Ich hab als ‚alter Kracher‘ noch erlebt, wie in meiner Kindheit die Pfarrer von der Kanzel wetterten und mit Höllenqualen und dem strafenden Gott drohten. Bald danach, mit der Aufklärung der Menschen einhergehend, gaben sie sich liberaler, versöhnlicher und ihr Gott wurde nach und nach zu einem liebenden Gott!
Doch alles nur der Anpassung an die Gesellschaft wegen. Denn als ich dann einmal Äthiopien besuchte, wurde, weil es da noch möglich war, wieder gedonnert, gedroht und der strafende Gott samt schlimmster Höllenqualen ‚an die Wand gemalt‘.
Nun gibt es aber tatsächlich unsägliches Leid auf dieser Welt, grausamste Kriege, schlimmste Erkrankungen, Hunger, Elend, Verzweiflung. Wie bitte kann ein liebender Gott soetwas zulassen? Oder gibt es ja doch einen strafenden Gott?
Tja, Fragen über Fragen! Und dennoch ist die Antwort so einfach:
Gott – wenn man denn an einen solchen glaubt. Man könnte ‚ihn‘ aber auch ‚Ur- Idee‘, das ‚Anfangswort‘, den ‚Evolutionsimpuls‘ oder sonstwie nennen. Dieser Gott also braucht gar nicht erst zu strafen. Denn ein Teil seiner Schöpfung, die Menschenkinder, sorgen ganz alleine dafür, dass sie gestraft werden, sich selbst und sich gegenseitig strafen!
Ja! Ich weiß! Es klingt unglaublich. Ich will das jetzt auch gar nicht im Detail darlegen. Denn es klingt so unglaublich, dass ich es selber vor Jahren noch für unmöglich gehalten hätte.
Doch es gibt einige wenige Naturgesetze, die sind so einfach, dass selbst vorgeblich dumme Tiere – ich weiß nicht, ob sie sie begreifen, aber zumindest – sich daran halten. Bloß die Menschen verstoßen permanent dagegen um danach aufzuheulen und zu jammern.
Dabei: Wozu sind wir am Leben?
Gläubige und Spirituelle behaupten um uns weiter zu entwickeln, um Erfahrungen zu machen, um uns zu vervollkommnen, um ins göttliche Licht heimzukehren.
Die Evolution und Naturwissenschaft, meint, um zu lernen und
Lebenskünstler sind überzeugt, hier zu sein, um ein wunderbares Leben zu genießen.
Und jetzt kommt ‚mein Zaubertrick‘!
So unterschiedlich diese Positionen scheinen mögen, sie sind alle dasselbe:
Uns wurde ein selten wunderbares Leben geschenkt,
das wir nur zu genießen brauchen,
solange wir uns an die wenigen Regeln halten.
Verstoßen wir dagegen, haben wir wiederum Glück,
denn damit können wir etwas dazulernen und uns vervollkommnen.
Also eine rundum feine Sache, dieses Leben!
– Ohne, dass Gott einzugreifen, geschweige denn strafen müsste …