Der Hase

24. August 2020

Nein, nicht der vom Dürer!

Meine Enkelkinder haben einen Hasen.
Er hat (noch) keinen Namen. Er ist der Hase.
Er behoppelt ein Gehege, das größer ist, als so mancher Reihenhausgarten.
Dadurch ist gut zu beobachten, wie so ein Tierchen ‚tickt‘.

Ach, was red‘ ich! Von wegen ‚beobachten‘!
Es drängt sich förmlich auf, dass wir absolut nichts verstehen von seinem, von wirklich natürlichem, Leben!

Letzten Winter z.B. hab ihm in sein Häuschen trockenes Laub geschüttet, damit er es ‚flauschig warm‘ hat. Er bleibt lieber im Freien!
Ich geb ihm Abfälle meiner absoluten Köstlichkeiten. Er lässt sie liegen! – Fährt aber voll auf die letzten paar Löwenzahn- oder Kleeblätter ab, die er oder ich noch finden können.

Oder im Sommer! Als wir alle dachten: ‚Der Arme muss doch Durst haben‘: Er trampelte völlig unverständlich im Wasserschälchen herum und schüttete es aus. – Morgens konnte ich aber beobachten wie er die Tautropfen von Blattspitzen leckte!
Auch viele Hundebesitzer haben schon beobachtet, dass ihren vierbeinigen Freunden jede ’schmutzige‘ Regenlache lieber ist, als Leitungswasser.
Auch frisst der Hase, hat er eine leckere Wildpflanze entdeckt, diese nie völlig ab, sondern knabbert bloß etwas daran herum und hüpft dann weiter.

Wäre doch auch eine Option für uns, auf 2 Bissen in ein Retaurant zu gehen um danach auf die nächsten 3 Bissen ins nächste zu ‚hüpfen‘

Ich könnt‘ da jetzt noch viel aufzählen, was wir Menschen alles dumm, im Sinne von ’naturfalsch‘ machen, will Euch aber nicht um die Freude bringen, selber zu beobachten und zu forschen

 

 

 


Der süße Brei

20. August 2019

In diesem entzückenden Grimm- Märchen schenkt eine Hexe den hungernden Menschen einen Zaubertopf, der, egal wieviel man ihm entnimmt, immer voll ist mit süßem Brei.
Das Raffinierte an dieser Geschichte und für mich eine Parabel auf die Dummheit der Menschen, ist, dass damit nicht alle glücklich und satt sind, sondern um diesen Topf ein Kampf entbrennt.
So märchenhaft und doch auch realitätsnah.

Ich seh allerdings darin auch noch die ‚verkleidete‘ Freigiebigkeit der Natur.
Wir alle hätten auch so einen Zaubertopf. Die Natur!
Ich geh z.B. jeden Tag zu einer Ecke im Garten in der sich meine ‚Smoothie- Heroes‘, Brennessel, Distel und Klee, so wohlfühlen, dass ich mir oft denke: ‚War ich etwa gestern gar nicht da, ernten?‘.
Ich kann mir den Mixbecher gar nicht so vollfüllen, dass am nächsten Tag nicht wieder alles frisch und vollständig nachgewachsen wäre.

Gäbe es mehr Rohköstler oder Wildkräuter- Fans wär vielleicht um diesen Quadratmeter auch schon ein Kampf entbrannt …