Meine Ent-youtube-ung

29. Dezember 2020

Jetzt wiederum zu Weihnachten, wie schon so oft, hab ich Ähnlichdenkende erleben dürfen, die entsetzt sind, über den rapiden Bildungsverlust.
Ja, auch ich wundere mich in facebook & Co oft über TeilnehmerInnen, mit ‚deutschen‘ Namen, die aber schreiben wie eben Emigrierte.
Diese Defizite werden locker und lässig mit youtube- und ähnlichen Audio- und Video- Beiträgen überspielt.
Historisch reiht sich für mich dieser ‚Fortschritt‘ immer klarer in die folgende Reihe ein:


Verlernen des Kopfrechnens durch Einführung von Taschenrechnern
Vergessen von ehedem gemerkten Telefonnummern durch Einführung der Handys
Verlernen der Rechtschreibung durch Einführung von PCs mit Rechtschreibkorrekturen
Wissensvergessen durch exzessives Googeln
Verlust der Feinmotorik durch Tastatur- und Wisch- Praktiken

Ganz zu schweigen von den vorangegangenen Zeichen unseres Kulturverfalls. Kein durch Kultur- Hochschulen Gegangener könnte heute noch Rembrand- oder Michelangelos’sche Qualitäten liefern. Kein heutiger Pop-, Punk-, Rap- … was immer Star könnte Mozart’sche Harmonien hervorbringen.

Das soll aber keineswegs Kritik, geschweige denn Herabwürdigung heutiger Künstler sein. Natürlich haben ihre Arbeiten auch Sinn und absolut wichtigen Zweck zu erfüllen. Doch die Tendenz und Richtung ist schon sehr bemerkenswert.
Langer Rede, zusammengefasster Sinn:
Mir wird immer wieder nahegelegt, doch endlich auch einen youtube- Kanal zu eröffnen.

Nein, liebe Leute!
Ich bleibe stolz darauf, der vermutlich bald Einzige noch des Schreibens einigermaßen Fähige zu sein. Und freue mich noch mehr über die letzten, noch des Lesens Mächtigen hier!