Lange, lange …

5. März 2023

… beobachtete ich zwar, verstand aber nicht, warum in dieser Gesellschaft alles immer dümmer und komplizierter wurde bzw. werden musste.
Heute ist es mir sonnenklar. Unsere Entwicklungen verlaufen in logischen Kausalitätsketten.
Wird einmal ein negativer Impuls, sei er aus Faulheit, Gier, Berechnung … was immer, ausgesandt, setzt er sich ebenso fort wie ein positiver Impuls. Ein ansteckendes Lachen, ein geneigtes, zuhörendes Ohr, eine empathische Aufforderung/ Einladung …

Viele unserer Kausalketten wurzeln in negativen Gedanken, Voraussetzungen und Programmierungen.

Lebt man beispielsweise in der Überzeugung, von A….. umgeben zu sein, wird das zur Wirklichkeit werden. Doch nicht nur das! Diese Sicht gebiert weiter und weiter ‚Kinder‘! Wie ein Baum sich vom Stamm her weiter und weiter verästelt, werden auch Glaubenssätze zu ganzen ‚Bäumen‘ an Bösgedenke!

Umgekehrt werden positive, zuversichtliche Gedanken zu wunderbaren zukunftstragfähigen bunten Visionen …

Eventuell sogar im Sinne von


 
 
 


Lebensrettende Faulheit

10. Juli 2017

„Es gibt eine Angst, die macht klein
Die macht einen krank und allein
Und es gibt eine Angst, die macht klug
Mutiger, freier von Selbstbetrug“

singt Andre Heller in seinem Angstlied.
Ähnlich polar verhält es sich mit der Faulheit.

Immer mehr Menschen greifen zu Fertiggerichten, gehen Essen, lassen sich von fast food locken. Die Wirtschaft macht uns das aber auch immer leichter. Und aus evolutionsgeschichtlicher Sicht ist dieser Hang zur Bequemlichkeit und Faulheit auch gut verständlich: Jahrmillionen lang waren wir es gewohnt Müßigang zu leben, also mehr oder weniger faul zu sein. Unser Nichttisch war im Natur- Paradies immer reich gedeckt und in Bäumen schaukelt es sich gut, wenn der Tag lang und sonnig ist 😉
faulDieses Ur- Erbe wird nun von zahllosen Profiteuren ausgenutzt. Wir kaufen bereitwillig was Bequemlichkeit verspricht und werden damit zu immer fetteren Couch-Potato’s. Das wär ja nicht so schlimm, wenn es nicht ein Kurzfrist- Genuß mit eingebautem Selbstschuss wäre. Solch ein Leben macht uns krank, verursacht Leid und kostet uns Lebens- Jahrzehnte!

Doch es gibt auch eine Faulheit „die macht klug
Mutiger, freier von Selbstbetrug“, würde A. Heller vielleicht auch hier sagen. Ich sag, es gibt auch eine Faulheit die lebendig, gesund und glücklich macht. Das ist die Faulheit unserer Vorvorvor…fahren. Das ist eine Natur-, eine Paradies- Faulheit. Sie erspart sich all das Gekoche, Gebruzzel, das stundenlange Arbeiten für’s Essengehen, für das Fertigmenü, für die Superküche, den Geschirrspüler, die Spülmittel, Dunstabsauger, Pfannen, und, und, und …
Diese Paradiesfaulheit lässt uns die Natur so genießen wie sie für uns wächst, lässt uns so bewegen wie es lustvoll ist, lässt uns (nicht)denken, wie es uns, allen Mitwesen und dem Planeten am besten tut und lässt uns sozial so nah, liebevoll und körperlich interagieren wie es geselligen, empathischen und warmherzigen Wesen, wie wir es im Grunde unseres Herzens sind, entspricht.
DIESE wunderbare Faulheit, die wünsche ich Euch allen! 🙂

 
PS: Mit den letzten vier hervorgehobenen Begriffen sind wir wieder einmal meim BEMS meines Evolutions-basierten Salutogenese- Modells über das demnächst ein Beitrag folgt.

 

 

 


Ausschließlich Arbeitsscheue?

12. April 2012

Es erstaunt mich immer wieder, welche Tricks wir heutzutage anwenden, um unsere Faulheit zu bemänteln, zu verdecken.
Was wir heute Arbeit nennen – bis zur lächerlichen Beziehungs- Arbeit! – war früher Vergnügen! Jeder Holzfäller, jedes Wäschermädel hätte sich damals einen heutigen Telefonier- oder Kopier- Job gewünscht.

Dazu kommen noch unzählige Tricks, die mit juristischen, vertraglichen, etc. Raffinessen oder auch mit schlichtem Legalbetrug versuchen, möglichst viel mit einem möglichst geringen Aufwand zu ercashen.

Warum frage ich, scheuen sich so viele so sehr vor jeglicher ‚richtiger’ Arbeit?
Warum schindet man sich gerne im Fitnesscenter, macht aber einen Riesenbogen um Betonieren, Holzhacken, Mistkübelausleeren oder Garten- Umgraben?

Warum wird Kopfarbeit so absurd hoch über Hand- und Herz- Arbeit gestellt?
Was wäre unsere Kopf- ohne der Hand- Arbeit anderer?
Bedürfen wir nicht alle, inklusive die Kopfarbeiter dringendst der ‚Herzarbeit‘?
Warum ist es so attraktiv, langweilige Kopf- Jobs zu machen, ganztägig in vollklimatisierten Büros zu sitzen, möglichst wenig manuell zu arbeiten?

Antwort: Wir haben das falsche Bild im Kopf! Und dieses Bild stammt aus Zeiten des noch schweren Arbeitens.
Die Nachkriegsgeneration hatte aus verständlichen Gründen so sehr die Nase voll von all dieser Malloche, dass sie von Jobs träumte bei denen man sich nicht ‚schmutzig macht’, bei denen man nicht ‚schwitzt’, etc.

Heute haben wir diese Jobs! Fast nur noch solche Jobs! – Denn die Drecksarbeit haben wir anderen zugeschanzt.
Und? Geht es uns jetzt besser? Sind wir jetzt glücklich?
Oder zieht es uns gerade wegen dieser Langeweile in den Sportverein, ins Fitness- Center, in den Aktiv- Urlaub?
Was haben wir gewonnen durch all unsere Rationalisierungen und Arbeitserleichterungen? Wir sind Schlaffis und Zivilisationskranke geworden, die übergewichtig sind und denen Bewegung und frische Luft fehlen!

Aber die veraltete Fehlprogrammierung sitzt so fest, dass wir dennoch nicht wieder einen Hobel, eine Maurerkelle, einen Aufwaschkübel in die Hand nehmen wollen …
Da kaufen wir uns doch lieber teure Bewegungs- und Fitness- Programme zu!

… Auch wieder ein Thema des ‚richtigen Hinsehens’! 😉

Oder nochmal von der logischen Seite her aufgerollt:

Niemand ist 10mal oder gar 5000mal tüchtiger als wir. Warum also sollte er um soviel mehr verdienen?

Keines Kopfarbeiters Arbeit hat Sinn oder wäre gutbezahlt, wenn sie nicht von Handarbeitern umgesetzt werden würde. Also sind eklatante Einkommensunterschiede der verschiedenen Bereiche nicht gerechtfertigt.

Jeder, der sich vor ‚richtiger‘ Arbeit drückt outet sich damit als unfähig/ ungeschickt! Ein Tüchtiger braucht nicht lang rumzudelegieren, der macht das selber ‚flux mit Links‘.

Also könnten wir doch zu einem 1:1 Aufwandstausch zurückkehren, ohne dass uns ein Zacken aus der Krone bricht. – Die Krone sollte ohnehin längst schon eingeschmolzen sein!
– Zugunsten vergoldeter Spaten! 😉

 


Es gibt diese Tage …

25. Juli 2011

Draußen ist es regnerisch, dunkel, zu kalt für diese Jahreszeit. Nach den wunderbar heißen und sommerlichen Tagen ein herber Rückschlag, der mir nicht gut bekommt.
Ich liege noch im Bett, drehe mich nocheinmal um, und nocheinmal, und nocheinmal. Ich horche alle Radiosender durch. Ich durchwandere absurdeste Gedanken- Ecken und es fallen mir zahllose Ausreden ein, um nur ja nicht aufstehen, um nur ja nicht raus zu ‚müssen‘.
Irgendwann war es dann doch geschafft.
Nun sitze ich beim ‚besten green smoothie der Welt‘ und kann meine Faulheit von vorhin gar nicht mehr fassen. Es war einfach wunderbar und belebend, warm und wasserdicht bekleidet und barfuß über die saftige Wiese zu gehen, in ihrem Grün aufzugehen, den Hahn krähen zu hören, die ‚Verstecke‘ der Schmetterlinge zu entdecken und die reingewaschene Luft zu riechen.
All diese Naturpracht hab ich jetzt im Glas vor mir.
Die Welt ist wunderbar! – Auch bei Regen!       😉