Kurz- oder Weitsichtig?

9. Juli 2015

kurz und engEng- oder Breitsichtig?

Ja, richtig! Es geht heute nicht um Fehlsichtigkeiten, bei denen Optiker oder Augenarzt helfen könnten. Sondern um Kopfprobleme. Oder sagen wir lieber ‚Hirn- Eigenheiten‘ …

Übrigens, auch fast alle ‚echten‘ Fehlsichtigkeiten die üblicherweise mit Kontaktlinsen oder Brillen korrigiert werden sind Kopfprobleme. Aber Zivilisationsmensch wäre ja nicht Zivilisationsmensch, wenn er nicht haarscharf an der wirklichen Ursache vorbei herumdoktern würde. Bevorzugt natürlich mit Hilfsmitteln die den ursprünglichen Fehler nicht nur nicht beheben sondern langfristig auch noch verschlechtern und neue ‚Gut-fürs-Geschäft‘- Dauerpatienten erzeugen. Aber das ist ein anderes Thema!

Zurück zu unseren heutigen Kurz-, Weit-, Eng- und Breit- Sichtigkeiten!
Ich habe über meine ‚etws seltsame Lebensweise‘ schon zahllose Gespräche geführt, diskutiert, dahingehend Menschen beobachtet, ihnen zugehorcht. Man kann schier endlos über Fleischesser versus Vegetarier, über Roh/ Gekocht, über Gesundheit und Auswirkungen auf die Umwelt reden, man kann ‚tausende‘ Fürs und Widers ins Spiel bringen. Einmal hat der Eine recht, dann wieder der Andere.

Doch hinter all diesen Argumenten gibt es EINEN Punkt der alle eint:

Alle wollen glücklich sein!
Alle wollen zufrieden sein!
Alle wollen ein gutes Leben haben!

Der einzige, scheinbar winzige Unterschied liegt in der Breite und Ferne der jeweiligen Sicht!

Breite insofern, dass es Menschen gibt, die nur sich und ihr Wohl sehen. Man könnte sie auch egosichtig nennen. ‚Mir muss es gut gehen‘, ‚Warum soll ich auf etwas verzichten?‘ ist ihr Credo.
Das ist m. E. eine Form von Kurzsicht. Denn kann es uns tatsächlich gut gehen, solange neben uns gelitten, gehungert, gestorben wird!?
Kann unser Wohl auf Kosten anderer tatsächlich ein Wohl sein? Ist das Buddhistische ‚Mögen alle Wesen glücklich sein‘ nur läppischer Religions- Unsinn?
Oder brauchen wir zu wirklichem Glück auch das Glück und die Zufriedenheit unserer Mitwelt?
Ich lass‘ das, für mich sonnenklare Ergebnis für jedermensch offen …
Soviel zur Breit- bzw. Eng- Sicht!

Ähnlich mit der Fern- bzw. Nahsicht!
Natürlich will jeder glücklich sein, will, dass es ihm gut geht. Doch ist die tägliche Tafel Schokolade, die Portion Fleisch, die Flasche Wein wirklich gut, wenn nach ein paar Monaten der Zahnarzt mit dem Plombieren nimmer nachkommt? Wenn in 20 Jahren das diabetische Spritzen unumgänglich ist. Wenn der Krebs anklopft, wenn wir damit Jahrzehnte unseres Lebens verschenken?
Das alles sind unbestreitbare Fakten und Zusammenhänge, die jedermensch nachlesen, nachrecherchieren kann!
Ist eine solche Kurzsicht nun tatsächlich eine Ego- oder in Wirklichkeit eine Dumm- Sicht? Tun wir uns wirklich gutes, wenn wir die Spätwirkungen ausblenden? Tun wir unseren Kindern wirklich gutes, wenn wir sie damit in ein Übergewicht- ruiniertes Leben treiben?
Soviel zur Weit- bzw. Kurzsicht! Auch da ist es für mich ein klarer Fall, lasse aber die Beurteilung für jedermensch offen …

Meiner Ansicht nach, wäre es also sehr einfach, wirklich und rundum und ganzheitlich glücklich zu sein:

weit und breitGlück ist, wenn ALLE glücklich sind.

Glück ist wenn man IMMER glücklich ist.

Seinen Blick NUR AUF SICH und NUR AUF JETZT zu richten ist verengend, bescheuklappt und vielleicht sogar dumm bzw. eng- und kurzsichtig.
Sieh mal breit und weit! Das ist schön!

So einfach ist Leben!      😉

 

 

 


Ich schaue in die Welt (2)

29. Juni 2015

Kürzlich hatte ich einen Teil von Rudolf Steiners wunderbarem ‚Ich schaue in die Welt‘ hier präsentiert.

Dieses ‚in die Welt schauen‘ hat aber noch einen anderen, einen weitaus komplexeren und wunderbareren Aspekt.
Wir sehen in der Regel nur ‚gegenständliche‘ Dinge wie Bäume, Menschen, Autos, Wolken, Tiere, etc.
Wir nehmen auch nur Bewegungen eben dieser ‚Gegenständlichen‘ wahr.

Tatsächlich aber ist es so, dass es kein Nichts auf dieser Welt gibt, dass es nirgends einen leeren Platz, eine absolute Stille gibt. Jedes Bild, jede Ansicht ist überlagert von und durchwoben mit unzähligen Parallel- Bildern.
Alle offensichtlichen Bewegungen werden umspielt, begleitet und schattiert von zahllosen Parallel- Bewegungen und Entwicklungen.
Jedes Geräusch setzt sich aus zahllosen Einzelgeräuschen zusammen. Jede Stille ist das Ausklingen unendlich vieler Ereignisse.

Es ist sogar so, dass wir nur Ereignisse in unseren kleinen Grenzen wahrnehmen können. Das Universum ist uns zu groß für eine Wahrnehmung, das Herumwusseln von Bakterien ist uns zu klein und schnell und ‚Hänschen klein‘ können wir nur als Lied wahrnehmen, wenn seine Töne in ‚unserem‘ Tempo gespielt werden; schneller wär’s bloß ein uninteressanter oder gar überhörter Pieps für uns, langsamer würden sich die Einzeltöne im Tagesablauf verlieren …

Neben dem ‚richtigen‘ Tempo und der ‚richtigen‘ Größe gibt es noch weitere Aspekte, die unsere Sinneseindrücke bereichern können.
Die oben erwähnten Parallelbilder können Energien, Temperaturen, Geschichten, Schicksale, … sein.

Jedes handtellergroßes Stück Boden beherbergt Millionen von Kleinstlebewesen. In ihnen wieder weben und leben wiederum Zellen, die wiederum Universen von Atomen, Elektronen, Protonen, Neutonen … beherbergen. Ebenso könnte dieses Stück Erde Geschichten ‚ohne Ende‘ über erlebtes, über entstandenes und verstorbenes erzählen.

Jeder Atemzug Luft war schon in abertausenden anderen Wesen, seine Inhaltsstoffe und Atome waren schon in Karl dem Großen, in Steinzeitmenschen, Ameisen und Elefanten!

Während ein Kind heranwächst, stirbt es unentwegt in ihm. Während Wesen versterben geben sie Lebens und Lebensgrundstoffe ab und weiter.

Wohin wir auch sehen, überall ist Leben, ist Auf-, Um- und Abbau. Selbst wenn wir ins scheinbare ‚Nichts‘ sehen, blickt uns ein ‚Meer seelischen Lebens, vergangener und kommender Generationen‘ – wie Viktor Schauberger sagt – entgegen.

Ist das nicht ganz, ganz wunderbar!?       😉