Kreuzigung

17. April 2019

‚Da ich Euch heut alle so schön beieinander hab‘, spruch ich gestern zu meiner Familie, als ich sie so schön beieinander hatte, ‚Muss ich Euch unbedingt einmal sagen, dass ich Euch alle sehr mag. Ach, was heißt ‚mag‘! Ich liebe Euch! Klar, ich liebe alle Wesen. Aber Euch liebe ich auch ganz besonders und vor allem so sehr, dass ich es gar nicht ausdrücken kann. Weder durch Worte und Taten, noch durch materielle Zuwendungen. Um diese meine Liebe, und weil eben die Karwoche ist, im richtigen Maß ausdrücken zu können, hab ich mir gedacht, ich lass mich von Euch einfach annageln.‘
‚Und wenn ich für Euch sterbe, kann ich doch auch gleich alle Eure Sünden mitnehmen‘, fühlte ich mich bemüßigt nachzusetzen, nachdem ich ihre ratlosen Gesichter gesehen hatte.
‚Heee Alter‘, meldete ich mein cooler Beute- Enkel, ‚Sünde war vorgestern! War eine Erfindung der Kirchen, you know?‘, machte er so eine eingesprungene ‚Mittelfinger hoch‘- Handbewegung.
‚Ja, und wie stellst Du Dir das vor?‘, schoss es aus meinem herzallerliebsten Sohn, ‚Wir haben doch kein Kreuz mit dabei!‘
‚Na, da gleich an die Schuppenwand, hab ich mir gedacht. Die ist aus Holz. Das würd schon gehen‘, schlug ich vor.
‚Neinneinnein! Kommt gar nicht in Frage‘, erregte sich mein Ältester, ‚Ich will nicht, dass meine Kinder dieses Blutgepritschel sehen müssen‘.
‚Und außerdem‘, warf meine Tochter ein, ’nützt Du doch lebendig allen viel mehr. Du hast schon so vielen Menschen geholfen. Du würdest uns allen doch fehlen!‘
Das rührte mich zwar sehr an, doch: ‚Wie sonst aber sollte ich meine übergroße Liebe zeigen!?‘, musste ich erwidern.
‚Wir kleben Dich vielleicht mit Klebestreifen fest‘, fiel meiner praktisch veranlagten Frau ein.
‚Ach komm! Klebestreifen und Liebe geht aber nicht zusammen‘, meinte mein Jüngster, ‚Da müssten schon ordentliche Nägel her!‘
‚Ja genau!‘, konnte ich ihn nur bestätigen, ‚Ich will doch richtige Liebe zeigen!‘
‚Also, da stimmt was nicht! Ich für meinen Teil muss mir jetzt diese christliche Kreuzigungsgeschichte nochmal genauer durchdenken‘, ließ die Oma vernehmen, drehte sich um, verschwand und ließ uns andere ratlos zurück …

– Puuuhhh! Na, was jetzt!?
Immer bleibt alles an mir hängen!
Annageln nun oder nicht? …
Naja, wenn wir eh auferstehen, könnten wir eigentlich auch gleich dableiben.
Oder etwa nicht?!
Vielleicht schaffen wir’s ja doch noch, all unsere Liebe auch anders zu zeigen …

 

 

 


Kontinuität

8. Oktober 2018

Ich hab einen Begriff für Dich der tatsächlich ‚umwälzend‘ ist.
Nur EIN Begriff der die Welt – im positiven Sinn – auf den Kopf stellen könnte, der all unsere derzeitigen Probleme hinwegfegen könnte.
Oder umgekehrt gesagt: Es ist primär EIN Begriff, EIN Prinzip, das uns in all unsere Probleme gestürzt hat!

Ich fühle mich absolut nicht als Verschwörungstheoretiker – Allein das Wort ist ja schon Unsinn! Aber nun einmal gebräuchlich – sehe aber glasklar, dass mit genau diesem Begriff die große Kohle gemacht wird.

Was ich meine, ist

‚Kontinuität‘

Wir könnten es auch ‚Generationen- Kontinuität‘ nennen …
Ich meine damit das Bewusstsein, dass vor uns, nach uns und neben uns Wesen sind, die ebenfalls gut leben wollen.

Sieht man sich als das letzte Glied einer langen, langen Entwicklungsgeschichte, als letzte Ausformung einer schier endlosen Ahnenkette, in der alle gesund – zumindest fortpflanzungsgesund – waren, belohnt einen das mit einer wunderbaren Sicherheit und Zuversicht.
Sieht man sich als Ausgangspunkt einer kontinuierlich in die Zukunft weiterlaufenden Ahnenkette, wird man durch ein wunderbares Selbstbewusstsein, Verantwortungsgefühl und daraus resultierenden Gesundheit belohnt.
Sieht man sich inmitten einer immerwährend fortwirkenden Entwicklung, wird man mit einem wunderbaren All- Einheits- und Zugehörigeitsgefühl belohnt.
Alle die sich in solch einer Generationenketten- Kontinuität sehen, werden darin auch all die Kreuz- und Querverbindungen mit anderen Generationenketten erkennen und sich mit einer wunderbaren Eingebundenheit beschenkt fühlen.
Alle die diese Generationen- Kontinuität leben, werden vermutlich auch ihre Lebens- und damit eine soziale Kontinuität leben und mit wunderbarer Wertschätzung für ihre Verlässlichkeit belohnt werden.

Beobachtet man wie sukzessive erst Sippen-, dann Familien-, jetzt Paar-, neben Dorf-, Kollegen- und noch viele anderen Sozial- Gefügen zerstört werden, fällt es schwer, NICHT an gezielte Aktionen zu denken. Die besten, letzten und dramatischsten Beispiele sind die Emanzipation und die Singles. Mit keiner anderen Bevölkerungsschicht werden bessere Geschäfte gemacht als mit den Singles!

Also versuche vielleicht, immer ‚das Ganze‘, Dich wohlig eingebunden, zu sehen!

PS: Im Artikel ‚ICH‘ hab ich schon einmal beschrieben wie dumm, zerstörend und einzigartig unser Ich- Bewusstsein ist, das wir heute, anstatt eines Kontinuitäts-, Gemeinschafts- Bewusstseins, praktisch durchgängig leben.

 

 

 


Wieder einmal …

29. Juni 2017

… ein nettes Zitat, um diese ver-rückte Zeit und Gesellschaft etwas klarer zu sehen. Diesmal von dem wunderbaren Sri Sri Ravi Shankar:

 

Technologie hat die Welt zu einem Dorf gemacht.
Liebe wird sie zu einer Familie machen.

 

 

 


Gesunde Beziehungen

24. November 2016

‚paradise your life‘- Leser wissen, dass nicht nur Ernährung, Bewegung und richtiges Denken wichtig sind für ein gesundes und erfülltes Leben, sondern auch die Sozialkontakte. Wir sind nun einmal ‚Primaten‘ und leiden oft verlusts der größeren Gemeinschaft sogar schon an unseren Exklusiv- und Zweier- Partnerschaften. Doch immer sind diese, oft doch noch durch Kinder, Eltern, Nachbarn ‚ausgebaut‘ noch erfüllender als Einsamkeit.
Der amerikanische Psychiater Prof. Robert Waldinger gibt in diesem Video einen berührenden Einblick in eine 75 Jahre dauernde Havard- Studie zu diesem Thema:

Gerade in dieser heutigen Zeit, die mit ‚Volldampf‘ daran arbeitet Familien auseinanderzureißen, die allermeisten schon zerissen hat, brauchen wir Familien im Sinne von ‚Primatensippen‘ dringender denn je!
Nicht nur, dass solche Gemeinschaften unseren Ur- Bedürfnissen entsprechen, spüren wir auch, dass sie ‚gut tun‘. Das Gefühl der Geborgenheit ist einfach heilsam.
Auch der Austausch der Generationen ist in dieser Zeit des Spezialistentums, der Separiertheit ein seltenes Geschenk. Nicht zu vergessen die vielen, vielen kostenlosen und ‚warmen‘ Sofortmaßnahmen. Wenn sich ein Kind gestoßen, verletzt hat, jemandem etwas nicht einfällt, eine Zutat, ein Werkzeug fehlt, man jemanden zum Aussprechen braucht, der neueste Witz unbedingt weitererzählt werden will, eine Hand berührt werden will, die Blüte des Kaktus gezeigt werden will …

Doch um das wiederzuerschaffen muss uns erst bewusst(er) werden WIE kräftezehrend das Kaufen oder Erbitten von Fremden jedes Mangels ist. Jede kleine Verletzung mit der das Kind zum Arzt oder ins Krankenhaus muss ist angstbesetzter Schock. Ein Blasen oder ‚Verbinden‘ durch die Oma dagegen ist schon die halbe Heilung in Form von Zuwendung.
Oder das viele pendeln und km- Fressen für Beruf, Schulen, Kindergärten, Einkäufen! Das könnte alles Teil einer Gemeinschaft sein!
In Japan feiern zur Zeit kombinierte Seniorenhäuser und Kindergärten Erfoge. Warum müssen das fremde Alte und Junge sein, wenn doch die Harmonie zwischen Omas und Enkeln, zwischen Nachbarn und Verwandten eine größere wäre?
Ach! Da ist noch viiiel zu tun! Doch es wird, es wird, – im Sinne von
paradise your life !     😉

 

 

 


Einsame Zweisamkeit

1. August 2010

So üblich und selbstverständlich unsere Exklusiv- bzw. Paar- Beziehungen sind, so sehr wir Hoch-zeiten feiern und uns mit den Jungvermählten freuen, so üblicher und häufiger Single- Lebensmodelle werden, so sehr leidet unsere Seele darunter.
Zu lange schon leben wir Kleinfamilienmodelle um auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob diese Enge und Mindergesellschaft tatsächlich unseren inersten Bedürfnissen entspricht.
Auf der feststofflichen, körperlichen Ebene zeigt uns unser Körper, der weder lügt noch sich von neuen Ideen oder Werbe- Einflüsterungen so leicht beeinflussen lässt, wie unser Gehirn, wo es langgeht. Er reagiert auf nicht artgerechtes fast food, auf Braten und Cremeschnitten mit Adipositas, Darmkrebs und Karies und fühlt sich mit Rohernährung pudelwohl und bleibt lebenslang dauergesund.
Etwas anders verhält es sich mit unserer ‚Software‘. Was unsere Psyche betrifft, dauert es länger bis sie körperlich bzw. in Erkrankungen manifest wird.
Man ist eben vorerst etwas weniger zufrieden. Doch auch daran gewöhnt man sich oder merkt es nichtmal, dass man nur mit ‚halber Kraft‘ fährt, da man so sozialisiert wurde und alle anderen ja auch so leben.
Doch warum gehen so viele Partnerschaften schief je bewusster wir werden, warum gibt es so viel Gewalt in Familien, warum suchen die Menschen jetzt wieder vermehrt Nähe über Partnerbörsen?
Ein Blick zu den Primaten zeigt uns wie unsere Vorfahren Jahrmillionen gelebt haben: In Gruppen.
In überschaubaren Gruppen von vertrauten Individien aller Altersgruppen.
Danach haben wir auch heute noch ein Ur- Bedürfnis, auch wenn wir es uns nicht mehr vorstellen können und unsere Unabhängigkeit hochhalten.


Eine Gruppe sendet z.B. an ein neugeborenes Mitglied von Anfang an andere Signale und schafft andere Werte und Gefühlslagen, als eine Mutter, die bloß zu Wickel und Fütter- Zeiten, oder ein Vater, der überhaupt nur 1x täglich für eine Stunde, auftaucht und eine Kindergärtnerin, die plötzlich da, eine Mutter die plötzlich verschwunden, ist oder Lehrer die völlig inkontinuierlich wechseln. Auch Arbeitskollegen und Chefs sind nur ein Aufblitzen im gesamten Lebensfluss und keine gewachsene vertraut, harmonische Erscheinung.
Natürlich will ein jungverliebtes Paar Distanz von seiner Gruppe, doch sie sind sozusagen aus ihr hervorgegangen und fügen sich nach der ‚heißen Phase‘ auch wieder in sie ein.
Ein Menschenpaar aber, reißt sich aus seiner Stamm- Familie und Umgebung heraus und zieht sich in seine eigene Exklusivität zurück, in der beide überzeugt davon sind, dass der jeweils andere nun 100% ihrer Bedürfnisse abdecken wird, was natürlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. In einer Gruppe ist das kein Problem, da gibt es für alle Eventualitäten, Probleme und alles gemeinsame Freuen, Partner.
Für Menschenkinder ist es eine noch größere Katastrophe. Es gibt kaum noch Kontinuitäten, sie werden einmal dahin, dann wieder dorthin verschoben. Was bei Primaten ‚aus den Augenwinkeln‘ und nebenbei von Anderen und Älteren gelernt wird, muss jetzt durch Erziehung oder in reglementierter Form in Kindergärten, Schulen und Kursen gelernt werden.
Was unseren frühen Vorfahren unverbrüchliche Sicherheit und Vertrauen gab, was in der Salutogenese als Kohärenzgefühl als so wichtig für unsere Gesundheit und Zufriedenheit erkannt wurde, fehlt uns Zivilisationsmenschen meist völlig. Wir haben unzählige Ängste, fürchten uns vor Katastrophen und Schicksalsschlägen und wähnen die Zukunft und Mitmenschen als gefährlich und unsicher.
In einer vertrauten und von Anfang an bekannten Gruppe erlebt man sekündlich Geborgenheit. Hier wächst ganz selbstverständlich ein Urvertrauen in die Zukunft und in die Mitmenschen.
Diese Vertrautheit in der Gruppe fördert auch die körperliche Nähe und Zuwendung, nach der wir Heutigen so sehr ausgehungert sind. Wenn man sich unsere Kennenlern-, Begrüßungs- und Näherkomm- Rituale ansieht, ist es zwar verständlich, dass der Umgang Fremder irgendwie geregelt werden muss, aber ist es eigentlich nur zum Weinen lachhaft, wie sich Wesen, die im Prinzip alle Eins sind sich künstlich distanzieren.
Sich diese Herzlosigkeit und Seelenkälte erstmal bewusst zu machen und zu beobachten ist bereits ein erster Schritt zu mehr Nähe, Vertrautheit und Liebe des Nächsten und seines Umfeldes.
Im Paradies fühlen wir uns nicht mehr getrennt, sondern als Einheit, in der jedes Glied wichtig und von allen anderen liebevoll angenommen ist. Zu diesem Zustand, zu dieser Einstellung sollten wir langsam wieder hinkommen. In diesem Sinne:
paradise your life !

 


Dinner Cancelling

14. Juni 2010

Das Abendessen zu streichen ist eine Möglichkeit ab- oder zumindest nicht zuzunehmen. Es wird allerdings von vielen als Quälerei und Verzicht empfunden.
Sehr nachteilig auch der Wegfall des in manchen Familien einzig geselligen Beisammenseins des Tages.
Auch die fdH- Methode, nur halb soviel zu essen, ist eine verbreitete, wenn auch nicht sehr erfolgreiche Art etwas für die Linie zu tun.
Beiden Methoden ist gemeinsam, dass damit die Menschen noch mangelernährter werden, als würden sie normal weiteressen. Dass gerade die wohlhabendsten Gesellschaften die mangelernährtesten sind, gehört zu den vielen Zivilisations- Paradoxa, ist aber nachgewiesen.
Deshalb möchte ich Gewichts- und Figur- Bewussten, die sich für rein rohköstliche Ernährung nicht erwärmen können, vorschlagen eine Mahlzeit, z.B. das Abendessen durch ein rohköstliche Völlerei- Orgie zu ersetzen oder anstatt der fdH-, die eSd- Methode zu probieren.

Ein rohköstliches Dinner kommt den sozialen Bindungen entgegen, da man daran stundenlang herumnaschen kann ohne zu ‚platzen’, es sieht sehr attraktiv aus, macht wenig Arbeit und ist eine Vitalstoff-, Vitamin-, Spurenelemente-, Mineralstoffe- und Enzym- ‚Bombe’ die für Gesundheit sorgt.
Für solch ein Abendessen reicht es, einige Schüsseln mit Obst, Gemüse, ev. etwas vorgeschnitten, und Nüssen und Samen aufzudecken. Vielleicht noch einige Schälchen mit Dips, die im Mixer aber im Handumdrehen zubereitet sind, dazu.
Wenn man will als Dessert noch einige Trockenfrüchte oder ein Fruchtmus.
Ich bin überzeugt, dieses plaudernde Herumprobieren wird auch Dir bald Spaß machen ….

Die eSd- Methode meint, vor jeder Mahlzeit einen Salat zu servieren. Einerseits versorgt er mit den wichtigen Vitalstoffe, die dem Hauptgericht meistens fehlen. Man gewöhnt sich an das Essen von Salaten und lernt bald wirkliche Genuss- Salate zuzubereiten.
Andererseits stillen diese Vorspeisen den ersten Hunger und reduzieren somit die verzehrte Menge des Hauptgerichts.

Demnächst kannst Du hier unter ‚Da haben wir den Salat’ nachlesen, wie sehr sich Salat von den schlappen Gastronomie- Salaten unterscheiden, und eine durchaus auch vollwertige Hauptmahlzeit sein, kann.