134 !

4. Mai 2024

Man fasst es kaum!

Ich habe hier bereits vor ‚Urzeiten‘ gepostet und früher oft zum Gaudium meiner Zuhörer über den Zusammenhang von Gesundheit, Ernährung und Klopapierverbrauch gesprochen.

Nun las ich, dass der durchschnittliche Klopapierverbrauch pro Person bei 134 Rollen jährlich liegt!

134 Rollen sind 20.100 Blatt 3-lagigen Papiers!

20.100 in 365 Tagen! Das sind 55 Blatt Klopapier pro Tag!

Ich will da jetzt weder als Erbsenzähler, noch als Oberlehrer oder Sparmeister der Nation auftreten. Doch der Zusammenhang zwischen Verschmutzung und Ungesundheit ist evident!

Abgesehen davon, dass Reinigung mit Wasser rationeller, hygienischer und ökologischer und ökonomischer ist. Denn es wird zu fast 90% Klopapier aus Frischfasern gekauft, das aus höchst bedenklichen südamerikanischen Plantagen stammt. Nur zu ca. 11% wird das mit dem Blauen Engel gekennzeichnete Recyling- Papier gekauft. Wir spülen also förmlich unsere Wälder in den Kanal.

A propos ‚Spülen‘! Dass diese wasserintensive Sch…- Entsorgung auch noch aus anderen Gründen Wahnsinn pur ist, habe ich ebenfalls hier am blog schon einmal angesprochen. Diese ‚Suppe‘ wird nämlich energieaufwändigst verpumpt und gereinigt, teilweise sogar per Tankwagen auf unseren Straßen verfahren …
Und das mit Inhaltsstoffe die nebenan am Acker wieder ausgebracht werden müssen. Diese ‚gewinnen‘ wir allerdings teuer aus Erdöl und karren sie mindestens ebenso weit um die Welt wie unser Klopapier und unsere Sch…
Doch der direkten Verdüngung unserer Abfälle steht unser hoher Medikamentenverbrauch, und sei es ’nur‘ die Pille, und unsere Vergiftung, entgegen.

In dieser scheinbar ausweglosen Situation kann ich nur allen allgemeine Besserung wünschen     


 
 
 


Scheiße (2)

14. Oktober 2019

Ich fasse es nicht!
Über so ein Thema, muss ich sogar einen zweiten Artikel schreiben (siehe ‚Scheiße‘)

Nicht nur, dass unsere Scheiße kilometerweit gepumpt wird, in meinem Fall 35 km(!), tagtäglich(!), mit enormem Energieaufwand!
Um dann dort aufwändigst unter enormem Energieverbrauch verquirlt und ‚geklärt‘ zu werden …
Nein, auch die – pestialisch stinkende Gülle aller Massentierhaltungs- Ställe wird – sogar europaweit(!) herumgekarrt!
Ja! Scheiße wird tausende Kilometer per Lkw auf unseren Straßen spazierengefahren!

Scheiße, die bloß ein biologisch hochaktives Lebensausscheidungs- Produkt ist.
Scheiße düngt ganz wunderbar!
Scheiße wird von jedem Boden umgehend in wertvollen Humus umgewandelt, der die Bodenfruchtbarkeit weit effizienter erhöht als das Düngen mit Mineraldünger.

Nicht nur dass absolut jeder Quadratmeter dieser wunderbaren Welt ‚beschissen‘ ist, ohne Probleme zu machen, haben auch wir Jahrmillionen unsere Notdurft im Freien verrichtet, ohne dass etwas passiert wäre. Ja, ganz im Gegenteil, wir haben damit den Humusaufbau gefördert, dem allein wir die Fruchtbarkeit unserer Böden verdanken.
In der Permakultur werden sogar verschiedene Tricks angewandt, um scheißende Tiere anzulocken!
Oder viele teure Dünger sind nichts anderes als Scheiße. Der hochgeschätzte, teure Guano- Dünger z.B. ist pure Vogelscheiße!
Oder der wunderbare Friedensreich Hundertwasser propagierte schon in den 1970er- Jahren die Humustoilette und zeigte, wie einfach und geruchlos wir besten Humus erzeugen könnten.
Was ist passiert!?
Nichts!
Die Leute gehen weiterhin auf ihre WCs und spülen ihre Scheiße mit bestem Trinkwasser in den Kanal!

Allein die Kanäle! Mach mal eine Führung durch das Kanalsystem einer Großstadt mit! Wie gigantisch diese Kanal- Netze sind! Wieviele Menschen für deren Bau, Instandhaltung und Betrieb erforderlich sind! Was das alles kostet!
Und nur deswegen, weil wir nicht bereit sind in ein Kisterl zu scheißen und ein Schauferl Asche, Erde oder Sägespäne drüberzustreuen, um sie nach ein paar Wochen als Dünger für unsere Balkon- oder Garten- Pflanzen- oder Gemüse zu verwenden.

Es ist oft echt unfassbar, welche kranke, umständliche und teure Wege wir einschlagen!
In diesem Sinne:
paradise your life
und scheiß in den Garten oder ins Kisterl



 

 

 


Vom Schmuse‘- ins Sex- Zimmer?

11. Mai 2013

Mir geht’s soooooo gut!
Zivilisation und Wohlstand sind sooo wunderbar …

Ich hab für’s Kochen eine Küche, um mich zu waschen ein Bad, fürs Sch… ein Klo, zum Schlafen ein Schlafzimmer …

Bloß weiß ich nicht was genau ich im Vorzimmer tun soll, wie genau das Wohnen im Wohnzimmer erfolgen soll und wo genau ich lieben, leben und genießen soll 😉

Derartige Räume sollten, bevor dieses Tun gänzlich in Vergessenheit gerät, vielleicht zukünftig eingeplant werden … 😉

Momentan HÖR‘, DENK‘ und SCHREIB‘ ich – hoffentlich nur vorübergehend – im WOHN- Zimmer! – Ob das wohl optimal, passend und gesellschaftlich akzeptiert ist …? 😉

 


Am Boden

17. Februar 2011

(Reisebericht Äthiopien)

Nein, ich bin nicht ‚am Boden’! Ganz im Gegenteil!
Doch das ganze – zumindest – häusliche Leben spielt sich am Boden ab. Da wird gesessen, geschlafen, Kaffee gekocht (was eine eigene Zeremonie ist) und getrunken, gekocht und auch ‘Klo gehockerlt’,
Besonderes Letzteres kann ich nur jedermensch empfehlen. Es ist weitaus entspannender und natürlich auch natürlicher als unser WC- Muschel- Gesitze. Dazu sind primär die ‘Italienischen’ WC- Schüsseln günstig. Wer sich aber einer stabil montierten Deutschen Klomuschel erfreut, kann das durch ‘auf-den-Rand-stellen’ und, oder sich in der freien Natur, hinhocken versuchen …
Gesäubert wird hier nur in gutsituierten Ausnahmefällen mit Klopapier. Die Regel ist Wasser, das ich auch angenehm empfinde und das in einer Flasche mitgebracht wird. Abgetrocknet wird nicht.
Witzig auch, so eine Äthiopische Küche, in der alles am Boden steht. In der am Boden geschnitten, geschält, geraffelt und gekocht wird. Letzteres auf winzigen Herden, die aussehen wie eine niedrige Bodenvase, in deren obere Schüssel Kohlen gefüllt und entzündet werden. Auf diese Glut werden die Töpfe direkt gestellt.

Für mich ist der Boden, besonders im öffentlichen Raum bzw. der abbegaste, vollgekotzte und bepisste, der Verkehrsflächen eine Schmutz- Ebene die ich von meinen Lebensebenen streng getrennt halte und mir z.B. vor meinem Wohnraum die Schuhe ausziehe oder schon mal Jugendliche anspreche die ihre Schuhe auf den Sitzpölstern der Öffis ablegen ‚müssen‘.
Da hier in Äthiopien am Boden gelebt wird, wird dieser auch immer wieder gekehrt und feucht aufgewischt und ebenfalls nicht mit den Straßenschuhen betreten.
Was uns aber ganz grundsätzlich unterscheidet, ist, dass hier der Boden gleichzeitig der Mistkübel ist. Keine Hausfrau zögert auch nur eine Sekunde, auf den frisch rausgewaschenen Boden die Abfälle bei der nächsten Mahlzeit- Zubereitung fallen zu lassen. Die Männer spucken und werfen allen Abfall ohnehin quer durch den Raum …
Auch in Lokalen wirkt es für mich seltsam, wenn die Leute Servietten und Abfälle gleich auf den Boden oder auf den Tisch werfen. Sobald abgeräumt wird wischt das Service all den Mist einfach auf den Boden …

 


Null Körpergeruch

6. September 2010

Was würdest Du von einem Autofahrer oder Techniker halten, der beim Aufleuchten einer Warnlampe diese rausschraubt und damit das Problem für erledigt hält?
Genau! Das ist ein ….
Da sind wir uns einig! 😉
Doch wir alle verhalten uns genau so!
Wir haben mitten im Gesicht eine Nase um

    a) damit unsere genau richtige und passendste – das kann in jedem Augenblick etwas anderes sein – Nahrung auszuwählen.

    b) eine Körpergeruch- Rückmeldung zu haben.

Ersteres haben wir uns ja gehörig vermasselt, indem wir unsere Nahrung aromatisieren, würzen und damit verfälschen und uns tagtäglich betrügen und um eine wunderbare Auswahlchance bringen.
Zweiteres haben wir uns noch perfekter verunmöglicht! Wir riechen zwar noch wann und wie sehr wir stinken. Aber wir haben die allgemeingültige Regel ausgegeben und perfekt verinnerlicht, die da lautet: ‚Scheiße stinkt!. Und alle anderen Körperausscheidungen detto! Das ist eben so!’

Doch so, ist das NICHT!
Gesunde Wesen sind absolut Geruch-, zumindest aber, Gestank- frei!
Unser stinkender Transpirations- Geruch, unsere übelriechende Ausscheidungs- Gerüche sind Alarmglocken, die uns sagen wollen: ‚He, Du Verrückter! Riech mal wie Du stinkst! Du musst schleunigst etwas anderes einfüllen. Das ist nur eine erste Vorwarnung! Wenn Du so weitermachst, müssen wir härtere Maßnahmen ergreifen!’.
Und wir ‚machen weiter’ und es müssen ‚härtere Maßnahmen’ ergriffen werden.
Und die tun wir dann erst wieder ab, mit ‚Ach so ein bisschen Schnupfen vergeht auch wieder’ oder werfen ein paar Pillen gegen die Kopfschmerzen ein, die einfach so aufgetaucht sind …

Wie also sollten wir riechen?
Geruchlos bis duftend!
Ja! Kein Witz! Die Ausscheidung von 100%igen Rohkost- Kindern ist so appetitlich, dass man sie sich auf’s Brot streichen könnte.
– Wenn Rohköstler Brot äßen 😉
Bei richtiger Ernährung schwitzt man nahezu reines Wasser, pinkelt glasklar und hinterlässt das WC nicht nur geruchfrei, sondern der Kot schmutzt auch nicht und erspart somit jede Menge an Klopapier.