Schon einmal überlegt …

20. April 2020

… warum uns manche Themen, manche Romane, manche Filme so sehr zu Tränen rühren?

Ok, wenn Dich nichts dergleichen je berührte überspring diesen Text, klick weiter, vergiss dieses Thema. Du wirst in Jahren, Jahrzehnten, vielleicht in einer nächsten Reinkarnierung wieder mit der Nase darauf gestoßen werden. Kein Problem, es nicht jetzt zu bearbeiten! Wir alle haben unser Tempo selber gewählt ….

Bist Du einE solch BerührteR, lass mich Dich fragen:
Was genau bewegt Dich, berührt Dich, macht Dich weinen?

Du kannst jetzt vielleicht viel anführen …
Ich aber sag Dir: Du wurdest berührt, weil Du an tiefe, tiefe Enttäuschungen, Ablehnungen, Lieblosigkeiten oder im umgekehrten Fall an Deine heißest ersehnten Träume, erinnert wurdest.
Egal was davon zutrifft: Wasser fließt immer zum tiefsten Punkt!
Egal ob wir im Sandhaufen die Berge höher oder die Täler tiefer machen: Wasser weiß immer wo es runtergeht.
So ist es auch mit Gefühlen. Ob Du ungewollt geliebt oder ungerecht abgelehnt wirst, Du spürst immer das Negative, Du bist immer das Wasser, das runterfließt.

Muss das so sein?
Absolut nicht!
Wir könnten uns auch immer freuen geliebt zu sein!
Uns immer freuen, dass das halbleere Glas, ja doch noch halbvoll ist.
Denn, sieh mal genau hin!
– JedeR liebt ledeN!
Ja, wirklich!
Je länger wir jemanden kennen, desto besser verstehen wir ihn/ sie, desto näher kommen wir ihr/ ihm, desto mehr lieben wir sie/ ihn.

Tja, bloß, wenn’s dann um’s Körperliche geht, kippen wir ins Einseitige, Besitzergreifende, ins Egoistische.
Und warum das?
Weil wir so sozialisiert wurden!
Weil wir so lieblos auf- gezogen wurden, dadurch so sehr nach Liebe gieren, dass wir keine dieser vermeintlichen Ablehnungen verkraften.
Dabei liebt jedeR Geliebte seineN GeliebteN!
Es kann bloß sein, dass der Zeitpunkt ungünstig ist oder dass jemand falsche Vorstellungen hat.
Ja, ich sag‘ ‚falsche‘ Vorstellungen!
Denn jedermensch ist absolut liebenswert!
Wenn es nicht passt, liegt das nicht an dem Menschen, sondern am Zeitpunkt, an der Konfiguration, der Einstellung, an den Erwartungen …
Doch all das sind völlig kranke Zivilisationserscheinungen!
So wie absolut niemand je erkraken müsste, jedoch, dem Zivilisationsgeist geschuldet, dennoch erkrankt und/ oder frühzeitig stirbt, genauso müsste es keinerlei Liebeskummer geben.

Jaja, ich weiß schon. So einfach ist es nicht. Viel zu viele ‚Spielchen‘ laufen ständig zwischen den Geschlechtern …

Doch hinter jedem ‚Spielchen‘ steht wieder nur Liebesdefizit, Enttäuschung, Mangel, der einfachst behoben/ erklärt werden könnte.

Solange wir dieses absolut kranke, im Sinne von liebloser Kindererziehung gemeinte, Leben pflegen, müssen wir auch mit diesen, oft echt schmerzlichen Liebessüchten leben.

Wir können nur Schritt um Schritt
diesen Wahnsinn erkennen,
bewusst abmindern bis vermeiden,
um unseren Kindern ähnliches zu ersparen und
um – hoffentlich! – eine Ebene höher die nächste Entwicklungsrunde drehen zu können …

 

 

 


Trauer

6. November 2015

Wie wichtig meine Begriffe ‚Urur..sache‘ und der demnächst folgende ‚Urgrand‘ sind, wie wichtig meine Denkanstöße für die Menschen sind, zeigte sich mir erst kürzlich wieder, als der Journalist Johannes Kaup eine Radio- Reihe ‚Über das Trauern und den Umgang mit Verlusten‘ mit vielen Betroffenen, Trauernden und mit ‚hochkarätigen‘ Therapeuten, Sozialpädagogen, Begleitern, u.Ä. präsentierte.
Die Sendungen waren vollgestopft mit tragischen Verlusten und trieften förmlich vor Leid und Trauer. Nie und mit keinem Wort aber wurde erwähnt, dass JEDER all der vielen Tode

a) unnatürlich (viel zu) früh eintrat, – egal ob durch einen sinnlosen oder vermeidbaren Unfall, durch eine Zivilisationserkrankung oder durch den ’normalen Zivilisations- Frühtod‘, und dass
b) ALL unser Leiden und Trauern (‚bloß‘) kulturell konnotiert ist, dass immer und immer wieder ein völlig unnötig schmerzliches Gedankenkonstrukt von Generation zu Generation, von Mensch zu Mensch, weitergegeben wird.

Mit welchen Fehlprogrammierungen sich selbst hochintelligente Menschen ihr Leben ruinieren!
Was Kindern z.B. an Unsinn erzählt wird!
Was da an Zivilisations- und Kultur- geschaffenen Strukturen transportiert wird!
Alles nicht notwendig, alles entbehrlich.
Alles Kultur- ‚Leistungen‘ deren Sinn in längst zurückliegendem Dunkel liegt.
Diese vielen destruktiven Konstrukte gehörten längst hinterfragt, eliminiert und ersetzt, anstatt mit ihnen und läppischen Oberflächenpolituren weiterzuleben.
Dabei ist es egal ob es um ’normale‘ Ernährung geht, die krank und viel zu frühe Tode macht oder um ‚übliche‘ Trauer die bloß unsere zivilisationsbedingten Liebesdefizite spiegelt.

TränenVielleicht wird zumindest unser Trauer- Irrweg klarer, wenn wir dran denken, dass es Kulturen gibt, die lachen, feiern und fröhlich sind, wenn jemand die Daseinsebene wechselt.
Oder warum weint kein Tier!?
Ja, es ist sogar umgekehrt! Ich sah mal eine Doku, in der ‚weinende Elefanten‘ gezeigt wurden und prompt fanden die Menschen das rührend und schrieben diesen Tieren deshalb sofort ein Herz, eine Seele zu. – Bis sich rausstellte, bis gesagt wurde, dass das Drüsen sind, die unabhängig von Verlusten und Trauer tränenähnliche Flüssigkeiten absondern …     😉

Es gibt soviele schreckliche Dinge auf die wir uns dennoch freuen.
redball Bewegungs- und Freiheits- liebende Kinder freuen sich auf schulisches Stillsitzen, auf schulischen Zwang!
redball Menschen kaufen freiwillig, teuer und mit Begeisterung, sie krank- und kaputtmachende Substanzen.
redball Menschen sehen sich freiwillig Filme an die sie zum Fürchten und Weinen bringen.
redball Menschen zahlen für die Zufügung von Schmerz.
redball Menschen ziehen jubelnd in Kriege!
redball und, und, und …
Einzig, weil die Erwartungen darauf dementsprechend positiv konnotiert sind.
Der Tod aber, der eigentlich nichts besonderes ist, der allen gewiss ist, wird schmerzlich ‚gemacht‘!
Dabei: Wie bitte sähe es aus, wenn alle je Geborenen noch rumlaufen würden!?
Wie sähen unsere Entwicklungen und Fortschritte aus, wenn es keinen Tod gäbe!?

Ja klar, ist jeder Todesfall ein Verlust. Aber auch das ist doch hausgemacht, dass Verluste und Entbehrungen als schmerzlich empfunden werden. Durch unsere Mangel an Liebe (die wir durch nicht artgerechte Betreuung, von Kindesbeinen an, schon erleiden mussten) klammern wir uns lebenslang krankhaft an alles was uns guttut.
Ein völlig entspannter Mensch, der in sich und in der Liebe ruht, kann völlig entspannt durch die Welt und durch alle Zustände gehen. Für ihn ist jede Veränderung einfach eine Veränderung, eine Bereicherung; nicht mehr!

DAS alles müssten die Menschen m.E. erfahren!
Dass sie selber es sind, die (sich) das Leid machen!
Das förmliche Suhlen aber, in Trauer und Schmerz, wie es jetzt rund um Allerheiligen/ Allerseelen betrieben wird, treibt die Massen nur in die Arme der Beutelschneider und Seelenfänger. Das muss man schon auch so sehen!

Unglaublich auch, wenn man sich ansieht oder sogar misst WIEVIEL Energie, wertvollste Lebensenergie, uns dieses willkürliche Konstrukt kostet!
All dieses Leid, all diese Trauer, all dieser Energieverlust ist aber nur der fatale Endpunkt einer unseligen Zivilisations- Kette die mit unserem bzw. unserer Kinder völlig lieblosem und nicht artgerechtem Aufwachsen beginnt …

Jetzt aber genug mit diesem Thema!
Wie schön sind doch die jetzt gerade sterbenden, sich verfärbenden Blätter, die sich wandelnden Wälder und Wiesen. Wie herrlich ist doch das Verdecken der angenehm wärmenden Sommersonne durch märchenhafte Nebelschleier …    🙂

 
PS: Nachdem ich diesen Beitrag geschrieben hatte, radelte ich zu meiner ‚herzallerliebsten‘ Gärtnerei. Dort erzählte mir eine Dame, dass sie mit ’sozial ungewöhnlichen‘ Kindern, so gerne die Gärtnerei und die angeschlossenen Ställe besucht oder die Kinder mit ihrem Therapiehund besucht. Besonders die türkischstämmigen Kinder würden ganz wunderbar aufblühen durch den Natur- und besonders Tierkontakt. In deren Kultur sind Tiere unrein und absolute ‚Unterwesen‘. Um so mehr genießen diese Kinder das Knuddeln, Angreifen oder auch nur Zusammensein mit den Tieren …
‚Tja‘ denke ich mir, ‚Das passt sehr gut zu meinem Trauer- Text. So baut sich jede ‚Kultur‘ die Dinge, an denen sie dann leiden, die sie entbehren, ‚dürfen‘ …     😉

Da ist es doch besser, Du hältst es mit:
paradise your life!     🙂

 

 

 


Gefühl in den News

13. November 2011

Heute ist etwas Seltsames passiert! Ich höre im Radio Nachrichten. Der Sprecher beginnt von einem tödlichen Familiendrama zu berichten. Seine Stimme wird immer belegter und belegter. Ich denke: ‚Wahnsinn, der kann das nachempfinden, der beginnt gleich zu weinen!’.
Doch bald ist klar, es war bloß der Schleim vom Frühstücksbrötchen. Er räuspert sich, entschuldigt sich und spricht mit der gewohnt emotionslos, unbeteiligten News- Stimme weiter.
Gefühlskäl…., äh, Seriosität, Du hast uns wieder! 😉

Da lob’ ich mir eine mir unbekannte Künstlerin, die kürzlich meinte, ihr Lied über den Verlust ihrer Familie habe ihr sehr bei der Aufarbeitung geholfen. Sie konnte es aber nie aufführen, da es durch den Tränen- Stau nie möglich war, es zu Ende zu singen.

Auch ich hab so meine Lieder, bei denen ab dem 2., 3. Takt einfach die Tränen rinnen …
– und ein Märchen, das ich den Kindern nie zu Ende vorlesen konnte.
Aber ich mag auch diese unendliche Trauer, diese Tränen … Das ist Leben und Lebendigkeit!