder anhand ‚dieser läppischen‘ Zinseszinsen, die wir alle ständig bezahlen. Denn in JEDEM von uns gekauften Produkt, stecken im Kaufpreis ca. 40% Zinseszinsen!
Ein Beispiel zu diesen ‚läppischen paaar‘ Prozent:
Hätte jemand zu Christi Geburt auch nur einen Cent angelegt. Besäße er heute allein durch die Verzinsung, einige Erdkugeln aus purem Gold!

Oder wenn Du bei einer Verhandlung wählen dürftest zwischen einem Monatsgehalt von 100.000 € oder 1 Cent Stundenlohn, der sich stündlich verdoppelt. Was würdest Du wählen?
Bereits nach nur 20 Stunden hättest Du mit der Cent- Variante die 100.000 € ‚überholt‘ und am Monatsende unbezahlbare 13292279957849158729038070602803445 € verdient!

Ebenso wenig können wir uns vorstellen,

wie wenig von unnatürlichen Stoffen bereits Gift für unserer Gesundheit sein können,

wie wenig an, sinnlich nicht erfassbarer, Strahlung bereits unser Verhalten, unsere Gesundheit verändern/ beeinträchtigen können,

wie massiv auch nur geringfügig andere Gedanken, als ’natürliche‘, positive, uns und die ganze Gesellschaft verändern können,

wie selbst minimale Veränderungen unseres Sozialverhaltens gravierende Auswirkungen auf unser Leben und ‚Schicksal‘ haben,

wie auch nur kleinste Bequemlichkeiten, minimalste Bewegungs- Reduktionen, sich aufsummierend negativ auf unsere Beweglichkeit, Kondition und Gesundheit auswirken.

Dass Homöopathie, die ebenfalls auf ‚unvorstellbar‘ kleinen Mengen beruht, heute praktisch von fast niemandem ernstgenommen wird, ist bloß ein Zeichen dafür, wie sehr wir bereits alle ‚Feinheiten‘ aus unseren Leben eliminiert haben.

Doch weder die Natur, noch unseren Körper, noch unseren Geist, noch die ganze Schöpfung interessiert dieser unser heutiger, mechanistischer Irrglaube auch nur die Bohne! Sie alle abeiten weiterhin (auch) mit ‚Mindermengen‘.

Wer das glaubt, weiß und berücksichtigt, hat es gut     

– im Sinne von


 
 
 


Ganz ehrlich …

18. Dezember 2021

… Ich bin ein absolut unsportlicher Typ, weiß aber wie wichtig Bewegung ist.

Deshalb suche ich mir immer wieder Bewegungen, zu denen ich mich nicht zwingen muss. Ganz im Gegenteil, die mir Spaß machen.

Ich bin gern und viel radelnd, wandernd, gärtnernd, holzhackend, sonnend, schwimmend, sammelnd, plaudernd, kletternd, mähend … im Freien unterwegs.

Jetzt, unter diesen eher unwirtlichen Außenbedingungen genieß ich nicht nur ‚Winterschlaf- Phasen‘, sondern hüpf auch gern zu lauter Musik ‚wie ein Verrücker‘ rum. Ich weiß, Ihr kennt den link schon. Dennoch in diesen C- Zeiten noch immer gern diesen wunderbaren Danser encore:

– Auch in allen Varianten, die youtube zu bieten hat. – Und das sind mittlerweile seeeehr viele!

Ich wünsch auch Dir ganz im Sinne vom topgesunden


 

Happy, happy dancing!


 
 
 


Gepflegt altern

14. Dezember 2021

So, wie wir leben, altern und sterben wir auch!

Deshalb halten wir nicht nur unsere Leben, sondern diesen ganzen Krankheits- und Pflegebedarfs- Wahnsinn für völlig normal.

Ich sag jetzt einmal, was ich in der Natur beobachtete und über Generationen in meiner Familie üblich war. Meine Vorfahren alterten gesund, arbeiteten – wenn auch immer geruhsamer – zufrieden bis zuletzt, kündigten irgendwann ihr Ende an, zogen sich den Sonntagsstaat an und legten sich im Kreise der Familie hin zum Sterben.
Auch die Variante, irgendwann das Leben für erfüllt zu halten, das Essen einzustellen und fastend und entspannt hinüberzugleiten, ist gar nicht so selten und bestens dokumentiert.

DAS wäre normal!

Wer heute jedoch genau hinsieht beim sogenannten Altern, wird sehen, dass es praktisch immer um ‚resignierendes Verenden‘ geht. Auch die Version ‚Ich hab das Recht, nun endlich die Zuwendung zu bekommen, die ich ein Leben lang vermissen musste‘ ist häufig anzutreffen.

Wer sich dann noch dieses Pflegesystem, all diese Diskussionen und Geldmachereien darum, ansieht, muss mit noch halbwegs gesundem Empfinden, den Eindruck erhalten, es mit einer völlig ver-rückten Gesellschaft zu tun zu haben. Womit ich wieder einmal ganz wunderbar den Bogen zum Beginn geschafft hätte:      

Wir altern, wie wir leben: Unnatürlich und unmenschlich!

Versuchen wir doch, nicht nur für ein gesund, glücklich und erfülltes Leben, sondern auch für einen würdigen Abgang, zu leben nach den Gesetzmäßigkeiten von


PS: Siehe auch ‚Pflegeberufe‘ 
 
 


 
 
 


66-Jähriger stieg auf sein Rostrad und gewann

29. Juli 2021

Diese absolut zauberhafte Geschichte aus dem Spiegel kann ich Euch unmöglich vorenthalten:

Pole Position trotz Plattfuß: Gustaf Håkansson wurde 1951 nicht zum 1000-Meilen-Radrennen durch Schweden zugelassen. Mit einer List nahm der 66-Jährige trotzdem teil – und ließ der Konkurrenz keine Chance.

Wer hier anno 1951 gewinnen wollte, musste aus Stahl sein. Denn dieses Rennen war hart.

Die Piste: 1761 Kilometer, vom nordschwedischen Haparanda an der Grenze zu Finnland entlang der Küsten des Bottnischen Meerbusens und der Ostsee, über Straßen und Schlammwege, durch Wälder und Wiesen bis nach Ystad an der Südspitze des Landes. Und das nicht auf modernen Rennrädern mit federleichtem Karbonrahmen und 2×12 Gängen, sondern auf schweren Stahlrädern mit 2-Gang-Schaltung – oder ganz ohne.

Das jährliche »Sverigeloppet« (deutsch: »Schwedenrennen«) war ein unerbittliches Tausend-Meilen-Rennen, das nur der härteste schwedische Radler gewinnen konnte. Entsprechend fassungslos müssen Tausende Zuschauer gewesen sein, die sich am 7. Juli 1951 zum Zieleinlauf am Vergnügungspark von Ystad eingefunden hatten: Als Erster auf die Zielgerade bog kein Hochleistungsathlet – es war der Fahrer mit der seltsamen Startnummer null: ein faltiger Greis mit wallender Mähne, so schneeweiß wie sein Weihnachtsmannbart. Ein Redakteur des »Expressen« beschrieb den Anblick so:

»Es war, als hätte sich die Bibel geöffnet und
einer der Propheten hätte sich auf das Rad geworfen und
sei aus dem Alten Testament herausgeradelt.«

Der Fahrer wie auch sein rostiges Rad hatten sicher schon bessere Tage gesehen. Tatsächlich blieb es nur rund 700 Meter vor der Ziellinie liegen – mit einem Plattfuß. Doch der Senior stieg unbeirrt ab und schob das lädierte Vehikel weiter, um erst kurz vor der Ziellinie wieder aufzusatteln und seelenruhig durchs Ziel zu rollen. Eile war nicht nötig: Gustaf Håkansson hatte einen kompletten Tag Vorsprung vor seinem nächsten Verfolger.

Sein Sieg machte Håkansson in Schweden zum Volkshelden. Bis heute kennt man ihn dort als »Stålfarfar«, den »Stahl-Opa«. Obwohl er am Rennen eigentlich gar nicht hätte teilnehmen dürfen. Dennoch fand der Radler mit dem Rauschebart seinen Weg auf die Rennpiste und sogar an die Spitze des Feldes – mit einer ziemlich unkonventionellen Methode.

Man kann kaum sagen, dass Gustaf Håkansson zum Leistungssportler geboren wurde. 1885 kam er als Sohn eines Müllers zur Welt und wohnte im beschaulichen Dörfchen Gantofta nahe Helsingborg. Er lebte sein Leben, fuhr Bus, verliebte sich, heiratete und bekam einen Sohn, Karl Johan, der 1941 als Teenager starb.

Doch auch nach dieser Tragödie gab Håkansson sich nicht auf: Er lebte gesund, verzichtete auf das Rauchen – und radelte viel. Jahre später sollte er einem Reporter des »Expressen« erklären, so bleibe er gesund: »Ich halte mein Blut durch ständige Körperbewegung in einem gleichmäßigen und schnellen Kreislauf.« Dadurch sei er auch in seinem fortgeschrittenen Alter noch so fit.

Auf die alten Tage plötzlich Radsport-Star

Stolze 66 Jahre alt war Håkansson, als er beschloss, am Traditionsrennen »Sverigeloppet« teilzunehmen. Allein die Anreise hätte die meisten Altersgenossen abgeschreckt: Der Zielort Ystad lag nur rund 100 Kilometer von seinem Heimatdorf entfernt – aber der Start war in Haparanda, am anderen Landesende. Das war fast so weit wie die ganze Rennstrecke, und ein Zugticket hatte er nicht. Also tat Håkansson, was er am besten konnte: radeln. Er brach fast einen Monat vor Rennstart auf, am 3. Juni 1951.

Bei seiner Ankunft lief es nicht wie erhofft: Um noch greisenhafter zu wirken, hatte Håkansson sich vor dem Rennen die weiße Mähne und den 30-Zentimeter-Rauschebart wachsen lassen. Die Wettkampfleitung aber lehnte seine Teilnahme kopfschüttelnd ab – ethisch sei das nicht vertretbar. Offenbar fürchteten sie um die Gesundheit des alten Herren.

Håkansson allerdings dachte gar nicht daran, sich abwimmeln zu lassen: Kurzerhand nähte er sich selbst eine Startnummer – die Null. Und als am 1. Juli 1951 die 50 anderen Fahrer, Jahrzehnte jünger als er, am Start in Haparanda erschienen, reihte er sich mit seinem Rostrad ein. Sein Doping beschränkte sich auf etwas Zuckerwasser und ein paar schwedische Makronentörtchen.

Für Sten Ohlsson, Reporter der Zeitung »Expressen«, war der Greis mit den Törtchen der Lichtblick einer sonst öden Veranstaltung. Ohlsson hielt das Rennen für einen PR-Stunt, um Touristen anzulocken – doch dieser alte Schwede faszinierte ihn. Die Redaktion gab ihr Okay: Er sollte Håkansson exklusiv beim Rennen begleiten. Der »Expressen« startete mit einem großen Foto des sonderbaren Radlers und einem Bericht über seinen Rennausschluss.

Unverhofft fand sich Håkansson im Rampenlicht – und machte zunächst keine besonders gute Figur: Als er über die Startlinie rollte, lag er bereits rund eine Minute hinter dem Großteil des Feldes, und dieser Rückstand wuchs stetig. Zunächst.

Als Håkansson am Abend des ersten Tages nach rund 400 Kilometern mit seinem Exklusivreporter das Etappenziel Umeå erreichte, hing er 16 Kilometer hinterher. Die Konkurrenz hatte längst gegessen, alle machten sich bereit für die Nachtruhe zu den vorgeschriebenen Zeiten. Alle außer Håkansson, der das Regelwerk weniger verbindlich sah. »Man muss nur schlafen, wenn man müde ist – und ich bin noch nicht müde!«, sagte er dem Reporter. Und fuhr einfach weiter.

So simpel war der Trick, mit dem Håkansson sich vorankämpfte: Er schlief einfach nicht. Oder fast nicht. Während alle anderen abends stoppten und zu reglementierten Zeiten pausierten und schliefen, ruhte sich Håkansson höchstens ein, zwei Stunden aus und sattelte dann wieder auf, um die Nacht durchzufahren.

Sein Wegbegleiter Sten Ohlsson steckte den Schlafmangel weniger gut weg. Der »Expressen« tauschte den übermüdeten Reporter durch einen frischen Kollegen aus – der allerdings nach gut 30 Kilometern aufgab, den stramm weiterradelnden Håkansson zu verfolgen. Der alte Herr erwies sich als harter Fall.

Hart wie Stahl, wenn es nach den Zuschauern ging. Ein kleines Mädchen, das den Mann mit dem Rauschebart vorbeiradeln sah, soll ihm den Namen gegeben haben, unter dem er in ganz Schweden berühmt wurde: »Stålfarfar«. Der »Stahl-Opa« muss ihr wie ein Superheld erschienen sein – denn der Name war eine Anspielung auf »Superman«, in Schweden »Stålman«. Bald säumten Zuschauer die Strecke und feuerten »Stålfarfar« an. Und die Medien interessierten sich jetzt mehr für Håkansson als für den Rest des Rennens – immer mit der Sorge, sein Körper könnte vor den Strapazen kapitulieren.

Schaukelstühle als Geschenk für den Stahl-Opa

Håkansson aber blieb munter: Mit seiner Dauerradel-Strategie hatte er sich nach knapp 500 Kilometern schon einen Vorsprung von über 30 Kilometern erstrampelt. Nach den ersten drei Renntagen – mit nur fünf Stunden Schlaf – lag er fast 200 Kilometer vor dem nächsten Fahrer. Zwischenzeitlich versuchten sogar Polizisten, Håkansson zum Pausieren zu überreden, um ihn ärztlich untersuchen zu lassen. Er lachte nur.

Das Einzige, was ihm zusetzte, waren die Abgase und der Staub von Autos voll Schaulustiger, die nah neben ihm herfuhren, um einen Blick auf den Stahl-Opa zu werfen. Per Zeitungsinterview bat er die Fahrer, Abstand zu halten.

Als Håkansson schließlich am 7. Juli 1951 um 14.15 Uhr als Erster die Ziellinie überfuhr, war die Sensation perfekt. Dass er gar kein offizieller Teilnehmer war und damit auch nicht der offizielle Sieger werden durfte, interessierte niemanden mehr: Schweden feierte ihn. Selbst König Gustav VI. Adolf gab ihm eine Audienz. Menschen aus dem ganzen Land sandten Fanpost, nur adressiert an »Stålfarfar« – so viel, dass die schwedische Post sie an die korrekte Adresse umleitete.

Manche schickten Geschenke wie Schaukelstühle oder Matratzen, auf denen er sich von seinen Strapazen ausruhen möge. Seine liebste Zuschrift, so sagte Håkansson einmal, sei aber der Brief eines Herren gewesen, der schrieb: »Ich war ein kränkelnder alter Mann, ehe Sie auftauchten. Aber durch Ihr Beispiel fühle ich mich wieder jung, gesund und glücklich.«

Håkansson wurde ein Symbol dafür, was in älteren Menschen steckt. Man schrieb Lieder über ihn und ließ ihn selbst Schallplatten aufnehmen, Bücher über sein Rennen erschienen, Prediger zitierten sein Beispiel in Andachten als Vorbild. David Schwartz, Autor des Kinderbuches »Super Grandpa«, schrieb: »Håkansson sah aus wie ein alter Mann. Aber er fühlte sich nicht alt, und er benahm sich ganz gewiss nicht alt.«

Und das sehr lange noch: 1959 machte der Mittsiebziger eine Radreise von Schweden über Jugoslawien, Griechenland, die Türkei, den Libanon und Jordanien bis nach Israel. Und wieder zurück. Über Jahrzehnte nahm er weiter an Radrennen teil, zum letzten Mal mit 85 Jahren. Gustaf Håkansson radelte noch bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1987 – mit 102 Jahren.

Na? Ist das nicht rührend!?

Hier der link zum Original- Artikel.


PS: Für mich besonders berührend und unglaublich, da kürzlich ein guter Bekannter mit nur 71 Jahren verstorben ist. Doch genau besehen, war es kein Zufall, sondern sehr wohl der Lebensstil!


 
 
 


Sie machen Dich kaputt (2)

22. Juni 2021

Auf Grund einer Nachfrage, hier ein kleiner Trick etwas mehr aus unserer Spannungs- Schieflage, in mehr Entspannung zu kommen. Er ersetzt natürlich NICHT Änderungen unserer Lebensweise!   

Unser Nervensystem unterteilt sich in einen anspannenden (sympathischen) und entspannenden (parasympathischen) Teil.

Von unseren 12 Hirnnerven zum Beispiel zählen 8 zum sympathischen und nur 4 zum parasympathischen, also entspannenden, Nervensystem.

Alle diese Nerven können auch von Muskeln stimuliert werden und beide Gruppen sollten möglichst immer in Ballance gehalten werden.

Klingt kompliziert ist aber höchst einfach, wenn bzw. indem man ‚paradiesisch‘ lebt    

Und/ oder auch mit diesem Trick:

Nicht zufällig wird die heilige Silbe OM der Hindus und Buddhisten durch 3 Vokale ‚durchgesummt‘. Die Selbstlaute A und U erreichen durch ihre Muskelspannungs- Muster und besonders durch das stimmliche Vibrieren eine Stimulation einiger parasympathischen Nerven, u.a. den Vagusnerv, einem dieser 4 parasympathischen Gehirnnerven.

Also tief durch die Nase in den Bauch einatmen und länger summend/ singend ausatmen. Das ganze wiederholend und mit möglichst langen Einatemzügen und Ausatemsummen (max. 5 Zyklen pro Minute).

Du brauchst also – na, so ein Zufall aber auch! – bloß gutgelaunt vor Dich hinsummen und schon entspanntst Du Dich und es geht’s Dir gut!     


 
 
 


Tanz- Nachtrag

10. April 2021

Von der wunderbaren SusiSu wurde ich darauf aufmerksam gemacht (danke!), dass es das kürzlich hier präsentierte Lebenslust- und Widerstandslied bereits in zahllosen Versionen, u.a. in vielen, vielen flashmob- Versionen gibt.

Ich hab’s gegoogelt. Es ist wirklich unglaublich!

Ich würd‘ mir wünschen diese widerständige Lebensfreude würde auch hier um sich greifen …

Naja, vielleicht mit diesen beiden Anregungen:

Sozusagen die Ökoversion ist hier freiluftig zu sehen 😉

Doch auch als ‚Solo- Version‘ brachte sie es schon auf ein paar tausend Klicks:

Also, lasst uns den derzeitigen Schwachsinn einfach wegtanzen im Sinne von:


 
 
 


Nur EINE Frage

21. September 2020

Tatsächlich folgen dieser aber Fragen über Fragen

Hast Du heute Deinen Tag gelebt, als wär’s Dein letzter?!
Oder warst Du angepasst, ‚brav‘, unauffällig …

Weißt Du überhaupt noch, wie lebendiges Leben sich anfühlt?
Weißt Du überhaupt noch, wie sich das Pulsen des Lebens, wie sich Liebe, Nähe, Spontanität, Ausgelassenheit… anfühlen?
Weißt Du überhaupt noch wie Unerwartetes, wie Gefährliches, wie Abenteuer sich anfühlen?
Weißt Du überhaupt noch wie Risiko sich anspürt?

Hatten (jugendliche) Risken nicht auch ihren Reiz?
War nicht das ‚Krieg ich die’/ ‚Krieg ich den‘ gerade das Lebenselexier dieser Zeiten!?

Haben wir nicht vielleicht das Prickeln gegen Sicherheit getauscht.
– Um danach an dieser Sicherheits- Langeweile zu ersticken!?

Wer von uns erwartet noch sehnsüchtigst ob der/ die Liebe sich meldet oder nicht?
Wir sitzen am anderen Ende des Glücks! Wir erwarten, dass er/ sie heimkommen und sind völlig fertig, wenn das nicht passiert!

Siehst Du den Unterschied!?
WIR bestimmen unser Glück!
WIR sind die Lenker, die auf die Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft fokussieren.
Wir gestalten unsere Zukunft, – jetzt!
Vergangenheit ist vergangen und vorbei und sollte uns nimmer belasten.

In diesem Sinne:
paradise now (Nicht im Sinne des gleichnamigen Films!)
oder