Sozial- Medizin

21. Januar 2019


„Wir brauchen 4 Umarmungen pro Tag zum Überleben,
8 Umarmungen pro Tag, um uns gut zu fühlen und
12 Umarmungen pro Tag zum innerlichen Wachsen.“

(Virginia Satir, US- amerikanische Psycho- und Familientherapeutin)

 

 

 


Fenster 17

17. Dezember 2012

17Das gestrige Adventkalender- Fensterchen hat mich sehr inspiriert und angeregt. Gleich heute morgen hab ich es versucht: Ich trat aus der Haustür und sehe den alten Pribil die Straße entlangschlurfen.
‚Einen schönen Guten, Herr Pribil’ rufe ich dem schon etwas Schwerhörigen entgegen. Schnaufend bleibt er stehen und blickt mich neugierig an.
‚Wissen sie, dass wir bald Weihnachten haben, Herr Pribil?’
‚Ach, das interessiert mich schon lang nimmer’ murrt er in seine Bartstoppeln, ‚Sie wissen ja, meine Frau ist tot, meine Kinder verzogen. Für mich gibt’s keine Weihnachten mehr.’
‚Aber für mich lieber Herr Pribil! Für mich ist Weihnachten immer wieder eine Erinnerung daran, dass es immer noch viel zu wenig Liebe gibt auf dieser Welt.’
‚Hörn’s mir auf mit Liebe. Meine Hüften …’
Bevor er mit seinem Allerweltsschmerz- Lamento beginnen kann, stehe ich schon knapp vor ihm, sage ‚Eine Umarmung, lieber Herr Pribil, müssen sie sich schon gefallen lassen’, umarme ihn eng, beginne ihn leicht hin-und-her zu wiegen und sage singsangartig: ‚Ach, Herr Pribil, ach, Herr Pribil. Es ist so schön, es ist so schön, es ist so schön, dass es sie gibt. Ein so langes und erfülltes Leben! Soviel getan für andere. Soviel Freude, soviel Schmerz! Und all das ist da drinnen in ihnen und ich darf es umarmen … Ach, Herr Pribil, ach, Herr Pribil …’

Das hätt ich nie gedacht, dass so alten, vermeintlich harten ‚Knochen’ so schnell Wasser aus den Augen fließen kann …

 


Objektiv betrachtet (4)

27. Januar 2012

Es gibt verschiedenste Sozial- Verhalten und Verbindungen, wie Egoismus, Hilfsbereitschaft, Zivilcourage, Freundschaft, Ehe, Single- Leben, Kommunen, Einzelgängertum, Gruppensex, offene Partnerschaft, free hugs, und, und, und.
Sie alle gehorchen unterschiedlichen Prinzipien und Regeln und bewirken unterschiedliche Lebensweisen. Sie lassen sich nach verschiedensten Kriterien einteilen, zusammenfassen oder benennen.

Objektiv betrachtet aber, im Sinne von Ganzheitlich- und Artgerechtigkeit, gibt es nur eine Einteilung, nur eine Unterscheidung:

Dient diese Art des Lebens und Zusammenlebens einem glücklichen Leben in seiner Gesamtheit oder nicht?
Entspricht diese Art des Sozialverhaltens unserer Natur, unseren Bedürfnissen oder nicht?
Fußt diese Art des Verhaltens und Zusammen- oder Nichtzusammen- Seins auf evolutionär altem Verhalten oder drängt es uns zu neuen Herausforderungen?

Alle Lebensarten sind ok, wenn der, der es tut daran Freude hat.
Jede Art zu Leben, Lieben und Handeln ist besser als keine.
Doch das Optimum für unsere Gesundheit, Zufriedenheit und Harmonie sind ausschließlich die erstgenannten Beispiele.

Natürlich kann man neue und naturferne Sozialverhalten anstreben und leben. Man wird vielleicht auch Freude daran haben. Doch unseren ureigendsten Bedürfnissen entspricht das nicht. Wir beschreiten damit neue Wege, erweitern das menschliche Spektrum an seinen Rändern, was natürlich ok und spannend sein kann. Doch – siehe oben – für eine Taube oder einen Wolf ist ihr Lebenspartner oder sein Rudel artgerechter und kommt seinen Ur- Bedürfnissen näher als alleine oder mit Menschen zu leben.

Für das Finden unserer artgerechten Lebens- und Zusammenseins- Form in diesem fast unüberschaubaren Angebots- Dickicht ist der Blick auf unsere nächsten Verwandten als auch auf unsere zutiefsten Bedürfnisse sehr lehrreich.
Affen z.B., leben in Gruppen, haben viel Körperkontakt und Nähe, kennen keine Tabus, teilen alles, sind tolerant, hochsozial, Sinnes- und Körper- orientiert, liebevoll und naturnah. Weder vereinsamen, noch verherden sie oder verpaaren sich exklusiv.
Auch unsere Bedürfnisse und Sinne zeigen, dass wir soziale Wesen mit einem Urbedürfnis nach Körperkontakt sind. Unsere Sinne sind hochsensitiv, unsere Libido und unser Interesse an Mitwesen lebenslang aktiv.

Objektiv gesehen ist die Welt der verschiedenen Lebens- und Zusammenlebensformen die wir heute vorfinden vielfältiger und bunter als die ‚fade‘ Evolution uns nahelegen würde. Doch harmonisierender, ausgleichender und ganzheitlicher – gesünder sowieso – sind artgerechte Sozial- und Handlungsformen, wie lieben, zuhören, ansehen, spielen, kommunizieren, küssen, berühren, streicheln, erriechen, ablecken, Eins- Sein, umarmen …

 


Heute schon …

4. Januar 2011
geküsst?
umarmt?
jemanden angelächelt?
geliebt?
jemanden berührt?

Worauf wartest Du?
Genau DAS sind die Dinge, die uns glücklich machen, die Glück schenken!
Jede Sekunde in der wir nicht lieben, ist eine verlorene Sekunde !!!