Zünd‘ ein Kerzerl an

3. November 2020

Hat sich gestern, am Allerhseelentag, doch tatsächlich ein vorprogrammierter Beitrag ‚vorgeschwindelt‘ …

Doch es ist nie zu spät! Ja, wir könnten und sollten es sogar täglich tun. Nicht nur am Totengedenktag:

An unsere Ahnen denken.

All unseren Vorfahren dankbar sein.

Uns besinnen, WAS alles wir unseren Altvorderen zu verdanken haben.

Vielleicht werden so manche sagen: ‚Die haben das doch nicht für mich getan. Die handelten doch aus reinem Egoismus und Lust‘. Ja vielleicht. Dennoch erfüllt es mich mit tiefer Dankbarkeit und Demut, zu sehen wie sich das Ganze, auch wenn es ‚wie von alleine läuft‘ oder von Eigeninteressen getrieben ist, ganz wunderbar zusammenfügt. Ja, es ist dieser natürliche Ablauf, in dem nichts geplant oder erzwungen wird, sogar noch wunderbarer als all unser heutiges Denken, Planen und Berechnen.

Jedes Tiermännchen liebt einfach sein Weibchen. Jedes Weibchen kann gar nicht anders als seine Jungen zu lieben. Keine Pflanze, kein Baum kann anders, als immer sein Bestes zu geben.

Klar müsste man sich dafür nicht bedanken. Doch es tut auch unendlich gut, sich als das Ergebis und aktuellste Glied eines so wunderbaren Ganzen und einer so perfekten Ahnenreihe zu sehen.

Denn, ich darf es hier wiederholen: Bei allem Gerede über die angeblich so unerbittliche bis grausame Natur und den vielen, vielen Ausgestorbenen, sollte man eines nicht übersehen: Von allen heute Lebenden führt eine ununterbrochene Ahnenlinie zurück bis zum allerersten Einzeller!

Was also, müssen all unsere Ahnen für Lebensgrößen gewesen sein!? Wie tüchtig müssen sie alle gewesen sein, ausnahmslos alle Unbilden überlebt zu haben bzw. zumindest bis zum fortpflanzungsfähigen Alter dazu gut genug aufgelegt gewesen zu sein.

Also genier Dich nicht für die Sentimentalität, ein Kerzchen anzuzünden und all diesen wunderbaren Weitergebern unserer Lebensfackel zu gedenken …

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Mal ein Gedichtchen

24. April 2010

Paradies- Flucht

So ein Mensch, der guckt sich um,
sieht andre Menschen rundherum.
Ach, wie sind wir doch alle eins,
Problem seh’ ich da weiters kein’s.
Wir alle sind so wunderbar,
genau besehen, fast genial sogar!
Nicht umsonst sind wir der Schöpfung Krone,
unsre ganze Entwicklung war nicht ohne.
Als kleine Amöbe ging es los,
im Lauf der Jahrmillionen wurden wir groß.
Was früher noch höchst einfach war,
ist jetzt high- tech und ganz wunderbar!
Was einst uns hat mit andren verbunden
lässt uns jetzt, allein die Welt umrunden.
Was unsre Ahnen in der Natur noch fanden
kam durch die Zivilisation abhanden.
Nun liefern Handel und Fabrik
was früher war unsrer Ernte Glück.
Die Maus noch, die dumme kleine
schafft locker und alleine,
womit der Mensch die Kinder schlaucht,
und Schulen, Lehrer, Psychologen braucht.
Was wir uns mühevoll erarbeiten, errennen,
die Freizeit, die wir Urlaub nennen,
haben Has und Igel, Reh und Aar,
ganz von allein das ganze Jahr.
Kein kleines Schwein, kein Fasan
hatte Mumps je oder gar Masern.
Menschenkinder aber, oh wie wunderbar
‚brauchen‘ Kinderkrankheiten sogar!
Auch Arthrosen und Krebs für die Alten,
bleiben allein den Menschen vorbehalten.
Kein Tier hat all die Probleme,
die uns schafft die Mediziner- Akademe.
Des Menschen Schwachsinnsliste ist gar lang,
doch keinem wird’s dabei wirklich bang’.
Der ‚kluge’ Mensch hält für normal,
was für’s ‚dumme’ Tier wär’ schlimmste Qual.
So rackern wir mit Hirn und Hand
für ein unerreichbares Schlaraffenland,
um weiterhin vom Plan nichts zu versteh’n
und unser herrliches Paradies zu übersehn.
Doch, selbst wenn unser Leben ganz entartet,
eins ist sicher, das Paradies ist da und wartet …