(Reisebericht Äthiopien)
So wunderbar das Land und die Menschen hier sind, komme ich dennoch oft aus dem Staunen nicht raus, wie unsinnig vieles von dem was sie tun oder sich wünschen mir erscheint.
Umgekehrt seh ich mich dann aber immer wieder auf unsere eigene Absurdität zurückgeworfen …
Es will offensichtlich wirklich jeder genau das, was er im Moment nicht hat 😉
Ich hab mich schon oft gefragt, warum Zuckerrohr bei ORKOS so teuer sein muss, wo das doch in den Herkunftsländern wächst wie ‚Unkraut’.
Auch hier liegen die Zuckerrohrstangen in Haufen rum wie bei uns das Bauholz und es ist spottbillig.
Aber nach welchen Süßigkeiten gieren die Äthiopier!?
Nach Keksen, die soetwas von unmöglich schmecken, dass ich es echt nicht beschreiben kann. Staubtrocken, überzuckert und mit einem Hauch von einer knallbunten Kunstcreme, die von der Farbe und dem Geschmack her reine Chemie sein muss.
Die – auch chemischen – Brausepulver meiner Kindheit sind gegen diese Geschmacksrichtung Gourmet- Kreationen! 😉
Ähnlich mit allem anderen!
Gestern beim Spazierengehen sah ich eine Familien- Idylle vor einem urigen Häuschen in total naturbelassener Umgebung, die mir fast feuchte Augen machte.
Spricht man aber mit Äthiopiern, wollen sie alle nach Amerika! 🙂
– Übrigens, ohne wirklich etwas von Amerika zu wissen! Außer, dass dort nicht monatlich, sondern nach Stunden bezahlt wird! 🙂
Von unseren Zivilisations- Problemen wollen sie absolut nichts wissen. In dieser Beziehung kommen sie mir wie Kinder vor, die nicht wahrhaben wollen, dass es das Christkind doch nicht gibt …