Na, ist das schön!?

14. Mai 2018

Zusammen ganz und ganz zusammen

Lasst uns mal Dopamin vergeuden
die Liebe leben, Freude, Glück
lasst uns berührt sein und berühren
uns zeigen, offen und mutig

lasst uns an uns selber glauben
werden wer wir wirklich sind
Fehler machen, daraus lernen
die Welt betrachten wie ein Kind

lasst uns freuen, feiern, lachen
und auch weinen, schluchzen, schreien
und heftig auseinandersetzen
in Hoch und Tief Begleiter sein
auf Augenhöhe uns begegnen
respektvoll gegenüberstehen
das gilt nicht nur für große Menschen
auch für die Kinder, die mit uns gehen

lasst uns Kultur zusammen schaffen
was immer das auch heißen mag
denn jeder von uns ist ein Künstler
schon heute und an jedem Tag

lasst uns gemeinsam Töne machen
damit mein ich auch Musik
lasst alle unsere Farben leuchten
Das Leben leben im Augenblick

im denken, zweifeln, sagen, tun
im still sein, träumen, im ausruhen
den Leib, die Seele achtsam pflegen
im essen, trinken und im Sein
denn alles was von außen kommt
macht Resonanz, dringt in uns ein

lasst uns in engen Kontakt gehen
mit der Natur, mit unseren Tieren,
auch andere Menschen zu uns holen
und teilen, das was wir hier spüren
lasst uns gemeinsam Arbeit tun
mit Händen Körper und Gehirn
mit Einsatz von Verstand und Wissen
und all dem Rest hinter der Stirn
und niemals Herz und Bauch vergessen
denn nur die Kombi drückt uns aus
zusammen ganz und ganz zusammen
so, und jetzt will ich Applaus!

             (Brigitte Schedler)

 

 

 


Schnufz!

13. September 2017

 

 

 


Die Gnade des Nichwissens

2. August 2011

Die Geschichten über Lungenkrebspatienten die sich auf die erste Zigarette nach der Op freuen, die Dicken die sich selbst belügen um nur ja nicht auf ihre Ersatzbefriedigung verzichten zu müssen, und, und, und … sind ja bekannt.
Da ich durch meine ‚Rohkost- Karriere’ seit 20 Jahren schon weiß wie einfach und dauergesund das Leben sein kann, bin ich oft besonders fassungslos, was die Menschen sich an völlig unnötigem Leid antun.
Meine Hinweise, wie sie sich das sparen könnten, können sie vielfach genauso wenig annehmen wie sie ihr Problem überhaupt sehen können, da sie nichts anderes kennen.
Es gehört einfach zum vermeintlich normalen Leben, dass Kinder z.B. weinen, erbrechen, krank sind, dass man eben fallweise Schnupfen, Pickel, Fieberblasen hat, dass man morgens nicht aus dem Bett kommt, häufig missgelaunt ist, Körpergeruch hat oder mal, oder auch öfter, Kopfschmerzen, Durchfall oder andere Unpässlichkeiten hat.
Dazu kommen natürlich noch jede Menge von ernsthaften, das Leben beeinträchtigende Erkrankungen wie Allergien, Asthma, Arthrosen, Krebs, und, und, und, die allesamt vermeidbar wären, aber für die Menschen eben zum Leben gehören. Zumal sie ja auch von den Ärzten, zwar völlig unsinnig, für Laien aber glaubhaft, mit Umweltverschmutzung, Abnützung, Viren, Vererbungen, etc. begründet werden.
Obwohl ich ein sehr interessierter Mensch bin, der gerne etwas dazulernt und überzeugt ist, durch jedes zusätzliche Wissen, auch wenn es oft Falschinformationen sind, etwas gewonnen zu haben, bin ich manchmal froh, dass Unwissenheit die Menschen gnädig vor dem Wahnsinn schützt den sie sich selber antun …
So wie im real life, passiert es mir auch hier in der ‚blogger- Welt’ fallweise, dass ich mich bemüßigt fühle auf einfache Lösungsmöglichkeiten hinzuzweisen. Dass ich dabei nicht oder falsch verstanden werde, bin ich gewohnt. Eine besonders ablehnende Bloggerin, die meinen ersten Hinweis sofort vehement ablehnte und schon den zweiten Erklärungsversuch nicht mehr kommentierte sondern umgehend löschte, war mir länger in Erinnerung.
Kürzlich kam ich durch einen link auf einen blog, der mir fast das Blut in den Adern gerinnen ließ. Eine Mutter schildert da ihren Alltag mit den Kindern.
Was da nächtelang durchgebrüllt, gefiebert, erbrochen, Doktor- gelaufen, Krankenhaus- angerufen wird, war selbst für meine oft heftigen Gesundheitstrainer- Erfahrungen ein selten starkes Stück.
Der Tupfen auf dem i war, dass ich nach einigem Herumgelese und diesem Gefesseltsein von Schrecklichem, das man ja kennt, dahinterkam, dass das genau diese Grazie war die mich vor einiger Zeit umgehend rausgeworfen hatte!
Jedermensch ist auch für seine Mitwesen, besonders für Unmündige, mitverantwortlich und angehalten, bekannte Missbräuche, Übergriffe, etc. zur Anzeige zu bringen. Aber was bitte, mit Menschen, die soetwas auch noch veröffentlichen und dutzendweise Zuspruch und Zustimmung a la ‚Manchmal brüllen sie einfach und man weiß nicht warum’ und ‚Die hören schon wieder auf’ bekommen!?
Da denke ich mir dann ‚Ähnlich Scheiße muss es den vielen Erfindern, Komponisten, etc. die ihrer Zeit zu weit voraus, und unverstanden, waren auch ergangen sein’ …

 


Gut, dass der gestorben ist

15. Februar 2011

(Reisebericht Äthiopien)

… hätte ich mir fast gedacht, als ich erfuhr, dass ein weitschichtiger Onkel meiner Gastgeber verstorben ist. Denn sein Tod ermöglichte mir, ein sehr ursprüngliches Begräbnis bei sehr ursprünglich lebenden Menschen auf dem Land mitzuerleben.
Ganz so toll war’s dann auch wieder nicht und ich hätte ihm, wenn ich gewusst hätte, was mir dabei so alles ‚blüht’, auch noch gerne ein paar weitere Jahre gegönnt 😉
Denn es war wirklich eine Herausforderung der besonderen Art für mich!
Hitze, dass mir die Haut in Fetzen von den Ohren hing, Läusebisse, dass ich nicht mehr wusste wo ich mich zuerst aufkratzen sollte (eine sehr gute Meditationshilfe! Nicht nur das Denken, sondern auch fürchterlich juckende Bisse wegzumeditieren um einschlafen zu können 😉
Eine 3 x 3 x 3 m- Klo- Grube mit einigen Ästen darübergelegt, auf denen man wackelig steht oder hockerlt, ein Getränk, das man unbedingt trinken ‚muss’, das mein Jüngster schon bei unserem Äthiopienbesuch vor 6 Jahren als unerträgliche ‚Ochsenpisse’ bezeichnet hat, das so ekelig schmeckt, dass ich es gar nicht beschreiben kann und diesmal mit der ‚Verfeinerung’, dass es beim Begräbnis in einem unerträglich heißen Zelt, in unvorstellbar schmutzigen Bechern, inmitten von Trauergästen, die offensichtlich erstmals Weiße sahen und warteten ob die ihr wunderbares Gastgeschenk auch genüsslich genug schlürfen würden, gereicht wurde.
Ach ja, wer sich vielleicht ebenfalls noch an seine Kindheit erinnert oder weiß, wie es aussieht, wenn man Erde mit Wasser vermischt … Genauso sieht dieses ‚T’ella’ aus! Zwischen grau und braun mit oben schwimmenden Hölzchen, toten Fliegen und anderen Schwebstoffen und Humusbestandteilen …
Naja, ich hab’s überlebt! 😉
Interessant dieses theatralische Geschreie und Geweine der Frauen. Ich kannte es nur aus dem Fernsehen und fand es immer blöd bis übertrieben. So hautnah dran aber, muss ich sagen, das hat was und ich fühlte mich bald auf meine, auf eine allgemeine Trauer bzw. unser aller Vergänglichkeit zurückgeworfen und wurde sehr angerührt von der Szene.
Dass so eine Beerdigung hier einen Tag dauert, hunderte Leute anzieht und kaum einen erkennbaren Ablauf hat und alle nur immer wieder herumstehen, palavern, essen, trinken, weinen, wieder ein stückweit gehen, wieder irgendwo im Schatten lagern, weitergehen, warten, etc. war bloß ein weiteres Facettchen dieser für mich völlig fremdartigen Menschen.
Irgendwann dann war der Verstorbene aber doch noch erfolgreich, und nochmal mit viele Theatralik und Gekreische, in einer Grube, in einem Wäldchen, das aus fast nur aus alten Gräbern wachsenden Bäumen besteht, versenkt.
Von der näheren Verwandtschaft des Verstorbenen wurden wir anschließend eingeladen, um nicht zu sagen tagelang festgehalten 😉
Dabei hat mich diese überbordende Gastfreundlichkeit und Liebenswürdigkeit dieser einfachen und armen Menschen fast umgehauen bis angestrengt.
Wenn einem alles abgenommen werden will, wenn Horden mit einem auf’s Klo gehen, wenn man alles kosten muss, ständig sagen ‚muss’, dass in Äthiopien alles ganz, ganz wunderbar ist, wenn man von Kindern bis Urahnen alle x- fach umarmen ‚muss’, wenn man im besten Bett liegen ‚muss’, während alle anderen am – in der Nacht, Schaben- übersäten – Boden lagern, kann das auch anstrengend sein.
Aber ich hab auch das überlebt …
Ich kam sogar mit jedem Tag besser zurecht damit und hab sicher bald nur noch die schönen Erinnerungen in mir; die entzückenden Kinder, diese herzlich lachenden und bezaubernd die Augen niederschlagenden Frauen, dieser unendliche Langmut gepaart mit erstaunlicher Geschäftigkeit, diese herrlichen Avoker- Früchte, dieser unvorstellbare Schmutz und das dennoch ständige Kehren und ‚Saubermachen’, diese unendliche Armut mit dennoch vorhandenen und selbstverständlich genutzten Handys, Fernsehern und DVD- Playern.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass mir irgendwann fehlen wird, nicht mehr nachempfinden zu können, dass mich selbst das ständige und ungenierte Nasenbohren und den Schleim irgendwo hinzuschmieren, nicht mehr störte … 😉
Die auf der Hin- und Rückfahrt gebotenen Akquisitions- und Fahr- Shows waren eine weitere Zugabe dieses verlängerten Begräbnis- Ausfuges.
In Äthiopien fahren Busse nämlich nicht zu fixen Zeiten von fixen Plätzen ab, sondern jeder Fahrer mit seinem Kassier versucht möglichst schnell das Auto vollzukriegen. Bei diesem An- und Ab- ‚Werben’ und ‚Auflesen’ geht es ziemlich aggressiv zu und kann man sich schon mal mehr als Ware, denn als Fahr- Gast fühlen. Bekommen sie den Bus nicht voll oder ein anderer Auftrag winkt, werden die bereits Eingestiegenen auch mal ‚weiterverkauft’ und müssen umsteigen.
Mir macht dieses Gedränge und Geschreie an den besser besuchten Plätzen – in letzter Zeit auch vermehrt vorhandenen Bus- Bahnhöfen – Stress und ich weiß wirklich nicht was besser ist. Unsere Regelt- und Sicherheit, die uns aber schlaff werden läßt oder dieser ständige Kampf, der hier abgeht und Nerven kostet aber doch sehr wach macht …
Die Fahrt selber ist nicht viel besser. Jeder Fahrer liefert so seine eigene ‚Show’. Das beginnt bereits beim ‚Kunden- Überreden’ indem viele immer wieder vorgeben, bereits abzufahren, um Unentschlossene noch reinzukriegen und dadurch ständig Gas geben, anfahren, abbremsen, aus dem Fenster brüllen, gestikulieren, etc.
Während der Fahrt wird so nebenher mit den zahlreich am Straßenrand Stehenden gestikuliert, ob sie vielleicht Kunden sein könnten, obwohl allein das Lenkungs- Spiel mancher Busse einem West- Fahrer schon alle Aufmerksamkeit abgewinnen würde.
Die Fahrt selber ist so unbequem bis schmerzhaft, wie körpernah und abenteuerlich, da die Busse gerne überfüllt werden, die Stahlrohr- Sitze für uns nichtmal als Gartenstühle durchgehen würden und so einen echten äthiopischen – oft auch Tschad (=Droge)- kauenden – Fahrer weder doppelte Sperrlinien, noch uneinsehbare Kurven oder Bergkuppen vom ständigen Überholen abhalten können. Dass ständig, der Straßenverkehrsordnung ebenfalls unmächtige, Tiere die Straßen benutzen, bereichert dieses Abenteuer noch um zusätzliche Ausweich- und Brems- Einlagen oder auch tote Tiere am Straßenrand …
Aber selbst das hab ich überlebt … 🙂

PS: Durch die Internet- Probleme hier, sind meine Beiträge – da teilweise vorausgeschrieben – nicht chronologisch und könnten verwirrend wirken. Zudem könnten an manchen Tagen 2 Beiträge auftauchen. Sorry!

 


Stell dir vor (4)

18. Mai 2010

Ja, stell dir vor, nimm Dir Zeit und denk Dich in folgende Welt rein:
Stell dir vor, eine Gesellschaft, in der Krankheiten völlig unbekannt sind. Alle Wesen leben so, wie es ihre Körper verlangen. Damit sind sie optimal fit, um praktisch alle ‚Erreger- Angriffe’ abzuwehren und dauerhaft gesund zu bleiben.
Es gibt und braucht weder Krankenhäuser, noch Pillen oder Ärzte, denn es gibt weder Zahn- noch Kopfschmerzen, Geburten verlaufen natürlich und leicht, Kinder weinen nicht mehr und Alte werden nicht gebrechlich sondern verabschieden sich nach dem Abschluss ihres Lebensbogens friedfertig und gesund in eine andere Welt.
Als eines Tages einige aus widrigen Umständen oder Experimentierfreude beginnen, ihre natürlichen Bedürfnisse und Impulse zu missachten, nach Ersatz- oder modischeren Angeboten zu greifen, schwächen sie damit zwar ihre Körper, doch sind diese immer noch stark genug, um nicht sofort reagieren zu müssen, zu erkranken.
Bald finden sich, wie bei allen Neuerungen, Nachahmer dieser ‚modernen’ Lebensweise und Unnatürliches wird zur unbeachteten Gewohnheit. Mit Fortschreiten dieser neuen ‚Mode- Belastungen‘ müssen die damit bedrängten Körper versuchen, irgendwie zu entgiften.
Dadurch wird nun vermehrt geschwitzt, mehr gestunken, die Nasen rinnen, die Frauen beginnen zu bluten, Kinder husten, Insektenstiche schwellen plötzlich an.
Doch die Zeiten der absoluten Gesundheit liegen nun schon Generationen zurück und sind längst vergessen. So werden diese kleinen Unpässlichkeiten zu Selbstverständlichkeiten und nach einiger Zeit zu Krankheiten, die es ‚nun einmal gibt’.
Dass es sich um Winke, um Rettungs- und Entgiftungs- Aktionen der Körper handeln könnte, kommt niemandem mehr in den Sinn.
Heiler treten auf den Plan. Diese können zwar nicht oder nur kurzfristig helfen, machen sich aber sehr beliebt, da sie Heilungs- Hoffnungen nähren und von, vielleicht doch noch vorhandenen, Resten von Selbstverursachungs- ‚Schuld’ freisprechen. Die neuen, nun wahren Schuldigen – sagen sie – sind, erst böse Geister, später dann böse Erreger. Jedenfalls aber werden die Schuldigen ins bequem patientenentlastende Außen verlegt.
Die so, bald beliebten, als unentbehrlich angesehenen Heiler merken bald, dass wirkliche Gesundheit bzw. eine Rückkehr zum alten System sie ihre angesehene und bestdotierte Position kosten würde. Damit ‚muss’ Krankheit nun endgültig zu einem unentrinnbaren, unbeeinflussbaren Schicksal werden … (wird fortgesetzt)