Ich hab diese wunderbaren Vorschläge in meiner ganzen poetischen Genialität einkondensiert zu einem epochalen Gedicht, das umgehend Eingang in die Weltliteratur finden wird und das ich Euch schenken möchte
Ob Rohkost,
Naturkost,
Sonnen- oder Götterkost:
Alles Herzenstrost!
– Wie süßer Traubenmost.
Prost!
Loris Malaguzzi, der Begründer der wunderbaren Reggio- Pädagogik hat folgendes wunderschöne Wahr- Gedicht verfasst:
Hundert Sprachen hat ein Kind
Ein Kind ist aus hundert gemacht,
hat hundert Sprachen,
hundert Hände,
hundert Gedanken,
hundert Weisen
zu denken, zu spielen und zu sprechen.
Hundert,
immer hundert Arten
zu hören, zu staunen und zu lieben,
hundert heitere Arten
zu singen, zu verstehen,
hundert Welten frei zu erfinden,
hundert Welten zu träumen.
Das Kind hat hundert Sprachen
und hundert und hundert und hundert.
Neunundneunzig davon aber
werden ihm gestohlen,
weil Schule und die Umwelt
ihm den Kopf vom Körper trennen.
Sie bringen ihm bei,
ohne Hände zu denken,
ohne Kopf zu schaffen,
zuzuhören und nicht zu sprechen,
ohne Vergnügen zu verstehen.
Zu lieben und zu staunen
nur an Ostern und Weihnachten.
Sie sagen ihm,
dass die Welt bereits entdeckt ist,
und von hundert Sprachen
rauben sie dem Kind neunundneunzig.
Sie sagen ihm, dass
das Spielen und die Arbeit,
die Wirklichkeit und die Phantasie,
die Wissenschaft und die Vorstellungskraft,
der Himmel und die Erde,
die Vernunft und der Traum
Dinge sind, die nicht zusammengehören.
Sie sagen also,
dass es die hundert Sprachen nicht gibt.
Das Kind sagt: „Aber es gibt sie doch!“
Nicht nur Kindern sollte dieses wunderbare Gedicht, sollten diese schönen Überlegungen und Wahrsätze zugute kommen. Auch sollte es uns anregen, nach unserer leider verlorenen und verschütteten Vielfalt zu graben. Die Welt, das Leben, die Schöpfung hält eine so unglaubliche Fülle für uns bereit. Der Blick auf unsere Reduziert- und Vereinfachtheit könnte tatsächlich unsäglich traurig machen.
Feiere das Leben, brich aus aus dieser Trance! Wirf ab die Normalität!
paradise your life!
‚Ich weiß nicht, keiner Ahnung‘ wirst auch Du vermutlich sagen. Auch ich kannte diesen freireligiösen Pfarrer der vorletzten Jahrhundertwende nicht. Dennoch hat er dieses sehr schöne Gedicht geschrieben:
Frei sind wir, also nicht gebunden,
durch Glaubenszwang in unsrer Religion.
Wir glauben, was wir selbst als wahr empfunden;
nicht, was uns vorschreibt eine Konfession.
Bekenntnis, Überzeugung sind uns nicht verkäuflich,
auch nicht um ew’ge Seligkeit und Himmelslohn.
Denn was uns unnatürlich scheint und unbegreiflich,
das nennen wir nicht „wahr“ aus Furcht vor Höllendrohn.
Die Wahrheit bau´n wir auf die Wirklichkeit,
auf der Vernunft und der Natur Gesetze,
die ehern stehn voll Unverbrüchlichkeit,
dass auch kein Gott durch Wunder sie verletze.
Allmächtig, ewig und unendlich,
allgegenwärtig in der kleinsten Spur,
unfassbar hoch und doch so nah verständlich,
das höchste Wesen – ist uns die Natur.
Die unerschaffne Schöpferin der Welten,
aus deren Schoß hervor die Sonnen gehen,
und die aus Sternentrümmern, aus zerschellten,
durch Welten-Nebel webt ein Welten-Auferstehn.
Sie lässt im Kreise auch unsre Erde rollen
und auf der Erde alles Leben blüh´n,
daraus zuletzt, zuhöchst erwachsen sollen
wir selbst, das Menschenherz, des Geistes Glühn.
Entwicklung hat uns empor getragen
tief aus dem Zellen-, Pflanzen-, Tieresstand
zum Aufrechtgehn, zum Sprechen, Denken, Wagen,
zur Kunst- und Arbeitsfähigkeit der Hand.
Natur gab uns die sittlich hohen Triebe
des Einzelnen zu der Gemeinsamkeit,
zu Menschenrecht und -pflicht, zur Nächstenliebe,
dass jeder sich dem Großen Ganzen weiht.
So leben wir mit Hoffen, Lachen, Weinen
und schauen über unsern Tod hinaus
der besser´n Zukunft stetiges Erscheinen
und atmen dafür unser Leben aus.
Im Kampfe singen wir mit Jubeltönen,
was aus des Weltalls Tiefe zu uns spricht:
In uns der Geist des Guten, Wahren, Schönen
führt segnend höherwärts – durch Nacht zum Licht.
Die Politiker sind nur Marionetten,
manche die bösen, manche die netten.
Doch der Puppenspieler ist das Kapital
Und das spielt mt den Marionetten fatal.
Das Volk jubelt, wenn der Kasperl das Krokodil besiegt
und dadurch die Menschen in Sicherheit wiegt.
Doch reißen die Schnüre, so fallen die Marionetten,
Die bösen genau so wie die netten.
‚Das Volk hat gesiegt‘, wird und glaubhaft gemacht.
Doch das Spiel, es geht weiter, nur eine andere Puppe lacht.
Ein ewiger Kreislauf aus Freude und Not.
Der kleine Mann frisst immer die Krot.
… ist es oft ein weiter Weg!
Das gilt für alle alten Gewohnheiten und Lebensweisen.
Natürlich auch für Umstellungen auf ein ‚paradise your life‘- Leben, auf Rohkost, auf tägliche Bewegung, auf positives bis liebevolles Denken, auf emotionale Körperkontakte, und, und, und.
Wir sind einfach gefangen in alten Gewohnheiten und müssen uns eine gewisse Zeit zugestehen, um davon loszukommen.
Vielleicht hilft Dir, wenn Du wieder mal ’schwach‘ geworden bist, wenn Du wieder mal vergessen hast, achtsam zu sein, dieses Gesdicht:
Ich gehe die Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein,
Ich bin verloren… Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein… aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort heraus.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.