Der männliche Schwanz

.. oder ‚korrekter‘ gesagt ‚Penis‘. – Aber die Quote will auch immer wieder bedient werden und ich möchte nicht wissen um wieviel mehr bei ‚Schwanz‘ als bei ‚Penis‘ hierherklicken … 😉

Was es in Zeiten der – vermeintlichen – Aufklärung dazu noch zu sagen gibt?

Viiiiiel! Seeeehr viel!

Für mich war jahrzehntelang mein Penis ausschließlich ein Ding für die Freude und fürs Pinkeln.
Bei einem Äthiopien- Besuch hatte ich für einige Tage die Möglichkeit einen kleinen Affen hautnah zu beobachten.

Sein Penis war ständig, das heißt in Sekunden- Intervallen am Wechseln zwischen erigiert und ‚zurückgezogen‘.
Jede Beobachtung, jede Emotion, jeder Schreck, jede Neugierde schlug sich sichtbar an der Steifigkeit/ Sichtbarkeit seines Gliedes nieder.

Davon hab ich viel gelernt!
Ich weiß jetzt WIE DIREKT ’natürliche Penise‘ reagieren, wie nah sie am vegetativen Nervensystem sind, wie direkt sie Befindlichkeiten anzeigen. Und wie ‚flach‘ wir Zivilisationsmenschen leben. Wie unterdrückt wir leben. Wie sehr wir uns kontrollieren.

Schon Wilhelm Reich erkannte vor ca. 80 Jahren dass der Zivilisationsmensch den größten Teil seiner Lebensenergie dafür verwendet, seine stärkste, nämlich die Sexual- Energie zu unterdrücken!

Ich geh einen Schritt weiter und sage:

1. Wir projizieren all unsere Gefühle und Regungen – bloß weil das ‚Nervenkostüm‘ an den Geschlechtsorganen unter der ‚dünnsten Haut‘ liegt – auf die Sexualität. Als

2. Schritt tabuisieren und unterdrücken wir diese auch noch soweit wie möglich!

Damit unterdrücken wir so ziemlich ALLE unsere Regungen und Gefühle!

Und so sehen die heutigen Menschen auch aus!
Jeder ist höchst kontrolliert. Kaum jemand reagiert – zumindest öffentlich – emotional. Viel zu viele Regungen und Gefühle werden unterdrückt, überspielt, versteckt. Kaum jemand traut sich zu sagen, was er wirklich denkt und fühlt.
Ja, die ‚Unterdrückungs- und Anpassungs- Maschinerie‘ hat uns bereits soweit verformt, dass wir kaum noch selber wissen, was wir wirklich empfinden …

Aus diesem Regungs- Vakuum könnten uns Körperzugänge bzw. Körpersignale raushelfen. Denn der Körper weiß immer noch am besten, was wir längst und perfektest verdrängt haben.

Natürlich ist nicht ausschließlich der männliche Penis ein Anzeigeinstrument unseres vegetativen Nervensystems. Da wären auch Atmung, Puls, Hautreaktionen wie Gänsehaut, ‚Haareaufstellen‘, Brustwarzen erigieren, ‚Bauchkribbeln‘, etc. zu nennen.

Doch es könnte zweifellos wichtig für jeden Mann sein, zu wissen, dass die Reaktionen seines Penis nicht unbedingt einzig mit Sex zu tun haben, dass sie gar nichts mit ‚langfristigen Gefühlen‘ zu tun haben, dass hier bloß sehr direkt kleinste Regungen, Eindrücke und Gefühle gespiegelt werden, was sehr aufschlussreich und ‚erklärend‘ sein kann.

Ob bzw. wie weit Fauen mit ihrer eher ‚verdeckten‘, aber eventuell dennoch spürbaren Erregung, Zugang zu ihrem Nervensystem erhalten und daraus Erkenntnisse und Nutzen ziehen können, kann ich leider nicht sagen.

Zumindest aber für ‚ganz normale‘ Männer könnte es sehr entspannend sein, wenn sie diese Spontan- Reaktionen als das erkennen und annehmen könnten, was sie sind …

Natürlich werden sensible Reaktionen (primär in jungen Jahren) häufig durch ‚Testosteron- Überschüsse‘ überlagert und sind dadurch nicht so deutlich sicht- und empfindbar …
Das Wissen um die grundsätzliche Verbindung zum vegetativen Nervensystem aber, ist dennoch sehr aufschlussreich und könnte für so manchen erklärend und damit entspannend wirken …

In diesem Sinne:

NieMANNd/ NieMENSCH muss etwas,
jederMANN/ jederMENSCH kann,
jede Regung ist zulässig,
jede Regung will etwas sagen,
jede Regung will sich mitteilen,
alles ist möglich,
alles ist wunderbar
paradise your life

 

8 Responses to Der männliche Schwanz

  1. es wird zeit dass alles schwänze erkennen wofür es sich lohnt zu kämpfen, weder für anerkennung noch ruhm sondern für die mutter erde das sind wir alle

  2. Cecilia sagt:

    Lieber Willi, ich habe habe schon ein bißchen darüber nachdenken müssen. Und ich bin mir auch nicht 100 pro sicher, dass das, was ich jetzt schreibe, richtig ist. Es ist ohne Zweifel richtig, dass alle Unterdrückung Schaden anrichtet. Aber ist es wirklich „menschlich“, wie ein Spielball von allen Situationen gefühlsmäßig in Erregung versetzt zu werden? Beispiel: Diskussion zwischen 3 Personen, eine redet und redet und redet und beleidigt eigentlich die beiden anderen. Der eine von diesen reagiert emotional, fühlt sich getroffen usw.. Der andere ruht in sich, sieht unter welchen Zwängen der Angreifer steht, hat Mitgefühl und schlichtet. Er strahlt schlicht Liebe aus. Unterdrückt er sich jetzt, weil er nicht erregt ist? Oder ist es nicht eher menschlich „nur“ erregt zu sein, wenn er sich mit diesem menschen wirklich fest verbunden fühlt? Ich lerne gerne dazu!

    • payoli sagt:

      Am besten ist natürlich beides bzw. alles zu können und frei über den Einsatz zu entscheiden. Dazu müsste man sich aber erst (feinst) wahrnehmen können. Das wurde in unserer Gesellschaft aber vielen schon früh ‚unterdrückt‘.
      Da der Körper sich noch erinnert, ist es gut sich ‚Fleckchen‘ an ihm zu suchen, die das noch gut anzeigen um diesen viel Achtsamkeit zu schenken.
      Bussi

  3. wolfcat01 sagt:

    das unterscheidet den menschen vom tier : dass er in der lage ist seine urtriebe zu kontrollieren und nicht an jeder ecke zu ejakulieren. der zweck des menschlichen daseins liegt mit sicherheit NICHT im ausleben seiner triebe , weder bei mann noch bei frau !

    • payoli sagt:

      Seeeehr interessant, welche Emotionen dieser Artikel hervorruft! Sogar die, die im Text gar nicht angesprochen werden … 😉
      Zur Erinnerung: Es geht darum, sich selbst zu erkennen, auf seinen Körper zu horchen …
      Also weder um Tier, noch um Mensch, weder um Ausleben noch um Triebe, noch um Mann oder Frau …
      Lesen müsste man können … 😉

  4. ich denke es geht bei dem denken um machtdenken … [Satzrest + link gelöscht]

    • payoli sagt:

      Bei welchem Denken?
      Im Artikel ging es schlicht und einfach darum, dass wir wieder lernen uns zu spüren, auf unseren Körper zu horchen, den Zugang zum unserem Nervensystem nicht zu unterdrücken oder zu ignorieren.
      Es geht also darum SELBER etwas zu TUN!
      So wie im ganzen blog! That’s it!

  5. Cecilia sagt:

    siehe Friedrich Wilhelm Förster „Sexualethik und Sexualpädagogik“, wirklich genial! Er hätte lieber Liebe als Titel wählen sollen….

    Natürlich schwer für Menschen, die von Reizstoffen wie Salz, Gewürzen, ect. „getrieben“ werden. Es ist eine wahre Freude und wohltuende Erfülltheit „Natur Pur“ zu leben, also eben alles so wie es wächst zu geniessen!

    PS: Erst probieren und dann kritisieren (geht ja nicht, kann nur Zustimmung finden 🙂 )

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