Paradies versus Schlaraffenland

9. September 2020

Ich stelle unser aller (Zuvielisations-)Probleme gerne anhand des Vergleichs Paradies/ Schlaraffenland dar. Einen kleinen Artikel dazu gabs schon einmal unter ‚Paradies oder Schlaraffenland‘.
Heute möchte ich einige konkretere Vergleiche unseres gelebten und ’normalen‘ Lebens den ebenfalls möglichen, aber kaum gelebten Alternativen gegenüberstellen.
Beginnen wir ganz allgemein:

Paradies Schlaraffenland
Natur Zivilisation
alt, erprobt neu, in Nachbesserung
Natur-/ Gott-/ Evolutions- gemacht Menschen- gemacht
Fülle/ Überfluss- Prinzip Mangel- Prinzip
alles wird geschenkt alles hat seinen Preis
Glück, Zufriedenheit Unzufriedenheit, Geiz, Gier
Entspanntheit, ‚Gottvertrauen’ Stress, Angst
‚Arbeitskräfte’ der Natur Eigene/ anderer Arbeitskraft
es ist wie es ist wir gestalten uns alles genau SO
Sein Haben
Innere Lösung Äußere Lösung
unzielgerichtet zielgerichtet, berechnend
Salutogenese Pathogenese/ Medizin
Lebenslange Dauergesundheit zahllose Krankheiten
an Sinne angepasst Sinne werden entmündigt
an Bedürfnisse angepasst Bedürfnisse werden geschaffen
nackt, frei bekleidet, behaust
Sonnenlicht Kunstlicht
Frischluft ‚abgestandene’/ verschmutzte Luft

Im Bewegungsbereich sieht der Unterschied so aus:

Paradies Schlaraffenland
alle 650 Muskeln einzelne Hauptmuskeln
Ruhe- Anspannung- Ausgewogenheit Extreme in beide Richtungen
Adrenalin wird abgebaut Unstimmige Belastung
selbstverständlich, spielerisch explizit, erzwungen
eingebunden solitär
mit Spaß/ nach Erfordernis verbissen oder gar nicht

Auch bei der Ernährung kann man sich das Leben leicht machen oder unnötig verkomplizieren:

Paradies Schlaraffenland
wie es wächst gezielt gezogen
wie es schmeckt damit es schmeckt
unverändert (hoch)verarbeitet
abwechslungsreich monoton
Vielfalt aus der Fülle vermeintliche ‚Vielfalt’ aus wenigem
saisonal global, künstlich
artgerecht nichtartgerecht
angepasst Würzbetrug
rohköstlich gekocht, gegrillt, gebacken, … erhitzt
Muttermilch als Säugling artfremde Milch für Erwachsene
0- 2% Fleisch >100kg/ Jahr
kaum Samen/ Körner überwiegend Weizen

Dass wir uns unsere Leben durch Zivilisationsverhalten nicht eben glücklicher machen zeigen die Unterschiede der verschiedenen ‚Denk- Arten‘:

Paradies Schlaraffenland
Bauchdenken, Instinkt Kopfdenken, Intellekt
Nichtdenken Dauerdenken
unzielgerichtet berechnend
Hier und Jetzt Vergangenheit, Zukunft
Sicherheit Zweifel
annehmen, bleiben lassen zurechtbiegen, verändern
‚es ist wie es ist‘- zufrieden rastloses Beurteilen und Verändern
sowohl als auch entweder oder
beobachtend, neugierig eingreifend, verändernd
ganzheitlich, harmonisch beur- teilend
Fülledenken Mangeldenken
Liebe, Zuversicht Angst, tun müssen

Abschließend zeigt noch der Sozial- Bereich, dass wir heutzutage tatsächlich unsere Urbedürfnisse und damit unser Glück mit Füßen treten:

Paradies Schlaraffenland
Babys am Körper allein in Kinderwagen/ Bett
ständige Gruppen- Zuwendung punktuelle Einzelperson- Kontakte
in vertrauter Umgebung viel Fremdes
Natur- Vielfalt Kunst- Monotonie
solange und was Kleine wollen Pläne lt. Fachleuten, Krippenzeiten, etc.
Du bist ok Du musst alles erst lernen
eigene Erfahrungen entmündigender Lernstoff
Teil eines Ganzen Ego pur
grenzenlos eingeengt
viel Körperkontakt Steif- u. Reserviertheit
freier, unkomplizierter Körperbezug zahllose Tabus und Verbote

 

 

 


Zuvielisation

10. Mai 2012

Motto: Selbst des Guten zuviel ist schlecht!

Um beim Unangenehmen zu beginnen: Dieser blog stellt jeden Tag einen – entschuldigt schon, aber – hochkarätigen Artikel zur Verfügung.
Nur eine Idee oder nur ein Satz eines solchen Artikels wurde noch vor 100 Jahren in wochenlanger Arbeit auf Leinen gestickt und hing dann ein Leben lang als Weisheit über dem Waschtisch oder Herd.
Also ist, womit ich Euch heute überfrachte vielleicht für manche zu viel!
Vielleicht wäre es besser, Ihr würdet Euch einen Tipp rauspicken und diesen wochen- oder monatelang verinnerlichen und verwirklichen.

Und der noch unangenehmere Teil: Auch ich bin seeehr anfällig für zuviel von allem 🙂

Doch so ergeht es uns heute mit allem. Wir haben von allem zu viel. Wir wollen und leisten uns immer zuviel!

Einige Gedanken dazu:

Es gibt praktisch nichts, von dem wir heute nicht mehr hätten, als früher. Und noch weitaus mehr als zu Urzeiten.
Das aber bedeutet nichts anderes als wir leben längst nicht mehr artgerecht.

Zuviel ist nicht immer eine Bereicherung oder Vermehrung. Es kann auch eine Belastung sein. Oder umgekehrt gesagt: Ein Weniger kann sehr bereichernd sein.
Oder wie eine liebe Freundin sagte: ‚Herrlich das Fasten. So ganz ohne Gedanken ans morgige Einkaufen!‘.

Wo ein Zuviel ist, findet sich gegenüber immer ein Zuwenig. Zum Beispiel: Zuviel Arbeit – zuwenig Zeit! Weniger Geld – mehr Freizeit!

Sieh Dir den Lebensstil alter Leute an! Ein Butterbrot als Abendessen! Löchrige Socken stopfen! Holz (händisch) hacken/ sägen! Das Sprech- Tempo! Das Ess- Tempo! Das Geh- Tempo!

Sieh Dir das Bewegungstempo von Kindern, von Primaten an! – Entschleunige Dich!

Keine Termine mehr! Stattdessen unverbindliche Zusagen oder überraschende Besuche/ Treffen. – Natürlich ‚darf‘ man dann auch nicht enttäuscht sein, wenn es nicht klappt.

 


Die letzte Phase unseres Lebens

12. August 2011

Ab der Geburt ist klar, dass wir diesen Planeten auch wieder verlassen werden müssen.
An der Natur können wir beobachten, dass Kommen und Gehen einen, sich teilweise sogar bedingenden, Kreislauf bilden.
Aus der Verhaltensforschung und Tierbeobachtung wissen wir, dass erst unser Denken aus unserem Ende ein Problem macht. Allein in meiner Lebensspanne schon, konnte ich beobachten, dass die Zuvielisation aus der letzten Phase des Lebens ein vereinsamtes Dauerpatienten- Dasein machte. In meiner Familie ist überliefert, dass bis vor einigen Generationen die Alten noch bis zuletzt arbeiteten und sich des Lebens erfreuten, teilweise sich sogar bewusst und friedlich zum Sterben hinlegten.
Das Kohärenzgefühl, das in der Salutogenese als unabdingbare Zutat für ein gesundes und zufriedenes Leben gilt, weicht durch mediale und medizinische ‚Aufklärung‘ in unseren letzten Jahren einer für einige einträgliche, für Alte aber unerträgliche Dauerangst.
Statistiken zeigen, dass in den letzten Lebensjahren der weit überwiegende Behandlungs- und Medikations- Kostenanteil anfällt, Alte also ein gutes Geschäft sind.
Dazu tragen diese aber natürlich – zwar unwissend (gehalten) – auch selber bei …
Niemand weiß, wie man artgerecht lebt und damit lebenslang dauergesund bleibt. Niemand ahnt auch nur, dass wir ca. ein Drittel bis ein Viertel unserer möglichen Lebensspanne ‚verschenken‘, indem wir Dinge tun und essen, die uns über Jahrzehnte systematisch ruinieren.
Wir haben sozusagen die wunderbare Schöpfungsgenialität vergessen, machen uns Sorgen, verhalten uns nicht mehr naturrichtig und schöpfungskonform und meinen, alles selber gestalten zu müssen. Dem ist nicht so!
Die Natur ist der Lehrmeister, der uns wieder sagen kann wie wir gesund und friedvoll unser Leben leben und auch ausklingen lassen können. Dieser blog artikuliert diese Weisheiten und ist mein Geschenk an diese Welt.
In diesem Sinne
paradise your life
und
paradise your end