Unsere Grenzen

26. November 2018

Vermutlich kennst Du aus vordigitalen Zeiten noch die diversersen analogen Anzeige- Uhren für Temperaturen, Drücke, Wasser-, Tankstände, Höhenmetern usw.
Mit einigen solcher Uhren könnte jeder von uns seinen ‚Charakter‘ darstellen …
Also eine Uhr für Aktivität/ Passivität, eine für Geschicklichkeit/ Tollpatschigkeit, eine für Geselligkeit/ Einsiedlertum … usw.
Und der Anzeigewert jeder dieser Uhren wurde uns durch unsere Erziehung, Umwelt, Schule …, aber auch durch uns selbst, unsere Vorbilder, etc. grundeingestellt.
Rund um diese Grundeinstellung ‚dürfen‘ wir pendeln. Also einmal sind wir etwas geschickter, ein anderesmal wieder geht uns manuell einiges daneben. Einmal sind wir die Nächstenliebe in Person, dann wieder berühren uns anderer Schicksale eher weniger usw.

Doch es gibt auch solche Anzeigeuhren, bei denen man die Grenzen durch Drehen an Schräubchen einstellen kann. Eine untere Grenze und eine obere Grenze. Solange die Anzeige, der Zeiger sich dazwischen bewegt ist alles in Ordung. Kaum unter- oder überschreitet die Anzeige eine der beiden Grenzen wird Alarm gegeben.

Das kommt unseren internen Uhren noch näher, als das erste Beispiel. Uns wurden Grenzen anerzogen. Überschreiten wir sie, passiert nicht allzu viel, außer, dass wir erschrecken und denken ‚Ups! Das schickt sich aber nicht!‘.

Unsinn! Definier Dir diese Deine Grenzen neu, ganz so wie DU sie willst.
Die alten Grenzen mögen für Deine Eltern, für frühere Zeiten gepasst haben …
Heute bist DU Dein Chef!
DU solltest glücklich sein!

Tut das jedeR, sind alle glücklich

 

 

 


Was ist das?

18. Januar 2018

Wir alle haben es, obwohl es noch niemand gesehen hat. Wir beharren darauf, obwohl es uns nervt, einschränkt und ein Vermögen kostet.
Es ist nichts Natürliches, kein Tier, keine Pflanze hat es, kennt es und lebt ohne ihm bestens.
Auch wir lebten Jahrmillionen ohne es und es ging niemandem ab.
Doch je reicher wir werden, desto wichtiger wird es uns. Seine Achtung oder Missachtung erregt die Gemüter und entscheidet sogar Wahlen.

Ja, jetzt plötzlich als eines der reichsten Länder der Welt lieben wir unsere Grenzen, die wir vor Jahren noch begeistert abgeschafft haben. Die größten und reichsten Staaten wie USA oder Israel übertreffen sich in Mauerbauen. Und wir sind auf dem besten Weg, es ihnen nach- und gleich zu tun.

Dabei man kann gucken, so genau man will! Nirgends in der Natur gibt es wirkliche Grenzen. Ja, ok, es gibt Übergänge. Doch jeder der kann und will, kann diese überwinden, überqueren.
Doch mensch macht es genau umgekehrt. Er erklärt Nichtübergänge zu Grenzen, die nur aufwändigst mittels Überwachungs- und Waffenaufwand gehalten und mit nicht weniger Aufwand mittels Papieren kontrolliert werden können.
Also eine ziemlich absurde Sache …

Und wozu? Um das zu erhalten, was wir – vermeintlich – haben! Ja, natürlich gibt es auch außerhalb unserer Grenzen Schönes. DAS wollen wir sehr wohl auch mitgenießen. WIR dürfen ja! Aber die Anderen, die sollen gefälligst draußenbleiben!
Das nennt sich Gerechtigkeit, Humanismus und Demokratie. Staatsdemokratie natürlich, Grenzdemokratie! Natürlich nicht Weltdemokratie!

Ok, ein Regenwurm, eine Krähe oder Schlange, selbst eine Schlingpflanze oder ein Pflanzensame darf über jede Grenze. Aber die sind ja auch nicht zivilisiert. Die haben ja nichteinmal Pässe!
Da sind wir schon aus anderem, aus sogenanntem Zivilisations- Holz geschnitzt! Wir sind dank unseres Verstandes einfach in der Lage Grenzen zu errichten.
Ok, jahrelang sind wir vor diesen Grenzen im Stau gestanden, haben uns über sie geärgert. Aber das ist vorbei! Verstand darf schließlich auch vergesslich sein! JETZT wollen wir wieder Grenzen!
Wir wollen unter uns bleiben. Jawoll!

Und sieht man sich diese Sache von der anderen Seite an: Was tut uns gut? Was genießen wir?
Tut dem Kind die Mama, der Papa gut, die sagen ‚Ach, ich liebe meinen Schatz!‘ oder die die sagen ‚Räum erst Dein Zimmer auf, dann bist Du mein Liebling‘? Freuen wir uns über eine Blumenwiese und laufen spontan rein um Blumen zu pflücken oder sie zu beschnuffeln, benaschen. Oder sagen wir ‚Guck, der schöne Zaun, der uns von der Wiese aussperrt!‘?
Kennst Du eine Katze die sich nur von einem streicheln lässt und alle anderen kräftig reinbeißt? Wieviele Bäume kennst Du, die ihre fruchtenden Äste von Dir wegbiegen, die sich zur Seite biegen, wenn Du ihren Schatten suchst? Sind Dir Menschen sehr sympathisch die sagen ‚Scher Dich weg. Mit Dir will ich nichts zu tun haben!‘? Tut Dir der Banker, der ausschließlich an Deinem Geld interessiert ist gut oder die Oma die sagt: ‚Setz Dich her zu mir. Magst‘ einen Kuchen?‘?

Wir wissen also schon, was gut ist und genießen auch all die kostenlosen Naturgeschenke! Aber wie man andere vor den Kopf stößt, wissen wir auch! Tja, so kann man sich die Welt immer dunkler und dunkler dimmen …

 

 

 


Verbogene Geradlinigkeit

8. September 2012

Kürzlich gaben Kommentatoren dieses blogs ihrem Entsetzen Ausdruck, dass der Rohkostpionier Konz beim Essen von Gekochtem ‚erwischt‘ wurde.
Auch sonst habe ich hier im blog sehr oft mit Dogmatik zu tun.
Deshalb hier meine Sicht zu menschlicher Geradlinigkeit und vielleicht für manche eine erhellende Korrektur des gängigen Geradlinigkeitsdenkens.

1) Ehrlichkeit, Geradlinigkeit, Treue, etc. sind keine natürlichen Eigenschaften. Sie wurden von den Herrschenden ‚erfunden‘ bzw. dem ‚einfachen Volk‘ mit Hilfe des Klerus übergestülpt, um es leichter lenkbar zu machen.
‚Die Kirche hat die Sünden, die es nirgends in der Natur gibt, erfunden, um dann die Menschen davon freizusprechen‘
‚Herrschende nehmen sich was sie wollen, lügen, dass sich die Balken biegen, aber verlangen – mit Justiz- Unterstützung – von anderen Ehrlichkeit‘

2) Dieser historischen Vorgabe entsprechend reagieren Menschen gerne mit einem ausgeprägten ‚Schubladendenken‘. Nur zu gerne vereinfachen wir, beurteilen wir.
Beur-teilen aber bedeutet teilen. Und teilen heißt, wir bekommen nie mehr das Ganze; beschränken uns also selber …

3) Sehen wir uns eine Schublade, etwas Künstliches an! Welche Kontur hat sie?
Geradlinig! Toleranz- und Bewegungs- los. Einengend und geradlinig.
– Schon Friedensreich Hundertwasser hielt die gerade Linie für gottlos!

Dagegen: Sehen wir uns die Kontur eines Baumes, einer Wolke, eines Menschen, etwas Natürlichen an!

DAS soll unser Rahmen sein!
Nicht pingelig und ‚gottlos geradlinig‘, sondern Konsistenz mit weichen, beweglichen Konturen!

Denn

4) Akribische Grenzen haben etwas von Enge, von Beurteilen, einen Hauch von Negativ- Energie.
Weiche, diffuse Formen aber ziehen ebenfalls Grenzen. Aber weiche Grenzen, die die Energie von Freiheit, von Großzügigkeit, von Größe haben …
Eben natürliche und menschliche Eigenschaften!

Solch ein Bild und Verhalten ist Natur! Und damit gesund!

 


40.000(!) …

22. September 2010

… unterschiedliche Erkrankungen kann die Schulmedizin angeblich schon diagnostizieren!
Eine tolle Leistung, könnte man meinen.
Eine selten unnötige Fleißaufgabe, sage ich. Denn man braucht nichts genau zu diagnostizieren um dann zielgenau diese Symptome zu unterdrücken, wegzuschneiden, tod-zu-bestrahlen, etc.
Man braucht lediglich die Ursache zu beseitigen und kann den Rest getrost den Selbstheilungs- und Regulierungs- Mechanismen des Körpers überlassen. Er weiß genau wie und in welcher Reihenfolge er mit der Reparatur beginnen muss.
Und das Interessanteste: Man braucht auch nicht für 40.000 Diagnosen 40.000 Ursachen zu suchen!
Es handelt sich in 90- 95% aller Fälle um die immer gleiche, immer nur um eine Ursache: Unser Zivilisations- bzw. nicht artgerechtes Fehlverhalten.
Das heißt, wir brauchen nicht hochkompliziert diagnostizieren und hochspeziell behandeln, uns also in Detailarbeit vertiefen, sondern wir überlassen dem Körper eine Generalsanierung machen, indem wir ihm das Werkzeug, das immer gleiche Werkzeug zur Verfügung stellen: Eine artgerechte, naturnahe Lebensweise.

Damit reiht die Medizin sich nahtlos in anderen Zivilisations- Unsinn ein. Die Kirche hat Sünden erfunden um dann großartig Hilfe dagegen und davon anzubieten. Staaten ziehen Grenzen, die noch kein Regenwurm, Kaninchen oder Bär je gesehen hat um sie dann auch noch großartig zu sichern und zu verteidigen.
Und die Medizin diagnostiziert eben völlig sinnlos irgendwelche Symptomkombinationen um dann großartig anzubieten, diese zu behandeln.

Diese angeblichen Krankheiten sind genauso bloße Erfindungen und Benennungen wie Grenzen oder Sünden …

 


Du hast alle Chancen

4. Juni 2010

Manche nützen sie aber leider nicht!
Wir können sie nicht alle nützen!
Denn wir grenzen vieles aus und begrenzen uns damit selber!
Wer beurteilt, teilt!
Er teilt sich seine Gesamtheit, die er genießen könnte mit jeder (Beur-)Teilung in kleinere und immer kleiner Stückchen.
Lass Dir das bloß mal auf der Zunge zergehen, was Dir alles an Fülle und Möglichkeiten entgeht. Bloß weil Du beurteilst. Bloß weil wir andere und anderes ausgrenzen!

Trifft ein neuer Erdenbürger auf dieser Welt ein, stünde ihm im Prinzip ein ganzer Planet, stünden ihm Milliarden von potentiellen Freunden und Helfern und Myriaden von knuffigen oder interessanten Wesen zur Verfügung.
Nur, ist das tatsächlich so?
Also ersteinmal ist er in 191 von 192 Staaten ausge-grenzt, denn der Mensch ‚musste’ ja Grenzen erfinden und errichten.
Also haben wir uns bzw. den neuen Erdenbürger gleich einmal um 191 192stel der ganzen Erde gebracht; mit einem Schlag 99,5% des Planeten ausgegrenzt!
Naja, bleibt uns ja noch unser ‚Heimatland’ mit Millionen von interessanten Mitwesen, mit tausenden Hektaren wunderbarster Landschaft.
Nichts da!
Wir hätten zwar ein ganzes Land. Wir sagen ja auch ‚unser’ Heimatland. Aber können wir jetzt irgendwo unsere Radieschen anbauen? Können wir irgendwo die kostenlos wachsenden Äpfel pflücken? Können wir uns hinlegen, wo eben so schön die Sonne hinscheint?
Nur sehr begrenzt! Das ganze Land ist ‚in Besitz’! Überall trennen Zäune, Mauern, Verbotsschilder. Alles in Besitz!
Bloß wir haben keinen Besitz! Wir bekamen keinen Anteil an ‚unserem’ Land! (siehe auch Geburtsrecht)

Ebenso läuft’s aber auch mit allen anderen Dingen. Das wird schon den Kleinsten beigebracht.
Auf Bäume dürfen wir nicht klettern: Ab 1- 2 m Höhe alles ausgegrenzt!
Schmutz dürfen wir nicht angreifen. Damit ist weit weniger erlaubt als ausgegrenzt!
Auf die Straße dürfen wir nicht laufen. Ausgegrenzt!
Mit ‚fremden Männern’ dürfen wir nicht mitgehen. Ausgegrenzt!
Diese Dunkelhäutigen lassen wir lieber links liegen. Ausgegrenzt!
Den Rollstuhlfahrer fragt man nicht, warum er nicht läuft. Den fremden Hund greift man nicht an, er könnte ja beißen. Das Grüne von der Wiese kosten wir nicht, es könnte ja giftig sein. Über den Zaun klettert man nicht, der ‚gehört’ dem Nachbarn.
Für die Buben sind Mädchen, für Mädchen sind Buben in jungen Jahren blöd: 50% ausgegrenzt!
Kaum wird auch das andere Geschlecht interessant sind sofort andere Grenzen zur Stelle. Freunde/ Freundinnen aus anderen sozialen Schichten: absolute No- no’s.
Später dann, Paarbildungszeit + Treue: 99,99999% aller Frauen/ Männer ausgegrenzt!
Arbeiten gehen, Büro/ Fabrikshalle sitzen: 90% der Tageszeit weg! Natur, frische Luft, freies Bewegen: Ausgegrenzt!

Und wer hat das alles so gestaltet?
Und warum wandern wir nicht herum, wie die Tiere, unterhalten uns mit jedem, rasten wo es uns beliebt, erleben täglich Neues …?
Weil wir uns für die Beschränkung entschieden haben. Schon vor hunderten Generationen und auch heute noch.
Und warum verschenken wir diese ‚unsere‘ Welt so einfach?
Warum tauschen wir Welt, Weite und Abenteuer gegen eine enge Garconniere mit Arbeit und Langeweile?
Weil irgendwann der Virus der Dualität in die Welt kam und seither von uns verbreitet wird.
Wir glauben, alles beur-teilen und damit teilen zu müssen. Wir wollen, ja glauben sogar, wir können, nicht mit jedem, weil der zu schmutzig, zu geschniegelt, zu schüchtern, zu frech, zu groß, zu klein, zu arm, zu reich, jedenfalls ‚zu’ ist.
Beur-teilen heißt teilen, teilen heißt, die Harmonie, die Gesamtheit zerstören, das Ganze vermindern.
Und dafür entscheiden wir uns Tag für Tag, Sekunde für Sekunde!
Und dafür zahlen wir Tag für Tag, Sekunde für Sekunde! 😉
Mit Geld, Leib, Leben, Unglück und unendlicher Beschränkung!